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Studie im Auftrag des GDV: Bürgerrente stößt auf Zustimmung

24.5.2023 – Eine Allensbach-Studie zur Altersvorsorge hat ergeben, dass 55 Prozent der Befragten die vom GDV entwickelte „Bürgerrente“ für ein gutes Konzept halten. Damit sieht sich die Interessensvertretung der Versicherungswirtschaft in ihrem Vorhaben bestätigt.

In der Debatte um einen Neustart der privaten Altersvorsorge wirbt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) seit Jahresbeginn für eine „Bürgerrente“ (VersicherungsJournal 9.1.2023, 27.1.2023). Diese soll einfacher, renditestärker und nachhaltiger sein als die in der Kritik stehende Riester-Rente, hieß es im Januar auf einer Konferenz.

Nach den Vorstellungen des GDV sollen die Bürger für jeden eingezahlten Euro vom Staat eine Förderung von 50 Cent erhalten, gedeckelt auf vier Prozent der dynamisch steigenden Beitragsbemessungs-Grenze. Die Versicherer wollen 80 Prozent der Einzahlungen garantieren. Der Vertrieb soll „auch“ digital erfolgen.

BVK äußerte deutlich Kritik

Mit Verwunderung hatte der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK) die Pläne zur Kenntnis genommen. Ein Standardprodukt für alle sei von der Stange und könne nicht den individuellen Lebenslagen der Menschen entsprechen. Das habe man schon 2021 bei den ersten Statements des GDV kritisiert, wurde im Gegenzug erklärt.

Der Verband bemängelte insbesondere, dass für die „Bürgerrente“ wohl die Riester-Rente geopfert werden soll. Als „äußerst bedenklich“ wurde gesehen, dass die Versicherungswirtschaft erneut vorhabe, eine beratungslose digitale Abschlussoption für Interessierte anzubieten.

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Allensbach befragte 1.000 Personen zur Bürgerrente

Nun legt der GDV nach und veröffentlicht eine Studie zur privaten Altersvorsorge. Mit der Durchführung war die Institut für Demoskopie Allensbach Gesellschaft zum Studium der öffentlichen Meinung mbH (IfD) betraut.

Dazu wurden in der ersten Hälfte des Monats April 1.007 Personen ab 16 Jahren befragt. Die Erhebung war nach eigenen Angaben repräsentativ.

Eine „einmal ganz allgemein“ gestellte Frage

Eine der Fragen lautetet: „Vor Kurzem ist ein neues Konzept für eine private Altersvorsorge vorgestellt worden, die sogenannte Bürgerrente. Hier sind einige Merkmale dieser Bürgerrente aufgeschrieben. Wenn Sie das bitte einmal lesen.

Die Bürgerrente wird vom Staat bezuschusst, und zwar mit 50 Cent für jeden selbst eingezahlten Euro. Um höhere Renditen zu erzielen, soll ein Teil der eingezahlten Beiträge am Kapitalmarkt angelegt werden. 80 Prozent des eingezahlten Kapitals sind zur Auszahlung garantiert.

Die Bürgerrente kann von allen abgeschlossen werden, also auch von Selbstständigen, Beamten und Arbeitslosen. Neben einer lebenslangen Auszahlung kann auch ein bestimmter Zeitraum vereinbart werden, für den die Rente garantiert ausgezahlt wird. Stirbt der Versicherte früher, geht der Rest des Garantie-Kapitals an die Hinterbliebenen.

Einmal ganz allgemein gefragt: Halten Sie die Bürgerrente alles in allem für ein gutes oder für kein gutes Konzept zur Altersvorsorge?" Das Ergebnis: 55 Prozent gaben an, dass sie in der Bürgerrente ein gutes Konzept sehen, 35 Prozent waren unentschieden und zehn Prozent hielten den GDV-Vorschlag für kein gutes Konzept.

Umfrage zur Bürgerrente (Bild: IfD Allensbach)
Umfrage zur Bürgerrente (Bild: IfD Allensbach)

Sicherheit ist den Versicherten am wichtigsten

Katja de la Viña (Bild: Allianz/Luca Siermann)
Katja de la Viña (Bild: Allianz/Luca Siermann)

Die staatlichen Zuschüsse von 50 Cent je eingezahltem Euro spielen laut der Umfrage für die Attraktivität der Bürgerrente eine große Rolle. So hätten 62 Prozent der Befragten der Aussage zugestimmt, dass ein staatlicher Zuschuss in der vorgeschlagenen Höhe eine private Altersvorsorge persönlich deutlich attraktiver machen würde.

„Die Menschen, gerade auch jene mit niedrigem Einkommen, wollen die Möglichkeit haben, schon mit geringen Beiträgen in ihre Zukunftsvorsorge zu investieren. Das bietet die Bürgerrente”, wird Katja de la Viña, Vorsitzende des GDV-Präsidialausschusses Altersvorsorge und Zukunftssicherung, in einer Pressmitteilung zur Studie zitiert.

Insgesamt hat die Befragung ergeben, dass die Menschen bei der Altersvorsorge vor allem großen Wert auf Sicherheit (78 Prozent) und eine lebenslange Zahlung (77 Prozent) legen. 67 Prozent wollen Planungssicherheit fürs Alter, 63 Prozent Zuschüsse vom Staat und 62 Prozent eine Übertragbarkeit des angesparten Geldes im Todesfall.

Prioritäten bei der Altersversorgung (Bild: IfD Allensbach)
Prioritäten bei der Altersversorgung (Bild: IfD Allensbach). Zum Vergrößern Bild klicken.

Altersvorsorge ist unzureichend

Grundsätzlich sehe die Mehrheit der Befragten eigenverantwortliche Vorsorge positiv und nicht als notwendiges Übel, heißt es in der GDV-Meldung. 58 Prozent sei es wichtig, selbst vorzusorgen.

„Allerdings bleiben reale Vorsorgeanstrengungen bei vielen deutlich hinter den Wünschen und Plänen zurück“, kommt nochmals de la Viña zu Wort. Insgesamt hielten nur 41 Prozent ihre Altersvorsorge für ausreichend.

„Die demografischen Fakten sind klar: Um den Ruhestand zu finanzieren, sind neben der gesetzlichen Rente weitere Bausteine notwendig – insbesondere für Geringverdiener, Kleinsparer und Familien“, wird auch GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zitiert.

Das heutige System der Riester-Rente sei mehr als 20 Jahre alt. „Eine zeitgemäße Weiterentwicklung ist schon lange überfällig“, so Asmussen.

 
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