Das riecht stark nach Eigeninteresse

25.3.2008 – Warum macht sich die Assekuranz zum Büttel des Staates? Über die Sinnhaftigkeit des „Wohn-Riesters“ lässt sich trefflich streiten.

Mir drängt sich der Eindruck auf, als ob hier ein Förderinstrument – über dessen Ausgestaltung man ebenfalls streiten kann – mit weiteren Aufgaben befrachtet werden soll, damit es allen gerecht wird – und damit kaum jemandem mehr recht nutzt.

Weitaus befremdlicher finde ich jedoch die in der Mitteilung des GDV transportierte Auffassung, dass „Altersversorgung“ nichts mit „Vermögen“ zu tun habe beziehungsweise haben dürfe. Wenn jemand über ein Vermögen frei disponieren kann, auch nach seinem Ableben, dann sei das keine Versorgung. Wieso nicht?

Ganz im Gegenteil, das erachte ich für die beste Versorgung: Eigene Mittel, die ausreichen, um von niemandem abhängig zu sein und somit niemandem zur Last zu fallen. Auch und vor allem nicht der Allgemeinheit.

Warum muss sich der Vorsorgende jeder Verfügungsgewalt über sein Angespartes entäußern? Das riecht stark nach Eigeninteresse: Die Assekuranz will die Gelder verwalten, lebenslang, und ihm nur eine regelmäßige Rentenzahlung gönnen. Von der eigenen Leistungsfähigkeit überzeugt klingt das nicht gerade.

Versicherer sollten mit dem punkten, was nur sie können: Risikoübernahme. Ob das Langlebigkeitsrisiko dazu zählt, sei die Frage. Sich Kapital anzueignen, weil staatlich verordnet, zeugt nicht gerade von marktwirtschaftlichem Denken oder Wettbewerbsorientierung. 

Yan C. Steinschen

versicherung@steinschen.de

zum Artikel: „Assekuranz fordert Nachbesserungen bei Wohn-Riester”.

WERBUNG
Schlagwörter zu diesem Artikel
Altersversorgung · Berufsunfähigkeit · Riester
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

weitere Leserbriefe
WERBUNG