Keine Wahlfreiheit mehr?

10.5.2002 – Es ist nur zu verständlich, dass die GKV an das gute Klientel der PKV möchte. Das hier die Privatwirtschaft seitens der Politik keinerlei Unterstützung zu erwarten haben dürfte, kann sich jeder ausmalen, der die Zahlen der GKV ansieht.

Die Menschen in diesem Lande sind der Politik doch vollkommen egal. Es geht seit Langem nur noch um die Rettung maroder staatlicher Organisationen. Genau die Personen, die diesen Zustand zu verantworten haben, wollen jetzt per Gesetz alles wieder in Ordnung bringen.

Eventuell wäre es vernünftiger, die Gehälter der AOK- Vorstände zu bereinigen und für vernünftige Kosten im Gesundheitswesen zu sorgen als die Wahlfreiheit zu beschneiden beziehungsweise abzuschaffen. Wie ist es erklärlich, dass eine normale Übernachtung ohne Privatarzt im Dreibettzimmer mehr kostet, als im besten Luxushotel einer Großstadt, wo ich zum Frühstück noch ein Glas Champagner erhalte und das Zimmermädchen anstatt eines weißen Kittels vielleicht ein süßes Kleid trägt.

Das die private Krankenversicherung preiswerter sei, als die Gesetzlichen, trifft doch auch nur dann zu, wenn Einzelpersonen versichert werden. Anstatt per Gesetz Einschränkungen zu veranlassen, sollte die Politik vielmehr darüber nachdenken, ob die Familienversorgung aufgehoben werden sollte.

Mit welchem Recht zahlt ein Angestellter ohne Familie den gleichen Beitrag, wie ein Familienvater mit vier Kindern. Sicher ist auch der Familienvater mit vier Kindern heute nur noch sehr selten anzutreffen, da dies sich die wenigsten Bürger leisten können, doch verursacht er unter dem Strich um Einiges mehr an Kosten, als der alleinstehende Angestellte.

Unsere Politik wäre gut beraten, wenn sie nicht gegen, sondern für die Privatwirtschaft handelt. Sollte der Vorschlag der Ersatzkassenverbände so durchgehen, können sich widerrum ein paar mehr Vermittler eine neue Aufgabe suchen, denn mit Zusatzversicherungen alleine, wird man wohl nicht reich.

H.-J. Kaschak

veka.kaschak@t-online.de

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