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Gesetzliche Erwerbsminderungsrente im Schnitt deutlich unter der Armutsgrenze

23.9.2025 – Insgesamt wurde letztes Jahr fast 1,75 Millionen Personen hierzulande eine gesetzliche Rente wegen voller oder teilweiser Erwerbsminderung ausbezahlt. Davon war rund jeder Zehnte ein Neurentner, das heißt, der Betroffene erhielt im Jahr 2024 erstmalig eine solche Rente. Im Durchschnitt lag die ausbezahlte Monatsrente für Bestands- oder Neurentner unter 1.050 Euro. Bei einer teilweisen Erwerbsminderung betrug die Rentenhöhe im Schnitt sogar weit unter 700 Euro.

Nach einer aktuellen Statistik der Deutschen Rentenversicherung (DRV) erhielten im vergangenen Jahr insgesamt knapp 1,75 Millionen Personen hierzulande eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente (VersicherungsJournal 28.06.2024) ausbezahlt.

Der durchschnittliche monatliche Rentenzahlbetrag vor Steuern, also die ausgezahlte Rentenhöhe nach Abzug der angefallenen Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung der Rentner, betrug 1.027 Euro. Im Einzelnen bekamen 781.893 Männer im Schnitt 1.020 Euro und 965.509 Frauen durchschnittlich 1.033 Euro monatliche Erwerbsminderungsrente überwiesen.

Zum Vergleich: Die Armutsgefährdungsschwelle für einen Alleinlebenden lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2024 bei 1.381 Euro im Monat. Damit war die Armutsgrenze um 354 Euro höher als die durchschnittliche gesetzliche Erwerbsminderungsrente.

1,67 Millionen Personen hatten eine volle Erwerbsminderungsrente

Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente teilt sich laut DRV-Statistik in drei Rentenarten auf: die Rente wegen voller Erwerbsminderung, Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung und die Rente für Bergleute.

Anspruch auf eine Rente wegen voller Erwerbsminderung nach § 43 SGB VI hat derjenige, der wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande ist, mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein – sofern er die sonstigen versicherungsrechtlichen Kriterien erfüllt.

Von allen Beziehern einer Erwerbsminderungsrente erhielten knapp 96 Prozent und damit fast 1,67 Millionen Personen die zuerst genannte Rentenart. Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag belief sich auf 1.044 Euro. Die 753.314 männlichen Rentner erhielten im Durchschnitt 1.032 Euro und die 915.962 weiblichen im Schnitt 1.055 Euro Nettorentenhöhe vor Steuern.

Teilweise Erwerbsminderung und Rente für Bergleute

Wer aus gesundheitlichen Gründen mindestens drei, aber weniger als sechs Stunden am Tag einer Erwerbstätigkeit nachgehen kann, erhält eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung, wenn die übrigen Kriterien erfüllt sind. 2024 bezogen 75.498 Personen eine solche Rente – rund vier Prozent aller Erwerbsminderungsrentner. Der Rentenzahlbetrag lag im Durchschnitt bei 657 Euro. 26.106 Männer hatten im Mittel 710 Euro und 49.392 Frauen 629 Euro.

Beschäftigte im Bergbau können eine Rente für Bergleute erhalten, sofern sie unter anderem aus gesundheitlichen Gründen auf unabsehbare Zeit nicht in der Lage sind, ihre bisherige Arbeit im Bergbau als Hauptberuf oder einen wirtschaftlich im Wesentlichen gleichwertigen Job auszuüben.

2.628 Personen hatten 2024 diese Rentenart mit einem Rentenzahlbetrag von im Schnitt 521 Euro – davon waren 2.473 Männer (Nettorentenhöhe 538 Euro) und 155 Frauen (Nettorentenhöhe 251 Euro).

2024 gab es über 171.700 Neurentner mit einer Erwerbsminderungsrente

Jeder zehnte Erwerbsminderungsrentner war 2024 ein Neurentner. Konkret wurde 171.732 Personen letztes Jahr erstmals eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente ausbezahlt, da sie die entsprechenden Voraussetzungen seit Kurzem erfüllten. Ihr durchschnittlicher Rentenzahlbetrag lag bei 1.041 Euro.

Anzahl der Rentenbezieher (Bild: Zwick)

Im Detail waren es 78.963 männliche Neurentner mit einer Nettorentenhöhe vor Steuern von im Schnitt 1.078 Euro sowie 92.769 weibliche Neurentner mit einer durchschnittlichen Rentenauszahlung von knapp 1.010 Euro.

Über 88 Prozent der Neurentner mit einer Erwerbsminderungsrente, konkret 151.289 Personen, bezogen eine volle Erwerbsminderungsrente. Ihr Rentenzahlbetrag lag im Schnitt bei 1.099 Euro. Im Einzelnen waren es 72.030 Männer mit 1.120 Euro und 79.259 Frauen mit 1.080 Euro durchschnittlich ausbezahlter Rente.

Anzahl der Neurentner (Bild: Zwick)

20.327 Personen und damit knapp zwölf Prozent der genannten Neurentner erhielten eine teilweise Erwerbsminderungsrente. Ihre Nettorentenhöhe vor Steuern lag bei 611 Euro. Konkret betraf dies 6.827 Männer mit 642 Euro und 13.500 Frauen mit 596 Euro durchschnittlicher Nettorentenhöhe vor Steuern. Zudem erhielten 116 Personen erstmals eine (Erwerbsminderungs-)Rente für Bergleute mit einem Rentenzahlbetrag von im Schnitt 356 Euro.

Rentenhöhe (Bild: Zwick)
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Schlagwörter zu diesem Artikel
Erwerbsminderung · Pflegeversicherung · Rente · Senioren · Steuern
 
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