Die Methoden der Versicherer

7.3.2007 – Einseitige Provisionskürzungen oder Änderungen der ursprünglich getroffenen Vereinbarung sind zumindest für Makler nichts Neues. Das Thema KFZ ist der Irrsinn schlechthin in der deutschen Versicherungswirtschaft.

In Bezug auf die geleisteten Courtagen und den durch Rabattschlachten erhöhten Berateraufwand in Verbindung mit der EU-Vermittlerrichtlinie (Protokolliererei), kann ohnehin zumindest ein Makler kein Privatkundengeschäft mehr ertragreich zeichnen.

Ich vermute zum Teil sogar System hinter der Methode der Versicherer. Ist doch gerade auch die Allianz federführend bei Konzernvermittlungen und hat doch auch gerade die Allianz im Zuge der EU-Vermittlerrichtlinie darauf gepocht, die Kfz-Versicherung als minderes Versicherungsgeschäft einzustufen.

Neuwagen gibt es mittlerweile fast bei jedem Hersteller inklusive einer Vier-Jahres-Versicherung.

Erhebliche Rabatte werden Verträgen, welche über das Autohaus vermittelt wurden, eingeräumt. Der freie Vertrieb bleibt hierbei auf der Strecke. In wenigen Jahren wird der freie Vertrieb nach meiner Ansicht generell kein Kfz-Geschäft mehr vermitteln.

Unter dem Strich werden einige wenige Anbieter die Gewinner sein, wozu in jedem Fall die Allianz zählen wird und auf der anderen Seite wird der Verbraucher der Dumme sein, da er dann erheblich höhere Beiträge zahlen wird als heute.

Das Thema Provisionen könnte relativ schnell gelöst werden, wenn das aktuelle BGH-Urteil zum Thema Provisionen allumfassend umgesetzt werden müsste und die Produktlieferanten als Zugabe zur Nettoangebotsalternative verpflichtet würden.

Nur auf diesem Weg ist der Vertrieb unabhängig von der Produktseite und könnte endlich wieder kostendeckende Beratungsdienstleistung vollziehen. Auf dem derzeitigen Weg ist es kein Wunder, wenn die Vermittler auf möglichst viele Riester-Abschüsse drängen und in diesem Zusammenhang wenig nach Sinn und Rentabilität der Angebote fragen.

Aber dies ist ja seitens der Regierung und auch seitens der Anbieter durchaus so gewollt und deshalb habe ich die Befürchtung, dass neben dem Verbraucher auch eine unzählige Anzahl von Vermittlern mittelfristig auf der Strecke bleiben wird.

H.- J. Kaschak

veka.kaschak@t-online.de

zum Artikel: „Allianz wird von eigenen Vertretern verklagt”.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Berufsunfähigkeit · Kfz-Versicherung · Riester · Vermittlerrichtlinie
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