Die besten Fondspolicen mit Schwerpunkt ETF aus Investmentsicht

21.8.2025 – Liechtenstein Life, Alte Leipziger, Swiss Life, LV1871, Interrisk und Stuttgarter legen fondsgebundene Rentenversicherungen mit Schwerpunkt ETF auf, die eine „top“ Investmentqualität aufweisen. Dies hat eine neue Analyse von Smart Asset Management Service in Kooperation mit dem Institut für Vermögensaufbau ergeben.

Die Smart Asset Management Service GmbH (Sam) hat erstmals den „Fondspolicenreport ETF“ vorgelegt. Darin wird die Investmentqualität von fondsgebundenen Rentenversicherungen der dritten Schicht mit dem Schwerpunkt ETFs analysiert.

Eine solche Untersuchung wird bereits seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Institut für Vermögensaufbau AG (IVA) für die Bereiche „Classic“ und „Nachhaltigkeit“ aufgelegt. Die Studien werden durchgeführt, „um die Leistungsfähigkeit der wichtigsten Tarife fondsgebundener privater Rentenversicherungen auszuwerten und vergleichbar zu machen“, schreiben die Autoren.

Sie sollen vor allem jeweils die Frage beantworten, „mit welcher Fondskombination und Gewichtung aus dem Investmentangebot jeweils das bestmögliche Portfolio für unterschiedliche Kundenprofile erstellt werden kann“. Zielgruppe ist der deutsche Maklermarkt.

Kunden haben bestimmte Rendite- und Risikoerwartungen

„Das Thema Anlage in ETFs ist hochaktuell und spielt wohl in fast jeder Beratung eine Rolle. Dies stellt alle Beteiligten – Beraterinnen und Berater, Versicherer und Fondsanbieter – nicht selten vor Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Know-how und Mehrwerte, die ein Vermittler mit einer Fondspolice gegenüber einem DIY-ETF-Sparplan bieten kann“, sagt Geschäftsführer Thorsten Dorn.

Mit dem neuen Report zeige man, „dass Kunden mit der Präferenz für ETFs in Bezug auf ihr Investment einerseits bestimmte Rendite- und Risikoerwartungen haben, andererseits jedoch teils sehr unterschiedliche Ergebnisse in den einzelnen Tarifen erzielen würden“.

Verantwortlich für die unterschiedlichen Ergebnisse sei das Zusammenspiel von angebotenen ETFs in den unterschiedlichen Assetklassen einerseits und Tarifeigenschaften, wie zum Beispiel Mindestinvestitionsquoten, andererseits. Diese Kombinationen spielten eine wichtige Rolle dafür, ob und wie Anlage- und Sparziele der Kundinnen und Kunden erreicht werden könnten.

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Definition von 21 Core- und zehn Satelliten-Assetklassen

Das Ziel sei aufzuzeigen, „ob und inwieweit innerhalb der einzelnen Tarife strategisch ausgerichtete Portfolios je Kundenprofil erstellt und eine Strategische Asset Allokation (SAA) mit den zur Verfügung stehenden ETFs angewendet werden kann“. Für zwei der vier Kundenprofile, dies waren „Defensiv“ und „Ausgewogen“, sei dies jedoch nicht möglich gewesen, da ETFs auf der Rentenseite fehlten.

Die Analysen definierten 21 Core- und zehn Satelliten-Assetklassen zur Anwendung einer SAA. Zum Erreichen der maximalen Punktzahl innerhalb des Scorings für den Bereich Abdeckung waren jedoch nicht alle definierten Assetklassen zwingend notwendig. Die Portfolio-Optimierungen beruhten unter anderem auf der Maximum Drawdown Optimization (MDDO), hier fünf Prozent über ein Jahr.

Zur Methodik heißt es, dass auf Tarifebene ausschließlich investmentrelevante Parameter berücksichtigt wurden, wie die maximale Anzahl an anwählbaren Einzelfonds und die Mindest-Investitionsquote pro Einzelfonds pro Vertrag. Versicherungs- beziehungsweise Tarifkosten habe man explizit nicht einbezogen. Auf Investmentebene wurde jeweils die Gesamtkostenquote (TER) bewertet.

Tarife von 20 Lebensversicherern auf dem Prüfstand

Berücksichtigt wurden in der Studie folgende Anbieter und Tarife:

Zur Beurteilung heißt es: „Das Gesamtergebnis setzt sich aus einer Vielzahl von Kriterien mit unterschiedlichen Gewichtungen zusammen. Die Ergebnisse der optimierten Portfolios je Kundenprofil haben die höchste Gewichtung innerhalb des Punkte-Scorings.“

Relevant waren außerdem die Abdeckungsgrade von Core- und Satelliten-Assetklassen. Diese seien für eine SAA wichtig, heißt es. Eingegangen sind ferner Tarifmerkmale wie Mindestgewichtung pro ETF, maximale Anzahl von ETF im Vertrag und kostenlose Wechsel pro Jahr.

Maximal waren 175 Punkte zu erreichen. Für die Höchstnote „Top-Rating“ waren mindestens 80 Prozent erforderlich, für die Auszeichnung „Best-Rating“ mindestens 70 Prozent.

Sechs Anbieter erhielten Spitzenbewertungen

Das Ergebnis: Im 20-köpfigen Teilnehmerfeld erreichten sechs Anbieter die Spitzenbewertung. Weitere fünf Akteure sicherten sich die zweitbeste Beurteilung.

Demnach bieten folgende Gesellschaften die besten Fondspolicen mit Schwerpunkt ETF aus Investmentsicht (in der Reihenfolge der Platzierung):

  • Liechtenstein Life,
  • Alte Leipziger,
  • Swiss Life,
  • LV1871,
  • Interrisk und
  • Stuttgarter.

Diese Spitzengruppe liefert mit einer Ausnahme auch die besten Ergebnisse in der Kategorie „Flexibilität & Transparenz“. Hier wurden Merkmale wie kostenlose Wechsel und Assetklassen-Abdeckungen gesondert bewertet. Die Auszeichnung „Top-Rating“ erhielten die fünf Versicherer (in der Reihenfolge der Platzierung):

  • Liechtenstein Life,
  • Alte Leipziger,
  • Interrisk,
  • LV1871 und
  • Swiss Life.

Die Gewinner je nach Versorgungs- und Vermögensziel

Für das Ranking zu den vier Kundenprofilen waren unter anderem die bestmögliche Allokation, die durchschnittlich erwartbare Rendite, das maximale Verlustrisiko und die Rendite/Risiko-Ratio entscheidend. Die Gewichtung der Kennzahlen ist nicht angegeben.

Beim Kundenprofil „Defensiv“ belegen Liechtenstein Life, Stuttgarter und Swiss Life die ersten drei Plätze. Die höchste erwartbare Rendite erzielte die Helvetia und das beste Rendite-Risiko-Verhältnis die LV1871.

Die Swiss Life schneidet beim Profil „ausgewogen“ am besten ab. An zweiter Stelle liegt die Liechtenstein Life, die unter den Top Five das niedrigste erwartbare Verlustrisiko und das beste Verhältnis von Rendite zu Risiko bietet. Es schließen sich Stuttgarter, Standard Life und Interrisk an.

Im Segment „Wachstum“ gelingt der Alten Leipziger die höchste Punktzahl. Mit der höchsten erwartbaren durchschnittlichen Rendite unter den Top Five glänzen HDI und Allianz auf den Rängen zwei und drei. Dahinter folgen Stuttgarter und Alte Leipziger.

Beim Kundenprofil „Maximale Rendite“ setzt sich die Liechtenstein Life an die Spitze. Sie zeichnet sich durch die höchste Renditeerwartung aus. Auf das geringste Verlustrisiko und das beste Rendite-Risiko-Verhältnis kommt die Alte Leipziger, die sich Position fünf sichert. Dazwischen reihen sich Baloise, HDI und Interrisk ein.

Die vier Akteure mit der besten Renditeerwartung

Die Auswertung nach durchschnittlich erwartbarer Rendite pro Jahr auf Basis optimierter Portfolios aus den zur Verfügung stehenden ETFs zeigt, dass beim Kundenprofil „Defensiv“ die Helvetia (4,71 Prozent) vorne liegt. Beim Kundenprofil „Ausgewogen“ schafft die Swiss Life (5,53 Prozent) knapp den ersten Platz.

Wachstumsorientierten Kunden bieten die Allianz, der HDI und die Ergo (jeweils 6,77 Prozent) die höchste Rendite. Kunden, die auf maximale Rendite setzen, fahren mit der Liechtenstein Life (6,89 Prozent) am besten.

 „Fondspolicenreport ETF“. * Werte berechnet aus Marktrenditeschätzungen (Bild: Sam)
 „Fondspolicenreport ETF“. * Werte berechnet aus Marktrenditeschätzungen (Bild: Sam)

Studienautoren sehen große Lücken bei den Assetklassen

Das wichtigste Kriterium für die Investmentqualität ist der Studie zufolge das Angebot an ETFs je Tarif insgesamt. Die Erstellung solider Portfolios auf Basis einer SAA funktioniere nur auf Basis von zur Verfügung stehenden Kern-Assetklassen und den für die Zusatzrendite verantwortlichen Satelliten-Assetklassen. Voraussetzung dafür sei eine nach Assetklassen ausgerichtete ETF-Auswahl.

„Obwohl sich das ETF-Angebot im Laufe der letzten zwei Jahre deutlich verbessert hat, hat dies in der Breite keine wesentlichen Auswirkungen auf die Qualität des Angebotes. Die Hälfte der Tarife weist zum Teil deutliche Lücken in Kern- oder Satelliten-Assetklassen auf“, kritisieren die Studienautoren.

Im Ergebnis führe ein unausgewogenes Angebot dazu, dass innerhalb des Portfolio-Optimierungsprozesses wegen des fehlenden Angebotes bestimmte Anlageklassen in vielen Fällen nicht besetzt werden könnten. „In diesen Fällen muss entweder auf andere Assetklassen ausgewichen oder bestehende entsprechend stärker gewichtet werden“, heißt es.

Es gebe allerdings auch positive Beispiele. Einige Anbieter hätten ein deutlich überdurchschnittliches Angebot von besetzten Assetklassen, beispielsweise die Alte Leipziger, Interrisk und die Liechtenstein Life. Der kostenpflichtige „Fondspolicenreport ETF“ ist über die Homepage von Sam zu beziehen. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse kann an gleicher Stelle unentgeltlich angefordert werden.

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Beitragsrückerstattung · ETF · FIV · Fondspolicen · Geschäftsbericht · Lebensversicherung · Nachhaltigkeit · Ranking · Rating · Rente · Strategie · Zielgruppe · Zinsen
 
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