Die besten gewerblichen Rechtsschutztarife im Urteil von Franke und Bornberg

7.3.2025 – Das Analysehaus Franke und Bornberg hat sein Rating in der Sparte neu aufgelegt. Untersucht wurden 81 Lösungen für die Zielgruppe Selbstständige und Unternehmer. Nur zwölf davon – verteilt auf die Anbieter Allianz, Arag, Deurag und Roland – erhielten die Bestnote. In der Zielgruppe Land- und Forstwirte schafften dies insgesamt fünf Offerten von Allianz, Örag und Roland – bei insgesamt 45 Testkandidaten.

Die Franke und Bornberg GmbH (FuB) hat ihr Rating von gewerblichen Rechtsschutzversicherungen aktualisiert und die Ergebnisse am Donnerstag veröffentlicht.

Zwei Zielgruppen mit unterschiedlichen Risiken

Das Rating zielt nach FuB-Angaben ab auf „die Qualität von Rechtsschutz-Tarifen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Leistungen aus dem privaten Rechtsschutz werden nicht berücksichtigt. Für trennscharfe Bewertungen unterscheidet unser Rating Rechtsschutztarife für Selbstständige und Unternehmer sowie Rechtsschutztarife für Land- und Forstwirte“.

Vor diesem Hintergrund weisen die Analysten darauf hin, dass Firmenrechtsschutz passen müsse wie ein Maßanzug. Denn Unternehmen könnten es sich nicht leisten, gravierende Risiken zu ignorieren. Das Rating sei als Qualitätseinordnung zu verstehen. Maßgeschneiderter Versicherungsschutz entstehe erst durch eine sorgfältige Risikoanalyse und umsichtige Beratung.

Als für beide Zielgruppen relevante Leistungen benennen die Analysten „Deckungssumme, Geltungsbereich sowie Leistungen für Strafkautionen, Assistance, telefonische Rechtsberatung und Mediation.“

In anderen Bereichen seien Selbstständige und Unternehmer einerseits sowie Land- und Forstwirte andererseits jedoch unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dadurch weichen sowohl Anzahl als auch Auswahl der Detailkriterien voneinander ab.

Bis zu 60 Detailkriterien beim Rechtsschutz für Selbstständige

So werden die Lösungen für Selbstständige und Unternehmer auf 60 Detailkriterien hin überprüft. Darunter findet sich den Angaben zufolge eine Reihe von Leistungen speziell für Selbstständige und Unternehmer. Als Beispiele nennt FuB den Firmen-Verkehrs-Rechtsschutz, den Firmen-Immobilien-Rechtsschutz sowie den erweiterten Straf-Rechtsschutz.

Die Angebote für Land- und Forstwirte werden auf 42 Detailkriterien hin durchleuchtet. Standardleistungen sind hier nach Angaben der Analysten „neben anderen mitversicherte Personen (Mitarbeiter, Hoferben, Altenteiler), versicherte Objekte und versicherte Fahrzeuge.

Zu den spezifischen Rechtsschutzrisiken von Land- und Forstwirten zählen Cross-Compliance (Subvention in der Landwirtschaft, die an Bedingungen geknüpft sind, zum Beispiel EU-Fördermittel), Erneuerbare Energien sowie große Nutzflächen und Höfe im Eigentum“.

Weitere Details zum Ratingverfahren bietet das Analysehaus in dem Dokument Bewertungsrichtlinie „Gewerbliche Rechtsschutzversicherung“ (PDF, 1,02 MB) zum Herunterladen an.

So wurden die Rechtsschutztarife bewertet

Als Quellen für das Rating werden nach Unternehmensangaben ausschließlich die Versicherungs-Bedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucher-Informationen, Antragsformulare, Versicherungsscheine, Geschäftsberichte und per Stichprobe verifizierte Daten genutzt.

Die Testkandidaten wurden zunächst dahingehend überprüft, in welchen Ausprägungen beziehungsweise Varianten welche Detailleistungen und Einzelregelungen angeboten werden, wird zur methodischen Vorgehensweise erläutert.

Bewertung von null bis 100 und Mindeststandards

Die Qualität der jeweiligen Regelungen wurde in einem nächsten Schritt auf einer Skala von null für die schlechteste Ausprägung bis 100 für die beste Ausprägung eingeordnet. Danach wurden die einzelnen Leistungskriterien entsprechend ihrer Wichtigkeit aus Kundensicht gewichtet.

Um die Gesamtqualität der Tarife zu messen, hat das Analysehaus auf sein siebenstufiges Bewertungsschema von „FFF+“ („hervorragend“) über „FFF“ (sehr gut“) bis „F-“ („ungenügend“) zurückgegriffen. Die Klassen sind nach eigenen Angaben so bemessen, dass geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede nicht zur Einstufung in eine andere Klasse führen.

Innerhalb der Ratingklassen sorgen zusätzliche Schulnoten für weitere Differenzierung. Zudem müssen für eine Einordnung in bestimmte Ratingklassen zusätzliche Mindeststandards erfüllt werden.

Im Vergleich zur vorangegangenen Auflage des Ratings (VersicherungsJournal 1.3.2024) ist die Zahl der Testkandidaten für die Zielgruppe Selbstständige und Unternehmer von 113 auf 81 zurückgegangen. Zum Hintergrund wird auf eine Änderung der Tarifstruktur bei einem der Produktgeber hingewiesen.

Mehr Top-Bewertungen

Von den untersuchten 81 (45) Lösungen für Selbstständige und Unternehmer (Land- und Forstwirte) von 23 (22) Anbietern schnitten nur zwölf (fünf) mit der Höchstnote „FFF+“ ab. Das sind jeweils zwei mehr als vor Jahresfrist.

Jeweils in etwa ein Viertel erhielt die Note „FFF“, ein gutes Fünftel (40 Prozent) ein „FF+“ und ein knappes Drittel (ein Viertel) ein „FF“. Schlechter als die sieben (eine) „ausreichende(n)“ („F+“) Offerte(n) kamen nur eine Lösung bei den Forst- und Landwirten weg.

Franke und Bornberg Rating Rechtsschutz Gewerbe und Landwirtschaft (Bild: Wichert)

Die Analysten heben hervor, dass seit dem Erstrating vor gut zwei Jahren (9.12.2022) die Qualität „langsam, aber stetig“ angestiegen sei. „So greifen manche Versicherer mittlerweile das Thema Wirtschaftsmediation auf und bieten erste Lösungen.

Rund um gewerblich genutzte Immobilien steigt der Schutz ebenfalls, beim Umfang ebenso wie bei versicherten Summen. Das gilt zum Beispiel für Enteignungs-, Planfeststellungs- und Flurbereinigungsverfahren sowie Erschließungskosten und Anliegerabgaben.“

Die Anbieter mit „FFF+“- und „FFF“-Tarifen

Dier Gruppe der Produktgeber mit „hervorragenden“ Angeboten für Selbstständige und Unternehmer wuchs von zwei auf vier an. Dazu gehören weiterhin die Arag SE (acht Offerten) und die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG (zwei Tarifkombinationen) und neuerdings je eine Lösung der Allianz Versicherungs-AG sowie der Deurag Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG.

Die drei Produktgeber mit „FFF+“-Angeboten für die Land- und Forstwirte sind erneut der Roland (drei Offerten) sowie neuerdings die Allianz und die Örag Rechtsschutzversicherungs-AG mit je einer Tarifkombination.

Mit der zweithöchsten Note „FFF“ („sehr gut“) in beiden Zielgruppen wurden bedacht die

Gleiches schafften auch Arag, Deurag und die Landschaftliche Brandkasse Hannover (VGH) bei den Forst- und Landwirten sowie die Örag bei den Selbstständigen und Unternehmern.

Die tagesaktuell gepflegten, vollständigen Ranglisten zu allen Tarifvariationen für die Kategorie Selbstständige und Unternehmer sind auf dieser Internetseite zu finden. Die Ergebnisse für die Zielgruppe Land- und Forstwirte können hier eingesehen werden.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Assistance · AVB · Berufsunfähigkeit · erneuerbare Energien · Mitarbeiter · Rating · Rechtsschutz · Strategie · Zielgruppe
 
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