Verdient wird bei Riesterverträgen auf anderer Ebene!

12.6.2002 – Ein Punkt in der ganzen Riesterdiskussion kommt uns seitens der selbsternannten Fachleute stets zu kurz. Es handelt sich um den Bereich „Verdienst für den Vertrieb". Wer soll denn dieses Produkt verkaufen?

Mit einer derartigen Provisionsregelung, welche eine Verteilung des Verdienstes über mehrere Jahre vorsieht, wird und ist kein Vertrieb zu motivieren. Der freie Vertrieb muss anders als so manche Bank kaufmännisch kalkulieren.

Die Mehrzahl der abgeschlossenen 8 Prozent Riesterverträge dürfte über den Vertriebsweg Bank und Strukturvertrieb erfolgt sein. Nur in dieses Vertriebsbild passt ein derartiges Produkt. Aber noch mehr Gefahr droht nun seitens der betrieblichen Altersversorgung.

Hier dürfte der größte Kuchen über Verbände, eigene Rahmenverträge und Gewerkschaften verteilt werden. Nachdem jeder Politiker in unterschiedlichen Verbänden sitzt und Herr Riester ein großer Freund der Gewerkschaften ist, stinkt diese ganze Implementierung der betrieblichen Altersversorgung in Form der Pensionskassen zum Himmel.

Hier wird die komplette existierende fachliche Beratung im Markt aussen vorgelassen. Verdient wird auf ganz anderer Ebene und der einzelne Vermittler schaut dabei ins Ofenrohr. Das auch die Renten aus einem Pensionsfonds nachgelagert besteuert werden, wird nur am Rande erwähnt.

Auch die sonstigen Einschränkungen gelten bei der Wahl einer Zulage analog zur privaten Riesterrente. Lediglich die Wahl der Anlage bleibt bei den Pensionsfonds flexibler. Dies ist auch das einzige Argument gegenüber den privaten Riesterverträgen.

Leider leben wir in einem Land, in welchem Verbandsmauscheleien und Speziwirtschaft dominieren und es nur noch darum geht, möglichst viel vom zu verteilenden Kuchen in die eigenen Taschen zu wirtschaften.

Hierbei hat man bisher stets einen goldenen Esel zum ausnehmen gehabt. Sein Name ist Bürger und er gehört zur Gattung Volk.

H.-J. Kaschak

veka.kaschak@t-online.de 

WERBUNG