WERBUNG

Politische Mogelpackung

22.5.2002 – Wieviele Millionen wurden seitens der Anbieter für die Werbung zur Riesterrente in die Luft gesetzt? Die Einführung der Riesterrente wird nicht als das goldene Ei der Altersrente in die Geschichte eingehen, sondern als das größte faule Ei der politischen Planungsobrigkeit.

Der Staat ist in jeder Hinsicht pleite gewirtschaftet worden. Entwicklungsuntersuchungen zur Bevölkerung wurden seit Jahren nicht beachtet bzw. wurde deren Entwicklung sträflich mit Untätigkeit entgegengewirkt. Die Generation der heutigen Erwerbstätigen wird es mit einer tragischen Altersarmut zu tun bekommen.

Diese wird sich erst wieder bessern, wenn die geburtenstarken Jahrgänge aus den fünfziger und sechsziger Jahren ausgestorben sind. Genau diese Generation der zukünftigen Rentner will die Politik mit der Förderrente a´la Riester später kräftig abkassieren, indem man die Renten nachgelagert besteuert.

Jeden Cent, den die Regierung heute bezuschusst, wird Sie dem späteren Rentner wieder aus der Tasche nehmen. Diese Tatsache steht per Gesetz fest. Zudem ist fraglich, ob die Förderung durch den Staat in voller Höhe auf die gesamte Laufzeit des Vertrages erbracht werden kann.

Wir gehen davon aus, dass die Förderung ab dem Jahr 2010 der Höhe nach eingeschränkt werden muß. Dies ist der Zeitpunkt, wo der Staat den wohl höchsten Aufwand an Förderung aufwenden muß. Wir als Makler des Mandanten haben hier eine zwingende Aufklärungspflicht auf der einen Seite und eine gesellschaftspolitische Aufgabe zur Sicherung der Altersrenten auf der anderen Seite.

Die Frage stellt sich für uns nur, welchen Weg soll der Mandant für sich wählen. Wenn wir bei einer Inflationsrate von 3 Prozent davon ausgehen können, dass heute 1500 Euro in 30 Jahren nur noch eine Kaufkraft von 618 Euro besitzen wird, benötigt der Kunde in 30 Jahren monatlich 3.641 Euro, um sich das gleiche wie heute leisten zu können.

Damit er sich bei 8 Prozent 25 Jahre lang diesen Betrag entnehmen kann, muß er über ein Vermögen von 483.133 Euro verfügen. Es stellt sich die Frage, welcher Arbeitnehmer kann sich die erforderlich monatliche Sparrate für seine private Altersversorgung denn noch leisten.

Selbst die Riesterrente ist hier nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und führt zudem in die Besteuerung seiner verhältnismäßig mageren Renditen. Man kann davon ausgehen, dass auch ein Arbeitsminister diese Berechnungen vorgelegt bekommen hat und genau über seine Kundenstruktur Bescheid weiß.

Somit steht für uns fest, dass uns Herr Riester eine große politische Mogelpackung unterjubeln möchte. Das dies auch noch auf Kosten des Vertriebes gehen soll, empfinden wir obendrein als eine Frechheit. Im Jahr 2005 plant Herr Riester eine Nachbearbeitung der Förderrente.

Fraglich wird sein, ob er zu diesem Zeitpunkt noch etwas zu sagen haben wird. Wenn ja, gehen wir von massiven Änderungen aus, da die Riesterrente derzeit eher ein großer Flopp als ein großer Wurf ist. Und die betrieblichen Versorgungsysteme über Gewerkschaften sowie Verbände, schließen den freien Vermittlerstand fast gänzlich aus.

Aber auch hier gilt, sofern der Kunde Förderung beansprucht, die nachgelagerte Besteuerung. Der Kunde ist nach unserer Auffassung gut beraten, wenn er sich so wenig wie möglich in die Fangarme unseres Staates bzw. unserer Politik begibt und seine private Altersvorgung im wahrsten Sinne des Wortes vollständig privat betreibt.

Hierbei sollten wir als Makler ihm als unabhängiger Partner mit Rat und Tat zur Seite stehen.

H.- J. Kaschak

veka.kaschak@t-online.de

WERBUNG
WERBUNG
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

weitere Leserbriefe