19.2.2025 – Die häufigste wie auch teuerste Teilkasko-Schadenursache für Pkw war 2023 erneut Glasbruch. Dies geht aus aktuellen GDV-Zahlen hervor. Bei vielen Regulierungsanlässen stiegen vor allem die durchschnittlichen Kosten pro Ereignis, aber auch die Entschädigungssummen deutlich an.
Glasbruch war 2023 erneut die häufigste Teilkasko-Schadenursache bei Personenkraftwagen. Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hatten die deutschen Kraftfahrzeug-Versicherer im Berichtsjahr für über zwei Millionen Bruchschäden an Scheiben, Rückspiegeln und Scheinwerfern einzustehen.
An zweiter (Vorjahr: dritter) Stelle (VersicherungsJournal 6.11.2024) liegen Schäden durch Sturm, Hagel oder Blitz mit 1,6 Millionen Ereignissen. Position drei (Vorjahr: zwei) belegen die Wildunfälle mit 265.000 Fällen. In der Statistik sind darüber hinaus noch 235.000 Folgen von Marderbissen sowie 63.000 Teilentwendungen verzeichnet.
Glasbruch war ein weiteres Mal nicht nur die häufigste, sondern für die Versicherer auch der teuerste Regulierungsanlass. Die Zahlungen summierten sich hier auf über 1,7 Milliarden Euro.
Schäden durch Sturm, Hagel und Blitz schlugen mit 1,6 Milliarden Euro zu Buche, Wildunfälle mit fast 1,1 Milliarden Euro. Dahinter liegen die Folgen von Marderbissen mit 128 Millionen Euro vor Autoteilediebstählen mit 124 Millionen Euro.
Im Jahr 2023 veränderte sich das Schadengeschehen bei den einzelnen Ursachen erneut zum Teil sprunghaft. Bei den Glasbrüchen setzte sich der Trend zu steigenden Kosten weiter fort. Die Steigerung fiel mit einem Siebtel mehr als dreimal so stark aus wie im Jahr zuvor.
Die Fallzahl nahm allerdings erst zum zweiten Mal in den vergangenen sieben Jahren zu. Dabei erreichte die Zahl der Ereignisse den viertniedrigsten Stand seit 2006. Die Summe der Leistungsauszahlungen wuchs auf einen neuen Rekordwert.
Zum Vergleich: 2010 hatten die Autoversicherer noch fast ein Drittel mehr Glasbruchschäden zu regulieren. Da gleichzeitig das Leistungsvolumen seitdem um fast die Hälfte zunahm, erhöhte sich der durchschnittliche Aufwand von seinerzeit etwa 440 Euro auf zuletzt rund 840 Euro.
Bei den Schäden durch Sturm, Hagel und Blitz gab es ein weiteres Mal deutliche Schwankungen. Ihre Anzahl hat sich im Vergleich zu 2022 um etwa zwei Drittel erhöht, der Aufwand fiel sogar mehr als doppelt so hoch aus wie vor Jahresfrist.
Nur einmal in den vergangenen 17 Jahren war bei den Ereignissen ein noch höherer Wert zu verzeichnen gewesen, und zwar 2013. Der in diesem Jahr erreichte Rekordstand betrug 640.000 Stück. Damals hatten mit dem Juni-Hochwasser sowie diversen Hagelstürmen außergewöhnlich viele schadenintensive Elementarereignisse stattgefunden (6.1.2014).
Die seinerzeit aufgelaufenen Rekordkosten von 1,5 Milliarden Euro wurden zuletzt sogar noch übertroffen. Der Durchschnittsschaden stieg vom Höchststand aus 2022 um fast ein Viertel auf knapp 3.900 Euro an.
Bei den Schäden durch Wildunfälle und Marderbisse kletterten die durchschnittlichen Kosten auf neue Rekordwerte. Bei beiden Ursachen zeigt die Entwicklung im Betrachtungszeitraum fast kontinuierlich nach oben.
Bei den Wildschäden erhöhten sich die Gesamtaufwendungen um ein Siebtel auf einen neuen Höchstwert, während die Zahl der registrierten Ereignisse nicht einmal halb so stark anstieg. Im Vergleich zu 2006 ist die Regulierungssumme fast dreimal so groß, während die Schadenzahl „nur“ um knapp 40 Prozent gestiegen ist.
Für die Folgen von Marderbissen hatten die Autoversicherer im Berichtsjahr mit 128 Millionen Euro (plus fast ein Viertel) so viel wie noch nie im Betrachtungszeitraum und fast viermal so viel aufzuwenden wie 2006.
Die Zahl der Schadenfälle erhöhte sich um ein Zehntel auf einen neuen Höchststand von 235.000. Im Vergleich zu 2006 ging es um zwei Drittel hinauf. Der kontinuierlich angestiegene Schadendurchschnitt fiel 2022 mit fast 550 Euro mehr als zweieinhalbmal so hoch aus wie zu Beginn des Beobachtungszeitraums.
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