WERBUNG

Pauschale Kritik ist ein Armutszeugnis

14.10.2023 – Es ist genau das Armutszeugnis für einen Vermittler, wenn man pauschal dem Krankenversicherungs-System die Schuld gibt. Diese Aussagen sind eher ideologisch verfasst, aber niemals sachlich.

Die größte Rolle spielt dabei das Vermittlungs- und nicht das PKV-System. Es ist das Vertriebssystem und zum Teil die Geldgier von Vermittlern und Versicherern. Nur einige Punkte, warum Ihre pauschale Denke mehr als kritisch zu sehen ist.

Wer heute in Rente ist, hat in der Regel vor circa 20 bis 30 Jahren einen PKV-Vertrag abgeschlossen. Bitte nennen Sie mir Vergleichsprogramme, die wenigstens ein bisschen Orientierung in Leistung, Bonität etc. bis 2010 gegeben haben? Da hat man eher über den Daumen und der Connection zum Maklerbetreuer Tarife gewählt, die heute zum Teil keiner mehr anbieten würde. Zu diesem Zeitpunkt dürfte auch fast jeder, der nebenbei was verdienen wollte, Versicherungen vermitteln, ohne Ausbildung, Erfahrung etc.

Ein weiterer Punkt ist die Zulässigkeit von Vertriebsformen, die in keiner Weise akzeptabel sind. Der Göker-Skandal sollte Ihnen bekannt sein, wo wohl tausende Verträge vermittelt wurden, die wohl eher zu keinem richtigen PKV-Kunden gepasst haben. Es ging nur um Provisionen und heute befinden sich wohl viele derer in den Problemtarifen. Versicherer, die diese Provisionsskandale unterstützt haben, sind leider sanktionsfrei davongekommen. Und mal ganz ehrlich, wie gut sind heute die Vergleiche? 

Es muss davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der Vermittler immer noch lieber ein Geschäft macht, als es abzulehnen, nur, weil der Kunde sparen will. Wie wäre es damit: Wenn der Kunde nicht nachweist, es dokumentiert und schriftlich bestätigt, dass er langfristig davon ausgeht, dass er auch bei beruflichen und familiären Veränderungen (Kinder) sich die PKV leisten kann und zusätzlich monatlich 100 Euro in einem Sparplan fürs Alter spart?

Zudem, wenn ausschließlich Premiumtarife angeboten werden (da gibt es vielleicht gerade eine Handvoll Tarife)? Wenn man hier richtig vorgeht, dann erhalten auch höchstwahrscheinlich die richtigen Kunden einen entsprechenden verantwortungsvollen Tarif. Versicherer, die nur vertriebsorientiert agieren, müssten sich dann qualitativ mehr Gedanken machen.

Auch den Wechsel in einen jüngeren Tarif nach § 204 VVG sehe ich kritisch, insbesondere, wenn das zu früh vorgenommen wird. Besonders junge Tarife könnten stärker steigen als Alttarife (trotz Vergreisung). Es gibt besonders viel Spielraum in der Beratung, Tarif- und Zielgruppenauswahl. Pauschale Keule und Kritik auf das PKV-System werte ich als ein Armutszeugnis.

Bert Heidekamp

info@heidekamp.com

zum Leserbrief: „Ein Armutszeugnis für dieses Krankenversicherungs-System”.

WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

weitere Leserbriefe
12.10.2023 – Thomas Haupt zum Leserbrief „Ein Armutszeugnis für dieses Krankenversicherungs-System” mehr ...
WERBUNG