25.1.2023 – Häufigste wie auch teuerste Teilkasko-Schadenursache für Pkw war 2021 erneut Glasbruch. Dies geht aus kürzlich veröffentlichten GDV-Zahlen hervor. Bei fast allen Regulierungsanlässen stiegen vor allem die durchschnittlichen Kosten pro Ereignis, aber auch die Entschädigungssummen immer weiter an.
Glasbruch war auch 2021 die häufigste Teilkasko-Schadenursache bei Personenkraftwagen. Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hatten die deutschen Kraftfahrzeug-Versicherer im Berichtsjahr für mehr als zwei Millionen Bruchschäden an Scheiben, Rückspiegeln und Scheinwerfern einzustehen.
An zweiter (Vorjahr: vierter) Stelle (VersicherungsJournal 9.11.2021) liegen Schäden durch Sturm, Hagel oder Blitz mit 341.000 Fällen. Position drei (Vorjahr: zwei) belegen die 284.000 Wildunfälle. In der Statistik sind darüber hinaus noch 208.000 Folgen von Marderbissen sowie 54.000 Teilentwendungen verzeichnet.
Glasbruch war ein weiteres Mal nicht nur die häufigste, sondern für die Versicherer auch der teuerste Regulierungsanlass. Die Zahlungen summierten sich hier auf rund 1,43 Milliarden Euro.
Sturm, Hagel und Blitz schlugen mit fast 1,07 Milliarden Euro zu Buche, Wildschäden mit 940 Millionen Euro. Dahinter folgen mit 97 Millionen Euro die Folgen von Marderbissen und mit 92 Millionen Euro Autoteile-Diebstähle.
2021 veränderte sich das Schadengeschehen bei den einzelnen Ursachen erneut zum Teil sprunghaft. Bei den Glasbrüchen setzte sich der Trend zu steigenden Kosten nach einem Jahr Unterbrechung wieder fort. Die Steigerung fiel mit fast elf Prozent in etwa doppelt so stark aus wie in früheren Jahren (4.3.2021).
Die Fallzahl nahm nach vier Rückgängen erstmals wieder zu. Dabei erreichte die Zahl der Ereignisse den zweitniedrigsten und die Summe der Leistungsauszahlungen den höchsten Stand seit 2006.
Zum Vergleich: 2011 hatten die Autoversicherer noch fast ein Drittel mehr Glasbruchschäden zu regulieren. Da gleichzeitig das Leistungsvolumen seitdem nur um etwa ein Fünftel zunahm, erhöhte sich der durchschnittliche Aufwand immer weiter und betrug zuletzt erstmals mehr als 700 Euro.
Bei den Schäden durch Sturm, Hagel und Blitz gab es ein weiteres Mal deutliche Schwankungen. Ihre Anzahl hat sich im Vergleich zu 2020 in Folge des das Sturmtiefs „Bernd“ (VersicherungsJournal Archiv) fast verdreifacht. Der Aufwand hat sich sogar fast vervierfacht. Höhere Werte wurden in den vergangenen 16 Jahren nur einmal verzeichnet, und zwar 2013.
Der Durchschnittsschaden erreichte mit mehr als 3.100 Euro einen neuen Höchststand im Beobachtungszeitraum. Höhere Kosten pro Ereignis entstand der Assekuranz in den zurückliegenden 15 Jahren nur 2013.
Die seinerzeit erreichten Rekordwerte bei Schadenzahl (640.000) und Versicherungsleistungen (1,5 Milliarden Euro) haben auch weiterhin Bestand. Damals hatten mit dem Juni-Hochwasser sowie diversen Hagelstürmen außergewöhnlich viele schadenintensive Elementarereignisse stattgefunden (6.1.2014).
Bei den Schäden durch Wildunfälle und Marderbisse kletterten die durchschnittlichen Kosten auf neue Rekordwerte. Bei beiden Ursachen ging es im Betrachtungszeitraum fast kontinuierlich nach oben.
Bei den Wildschäden erhöhten sich die Gesamtaufwendungen mit über zehn Prozent mehr als doppelt so stark wie die Zahl der registrierten Ereignisse (plus 4,4 Prozent). Im Vergleich zu 2006 hat sich die Regulierungssumme fast verzweieinhalbfacht, während die Schadenzahl um über 40 Prozent gestiegen ist.
Für die Folgen von Marderbissen hatten die Autoversicherer im Berichtsjahr mit 97 Millionen Euro so viel wie noch nie im Betrachtungszeitraum und mehr als drei Mal so viel aufzuwenden wie 2006.
Die Zahl der Schadenfälle ging zum zweiten Mal in Folge zurück. Sie lag in etwa gleich häufig höher wie niedriger. Im Vergleich zu 2006 ging es allerdings immer noch um fast die Hälfte hinauf. Der kontinuierlich angestiegene Schadendurchschnitt fiel 2021 mit über 450 Euro mehr doppelt so hoch aus wie zu Beginn des Beobachtungszeitraums.
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