15.5.2025 – Die Stiftung Warentest hat 119 Spezialversicherungen für Velos von 44 Anbietern geprüft. Unter den Angeboten für Diebstahlschutz schafften nur die Tarife der Huk-Coburg, Huk24, VRK, Signal Iduna und Andsafe die Note „sehr gut“. Bei den Kaskoversicherungen ermittelten die Prüfer insgesamt 31 „sehr gute“ Produkte. Testsieger wurden Offerten der Huk-Coburg und der Huk24.
Die Stiftung Warentest hat Fahrradversicherungen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind in dem Bericht „Top-Tarife für jeden Typ“ in der Ausgabe Finanzen 6/2025 veröffentlicht.
Insgesamt 119 Tarife von 44 Anbietern kamen auf den Prüfstand. Die Policen können sowohl für klassische Drahtesel als auch für E-Bikes abgeschlossen werden.
Das Angebot habe sich mit dem boomenden Velomarkt innerhalb von vier Jahren nahezu verdoppelt, heißt es. 2021 wurden noch 62 Offerten von 24 Akteuren geprüft (VersicherungsJournal 22.3.2021).
Der Test ist unterteilt in Tarife mit Schwerpunkt Diebstahlschutz und Kaskoversicherungen. Letztere sichern zusätzlich Schäden durch Unfall, Sturz, Vandalismus und mitunter Verschleiß ab.
Teils ist auch ein Fahrradschutzbrief enthalten. Dieser könne auch separat beispielsweise bei der Roland Schutzbrief-Versicherung AG abgeschlossen werden, wird berichtet. Eine Basis-Pannenhilfe biete die Mitgliedschaft im Allgemeiner Deutscher Fahrradclub e.V. (ADFC), die sich um eine europaweit greifende Deckung erweitern lasse.
Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik sinkt die Zahl der erfassten Fahrraddiebstähle (3.4.2025). Im vergangenen Jahr wurden rund 246.000 Velos entwendet. Dies entspricht einem Rückgang von 6,9 Prozent im Vergleich zu 2023.
Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) verzeichnet rückläufige Zahlen. Laut seinen Angaben wurden 2024 rund 135.000 versicherte Fahrräder gestohlen. Das sind 10.000 Bikes weniger als im Vorjahr. Allerdings mussten die Versicherer mit 160 Millionen Euro rund zehn Millionen Euro mehr leisten als im Jahr zuvor. Dies ist der höchste Stand der letzten 20 Jahre.
Die Tester weisen in ihrem Bericht darauf hin, dass je nach Radtyp, Nutzertyp und Wohnort keine Absicherung erforderlich sei oder auch eine Hausratversicherung reichen könnte. Fehle in der Police der entsprechende Baustein, lasse sich dieser hinzufügen. Bei mehreren teuren Rädern wird empfohlen, auf die Obergrenze für Fahrraddiebstahl zu achten.
Als „günstige, geeignete“ Hausratversicherungen, die Fahrräder auch nachts und draußen absichern, werden folgende Tarife ausgewiesen:
Bewertet wurde der Umfang der versicherten Risiken. Das Ergebnis macht 70 Prozent des Gesamturteils aus. Beim Diebstahlschutz wurde geprüft, was zusätzlich zum Fahrrad abgesichert ist, wie Helm oder Gepäck, und wie erstattet wird, ob Neuwert, Zeitwert oder Naturalersatz. Ebenso welche Voraussetzungen, beispielsweise bezüglich des Schlosses, oder Leistungsausschlüsse gelten.
Bei den Policen, die weitere Risiken abdecken, kam das Niveau des Kaskoschutzes hinzu. Hier wurde überprüft, in welchem Umfang Schäden und Verschleiß reguliert werden.
Außerdem wurde die Qualität der weiteren Vertragsmerkmale wie Regelungen zur groben Fahrlässigkeit oder die Erhöhung der Versicherungssumme bei Preissteigerungen durchleuchtet. Das Resultat ging zu 30 Prozent in die Gesamtnote ein.
Das Urteil zu den Schutzbriefleistungen wird im Tabellenwerk mit Hilfe von Pfeilen dargestellt. Kriterien waren Pick-up-Service, Zug- oder Taxikosten nach Panne, Pannenhilfe vor Ort, Kosten für ein Leihrad und Kosten für Hotelübernachtung. Ausgewiesen sind zudem Jahresbeiträge für Trekking-, E-City- und E-Lastenräder mit Standorten in Remscheid, Göttingen und Berlin.
Unter den Fahrradversicherungen mit Schwerpunkt Diebstahl, die alle in einer Tabelle erfasst sind, ermittelten die Prüfer fünf „sehr gute“ und sieben „gute“ Angebote. Acht lieferten befriedigende Ergebnisse und drei Offerten kamen über die Note „ausreichend“ nicht hinaus. Die Bestnote erreichten:
Diese fünf Spitzenreiter bieten laut der Auswertung eine unbegrenzte Neuwertentschädigung und verzichten auf Sicherheitsauflagen hinsichtlich Fahrradschloss und Aufbewahrung. Zudem nehmen sie den Angaben zufolge auch ältere Räder ohne Altersbegrenzung auf – mit Ausnahme von Andsafe. Der Anbieter versichere nur Räder, die nicht älter als sechs Monate sind, heißt es. Keine Vorschäden würden Huk Coburg, Huk24 und VRK abfragen.
Die fünf Top-Tarife kosten jährlich zwischen 25 Euro und 58 Euro für ein Trekkingrad, zwischen 36 Euro und 64 Euro für ein E-Citybike und zwischen 50 Euro und 125 Euro für ein E-Lastenfahrrad, sofern diese in Remscheid gefahren werden. In Berlin schwanken die Prämien zwischen 32 Euro und 239 Euro, zwischen 38 Euro und 368 Euro und zwischen 50 Euro und 584 Euro. Durchweg günstig sind die Tarife der Signal Iduna. Andsafe legt die teuersten Offerten auf.
Unter den Fahrradkaskoversicherungen erzielten 31 Produkte die Höchstnote. Im Bericht werden nur diese „sehr guten“ Tarife tabellarisch vorgestellt. Die ersten Ränge in dieser Spitzengruppe belegen (zunächst nach Qualitätsurteil, dann nach Alphabet):
Bei den drei Erstplatzierten gilt der Verschleißschutz laut dem Bericht nur bis zu einem Fahrradalter von drei Jahren. Bei anderen Anbietern laufe dieser Schutz fünf Jahre oder sogar unbegrenzt, heißt es.
Die günstigsten Tarife dieser elfköpfigen Spitzengruppe sind die Offerten ohne Verschleiß-Option von Huk Coburg und Huk24. Letztere berechnet je nach Standort zwischen 32 Euro und 108 Euro für das Trekkingbike, zwischen 46 Euro und 199 Euro für das E-Citybike und zwischen 89 und 395 Euro für das E-Lastenbike. E-Lastenräder, die über die Straßen Berlins rollen, lassen sich am preiswertesten für 230 Euro beziehungsweise 245 Euro bei P & P Versichern.
Der Bericht „Top-Tarife für jeden Typ“ lässt sich auf der Internetseite der Stiftung Warentest für 4,90 Euro freischalten. Das gesamte Heft Finanzen 6/2025 ist im Onlineshop für 7,49 Euro als Download zu erwerben. Die Print-Ausgabe kann an gleicher Stelle für 7,90 Euro angefordert werden.
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