27.10.2017 – Der Schlussabsatz offenbart das deutsche Dilemma. Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, sondern es gibt den/ die Mittelweg(e), eine von der Fristigkeit der Ziele des Anlegers abhängige, sinnvoll strukturierte und flexible Kombination der Vermögens- (Geld-/ Sach-/ Realwerte) und Anlageklassen.
Altersvorsorge ist gemeinhin ein, wenn nicht das langfristige Ziel und gerade hier muss man deshalb andere Maßstäbe ansetzen als bei mittel- und erst recht kurzfristigen Zielen (beispielsweise Lebenshaltungskosten/ Ersatzanschaffungen et cetera), von den Herausforderungen einer Niedrigzinsära und begrenzter Sparbudgets mal ganz abgesehen.
Die Diskreditierung von Erträgen aus realwirtschaftlichen Handlungen als Zocken und spekulative Rendite ist nicht hilfreich, die Garantiefixierung ein weiterer Sargnagel auf der absehbar unterfinanzierten Altersvorsorge der Massen.
Aber es muss ja Ursachen geben für die Diskrepanz aus der Rolle des Exportweltmeisters auf der einen und einer deutlich unterproportionalen Eigentums- und Vermögensquote auf der anderen Seite. Die Lösung kann hier nur sach- und fachgerechte Beratung durch qualifizierte Berater sein, sie wird nicht durch Produktanbieter oder den Staat erfolgen, das liegt schon in der Natur der Sache, sprich den diametralen Zielen.
Unabhängige Beratung ist für den Finanzanalphabeten der einzige Weg zur finanziellen Selbstverteidigung, deshalb hat er in Deutschland ja auch keine beziehungsweise nur eine kleine Lobby.
Rene Nawrot
zum Leserbrief: „Die Branche hat das Produkt Rentenversicherung falsch beworben”.
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