7.1.2021 – Der Bestand an staatlich geförderten privaten Altersvorsorge-Verträgen ist zwischen Juli und September netto um fast als 40.000 auf unter 16,4 Millionen gesunken. Dabei mussten zum zweiten Mal alle Varianten Federn lassen. Dies zeigen jetzt veröffentlichte Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Die Zahl der staatlich geförderten privaten Altersvorsorgeverträge ist zwischen Juli und September 2020 netto – also unter Einberechnung der Kündigungen und Vertragsabgänge – um 37.000 auf 16,388 Millionen gesunken. Das zeigt die am Montag vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlichte amtliche Statistik (Stand: 4. Januar 2021).
Ruhend gestellte Kontrakte werden vom Ministerium nicht zahlenmäßig ausgewiesen, sondern unverändert auf einen Anteil von „gut einem Fünftel“ geschätzt.
Damit hat sich der seit vielen Dreimonatsperioden zu beobachtende negative Trend ein weiteres Mal fortgesetzt. Wie bisher nur im Auftaktquartal (VersicherungsJournal 19.6.2020) war bei allen vier Riester-Varianten ein Rückgang zu verzeichnen.
Dabei ging es bei der versicherungsförmigen Variante erneut am stärksten bergab – und zwar aktuell um 17.000 auf unter 10,7 Millionen Kontrakte. Das Segment Wohn-Riester/ Eigenheimrente schrumpfte um 10.000 auf unter 1,81 Millionen, Banksparpläne um 8.000 auf 591.000 Stück. Investmentfonds-Sparpläne fielen um 3.000 auf nur noch leicht über 3,29 Millionen.
Auf Neunmonatssicht summiert sich das Minus auf insgesamt 142.000 Kontrakte. Größter Verlierer waren die Rentenversicherungen, auf die mit 74.000 Stück mehr als die Hälfte der Verminderung entfiel. Den Banken gingen 36.000 und den Investmentfonds-Gesellschaften 19.000 Sparpläne verloren. Im Bereich Wohn-Riester/ Eigenheimrenten ging es um 14.000 Verträge bergab.
Stand 30. September 2020 kommt die Wohn-Riester-Variante auf knapp über 11,0 Prozent Anteil (Ende 2018: rund 10,9; Ende 2017: knapp 10,7; Ende 2016: 10,2 Prozent). Bei den Investmentsparplänen sind es den aktuellen Ministeriumsdaten zufolge 20,1 (19,8; 19,5; 19,2) Prozent, bei den Banksparkonten nur noch 3,6 (4,1; 4,4; 4,7) Prozent.
Der Anteil der Rentenversicherungen, der Ende 2016 noch bei annähernd 66 Prozent lag (3.4.2017), betrug zum Ende des dritten Quartals auf weniger als 65,3 Prozent. Zum Vergleich: Ende 2015 bewegte sich der Anteil letztmals über der Marke von zwei Dritteln. Ende 2011 waren es noch über 70 Prozent und Ende 2006 sogar noch über 80 Prozent.
Schon seit geraumer Zeit wird eine Reform der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge diskutiert, die den negativen Trend stoppen soll (21.7.2020, Medienspiegel 24.9.2020, Medienspiegel 30.9.2020, 11.11.2020). Konkrete Maßnahmen sind allerdings noch nicht beschlossen.
Diverses weiteres Zahlenmaterial zur Riester-Förderung liefert eine Statistik des Bundesministeriums der Finanzen (BMF). In dieser werden die Ergebnisse der statistischen Auswertung zur Förderung des Aufbaus einer zusätzlichen, kapitalgedeckten Altersvorsorge dargestellt (18.11.2020, 25.11.2020, 8.12.2020).
Nils Fischer - Für sehr viele Menschen existenziell wichtig. mehr ...
Jürgen Roth - Kunden werden keine „vernünftige Rendite” erzielen . mehr ...
Peter Schwark - Auch der Bauspar-Riester im Bestand ist rückläufig. mehr ...
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