Unterschied zwischen Perioden- und Kohortentafel

30.3.2009 – Der GDV möchte aufzeigen, dass die Sterbetafel des statistischen Bundesamtes für einen Vergleich mit der Sterbetafel der Versicherer ungeeignet sei. Dafür zeigt der Lobbyverband auf, dass die „Sterbetafel 1986“ bei Fortrechnung in die Zukunft zu völlig falschen Ergebnissen geführt hat.

Was dabei unredlich ist: Diese „Sterbetafel 1986“ des statistischen Bundesamtes hatte niemals die Funktion für Zukunftsrechungen zu dienen. Im Gegenteil, es handelt sich bei ihr nämlich um eine so genannte „Periodentafel“. Wie jeder Versicherungsmathematiker weiß, kann aus einer solchen Tafel keine seriöse Hochrechnung erstellt werden.

Das Statistische Bundesamt erstellt aber auch „Prognosetafeln“, so genannte Kohortentafeln. Diese können dann auch für Hochrechnungen verwendet werden. Gerade mit diesen Tafeln setzt sich der GDV aber gar nicht auseinander.

Fazit: Der GDV vermischt in der Diskussion Perioden- und Kohortentafeln zu seinen Gunsten. Wissenschaftlich ist das nicht sauber und führt zu falschen Schlüssen.

Auf dem GDV Pressecolloquium machte übrigens auch Herr Dr. Roland Rau deutlich, dass ein direkter Vergleich von Perioden- und Kohortentafeln konzeptionell/methodisch zu Diskrepanzen führen muss (http://www.gdv.de/Downloads/Veranstaltungen_2009/Koll_2009_AK1_Rau.pdf).

Axel Kleinlein

a.kleinlein@mathconcepts.de

zum Artikel: „Kalkulieren die Lebensversicherer zu ihren Gunsten?”.

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