Versicherungsvermittler besorgt über Einfluss von Finfluencern

8.10.2025 – Interessenvertreter deutscher Versicherungsvermittler kritisieren den „Reformstau in allen Säulen der Altersvorsorge“ sowie „überbordende Bürokratie und Regulatorik“. Das Treiben beim Werben für Policen ohne gewerberechtliche Zulassung im Internet müsse hingegen unterbunden werden. (Bild: BVK)

Beim diesjährigen Spitzentreffen der deutschen Vermittlerschaft in der ehemaligen Bundeshauptstadt mahnten die Interessenvertreter unter anderem grundlegende Reformen in der Altersvorsorge an. Die gesetzliche Rentenversicherung sei zukunftsfest zu gestalten. Flankierend dazu müsse die betriebliche Altersversorgung für kleine und mittlere Unternehmen vereinfacht werden.

Insbesondere sei aber die Riester-Rente endlich zu reformieren, die zuletzt mit einer hohen Zahl von Kündigungen für Schlagzeilen gesorgt hat (VersicherungsJournal 25.9.2025). Für die private Altersvorsorge fordern die Vermittlerverbände hierzulande bereits seit Jahren (16.11.2023) weniger Bürokratie, flexiblere Garantiezusagen und dass der Kreis der förderfähigen Personen erweitert wird.

Teilnehmer des 21. Treffens der Vorstände der Vertretervereinigungen, des Arbeitskreises Vertretervereinigungen der Deutschen Assekuranz und des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute in Bonn (Bild: BVK)
Teilnehmer des 21. Treffens der Vorstände der Vertretervereinigungen, des Arbeitskreises Vertretervereinigungen der Deutschen Assekuranz und des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute in Bonn (Bild: BVK)

Besorgt zeigen sich die Vermittler auch über die wachsende Rolle sogenannter Finfluencer. Wenn die Stars der sozialen Medien Versicherungsprodukte empfehlen oder Verbraucher gar zum Abschluss anleiten, betreiben sie faktisch Versicherungsvertrieb, steht für die Initiatoren fest. Deshalb müssten sie auch die gleichen Wettbewerbsregeln wie Versicherungsvertreter und -makler erfüllen.

Zudem fordern die Verbände den „spürbaren Abbau von Bürokratie und Regulatorik“. Insbesondere kleinere Vermittlerbetriebe belaste der zunehmende Aufwand durch Datenschutzvorgaben, Berichtspflichten und Produkthaftung. Statt Kunden zu schützen, gefährde die Regelflut die persönliche Beratung. Das gelte beispielsweise für die EU-Kleinanlegerstrategie (5.8.2025).

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