16.3.2023 – Die Zahl der Beschäftigten bei den Versicherungs-Unternehmen ist im vergangenen Jahr zum vierten Mal in Folge gestiegen – wenn auch nur minimal um 0,05 Prozent auf 204.200. Dabei wuchs einzig die Gruppe der Innendienstler. Während es bei den Azubis nur leicht nach unten ging, verdoppelte sich das Schrumpfungstempo bei der Zahl der Außendienstler. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Arbeitgeberverbands der Versicherungs-Unternehmen.
Im vergangenen Jahr ist die Gesamtzahl der Mitarbeiter in den Versicherungs-Unternehmen nach der aktuellen Erhebung des Arbeitgeberverbands der Versicherungs-Unternehmen in Deutschland e.V. (AGV) zum vierten Mal in Folge gestiegen.
Mit 204.200 wurden 100 Personen mehr gezählt als vor Jahresfrist (plus 0,05 Prozent). Zum Vergleich: Auch vor vier Jahren war die Beschäftigtenzahl um 100 gestiegen (VersicherungsJournal 10.3.2020). In den beiden Jahren dazwischen hatte das Plus bei 800 (14.3.2022) beziehungsweise 1.300 Beschäftigten gelegen (16.3.2021).
Zuvor hatte die Kurve eineinhalb Jahrzehnte fast kontinuierlich nach unten gezeigt. Zwischen 2003 und 2018 baute die Branche nur einmal kein Personal ab (25.3.2019).
2015 lag die Zahl der Mitarbeiter letztmals über 210.000, 2004 zum letzten Mal über 240.000 – und 1995 noch bei über 250.000. Sogar im Jahr vor der Wiedervereinigung war die Beschäftigtenzahl höher als aktuell (1988: 206.600).
Seit dem Höchststand mit fast 260.000 Mitarbeitern im Jahr 1992 schrumpften die Belegschaften um fast ein Viertel. Seit der Jahrtausendwende beläuft sich die Verminderung auf rund ein Sechstel.
Ein Blick auf die Beschäftigtengruppen zeigt unterschiedliche Entwicklungen. So erhöhte sich die Zahl der Innendienstmitarbeiter um ein Prozent beziehungsweise 1.600 Personen auf 164.300. Dies war die vierte Zunahme in Folge. Damit wurde die Zahl von 2008 deutlich übertroffen.
Bei den Außendienstlern war hingegen der 13. Rückgang in Folge zu beobachten. Dieser fiel mit 4,5 Prozent (minus 1.400 auf einen neuen Tiefstand von 29.500 Mitarbeitern) erneut doppelt so stark aus wie im Jahr zuvor. Im Vergleich zu 2008 beläuft sich das Minus auf fast ein Drittel.
Die Zahl der Auszubildenden in den Versicherungs-Unternehmen nahm 2022 zum zehnten Mal in den vergangenen elf Jahren ab. Die Verminderung betrug 100 Personen beziehungsweise ein Prozent auf 10.400 Azubis.
Der Höchststand in diesem Jahrtausend wurde 2002 mit über 16.000 Lehrlingen erreicht. Der Rückgang seitdem beläuft sich auf mehr als ein Drittel. Die Ausbildungsquote für 2021 gibt der Verband mit unverändert 5,1 Prozent an. Zum Vergleich: Zwischen 2010 und 2012 betrug die Quote noch jeweils rund 6,1 Prozent.
Die in den Agenturen finanzierten Ausbildungsplätze verminderten sich um 50 Stück beziehungsweise 2,5 Prozent auf 1.930 Vollzeitplätze. Die Ausbildungsquote inklusive der Azubis in den Agenturen ging nach den AGV-Angaben von 6,1 auf 6,0 Prozent zurück.
An einer schlechten Vergütung kann die auf lange Sicht negative Entwicklung beim Nachwuchs nicht liegen. Denn angehende Versicherungskaufleute für Versicherungen und Finanzen verdienen überdurchschnittlich gut. Dies zeigt die jüngste Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) der Vergütung in rund 170 Ausbildungsberufen.
Demnach liegen die Assekuranz-Azubis über die gesamte Ausbildung hinweg mit einer durchschnittlichen Bruttovergütung von 1.196 Euro pro Monat fast 170 Euro über dem Schnitt aller aufgeführten Ausbildungsberufe.
Damit schrammte die Assekuranz in den alten Bundesländern hauchdünn an einer Top-Ten-Platzierung vorbei. In den neuen Ländern reichte es sogar für den Silberrang (9.2.2023).
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