12.4.2018 – Die private Krankenversicherung wird nicht so rasant teurer, wie von Kritikern oft behauptet wird. Das gilt insbesondere für Senioren. Das zeigen die Musterrechnungen aus dem „Rating Private Krankenversicherung“ der Map-Report-Redaktion. Im Langfristvergleich seit dem Jahr 2000 liegen beim prozentualen Anstieg in der Vollversicherung Signal Iduna, Provinzial Hannover und Concordia vorne. Im gleichen Zeitraum hatten heute 74 und 76 Jahre alte Rentner bei DKV, Hansemerkur und SDK die geringsten Prämienanpassungen hinzunehmen.
In dem kürzlich erschienenen Map-Report Nummer 900 – „Rating Private Krankenversicherung“ (VersicherungsJournal 22.3.2018, 29.3.2018, 5.4.2018) ist die Entwicklung der Bestandsbeiträge ein wesentlicher Gegenstand der Untersuchung. 30 von insgesamt maximal 100 zu erreichenden Punkten im Rating entfallen auf diese Bewertung.
Diese hohe Gewichtung resultiert aus der Überzeugung der Map-Report-Redaktion, dass langfristig bezahlbare Beiträge ein existenzielles Qualitätskriterium für die private Krankenversicherung sind.
Seit dem Jahr 2000 weisen wir zumindest für die Ratingteilnehmer nach, dass die Bestands-Beitragsentwicklungen der PKV mit der GKV […] konkurrenzfähig bleiben.
Reinhard Klages, Chefredakteur Map-Report
Chefredakteur Reinhard Klages schreibt dazu: „PKV-Gegner arbeiten gern mit dem Argument, dass der Versicherte bei Abschluss einer privaten Krankenversicherung Gefahr laufe, mit ständigen überzogenen Beitragsanpassungen konfrontiert zu werden.
Seit dem Jahr 2000 weisen wir zumindest für die Ratingteilnehmer nach, dass die Bestands-Beitragsentwicklungen der PKV mit der GKV trotzdem konkurrenzfähig bleiben.“
Dabei sind die Beispiele mit Tarifkombinationen gerechnet, die während der Vertragsdauer unverändert bleiben. Mögliche Optimierungen sind also noch nicht einmal berücksichtigt. Welche Tarife die Versicherer im Einzelnen gemeldet haben, ist im Map-Report nachzulesen.
Die Untersuchung der Beitragsentwicklungen der Krankheitskosten-Vollversicherung beinhaltet zudem ein Fallbeispiel für Senioren. Der Modell-Vertrag wurde im Jahr 1982 abgeschlossen. Anfang des Jahres 2018 sind die Beispielkunden bereits 76 und 74 Jahre alt. Für diese Versicherten entfaltet die Verwendung der Alterungsrückstellung ihre Wirkung.
Im beobachteten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2018 lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung der im Ruhestand befindlichen ehemaligen Angestellten im Branchenschnitt bei 2,3 Prozent.
Das sind 1,5 Prozentpunkte weniger als bei den Vergleichstarifen. Zum Jahresbeginn 2018 wurde der Beitrag durchschnittlich um 2,9 Prozent erhöht (Vorjahr: 5,7 Prozent).
Zwar steigen die Beiträge insgesamt noch, allerdings zeigen die beitragsentlastenden Mittel ihre Wirkung.
Reinhard Klages, Chefredakteur Map-Report
Debeka Krankenversicherungs-Verein a.G., Hansemerkur Krankenversicherung AG und Signal Iduna Krankenversicherung a.G. haben in diesem Beispiel die Beiträge nicht erhöht. Die weiteren Teilnehmer, die für diesen Tarif lange genug am Markt sind, erhöhten die Beiträge zwischen einem und neun Prozent.
Im Verlauf der Jahre wurden Beiträge nicht ausschließlich erhöht, sondern auch herabgesetzt. So senkten die Alte Oldenburger Krankenversicherung AG, Debeka und Hansemerkur die Beiträge in den vergangenen 18 Jahren zwei Mal.
Bei der LVM Krankenversicherungs-AG wurden die Beiträge drei Mal reduziert, bei Signal Iduna und Barmenia Krankenversicherung a.G. gab es vier Beitragssenkungen. Ganze sieben Mal verringerte die DKV Deutsche Krankenversicherung AG die Prämien. Dazwischen gibt es immer wieder Nullrunden ohne Beitragserhöhungen. Zwar steigen die Beiträge insgesamt noch, allerdings zeigen die beitragsentlastenden Mittel ihre Wirkung.
Bei den seit 1982 versicherten Musterkunden hatten Versicherten der DKV mit durchschnittlich 0,43 Prozent pro Jahr seit dem Jahr 2000 den geringsten Beitragsanstieg hinzunehmen. Auch Hansemerkur, Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (SDK) und Signal Iduna lagen unter zwei Prozent.
Nicht ganz so glimpflich kamen die jüngeren Versicherten davon. Die 15 Teilnehmer im PKV-Rating der Map-Report-Redaktion erhöhten zum Jahresanfang 2018 die Beiträge deutlich moderater als noch im Vorjahr.
Im untersuchten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2018 lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung des Angestellten im Branchenschnitt bei 3,8 Prozent. Zum Jahresbeginn 2018 wurde der Beitrag durchschnittlich um 2,9 Prozent erhöht (Vorjahr: 6,6 Prozent).
Die Hansemerkur senkte die Beiträge minimal, Debeka, Mecklenburgische Krankenversicherungs-AG, Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG im Raum der Kirchen, Provinzial Krankenversicherung Hannover AG und Signal Iduna hielten die Beiträge auf dem Vorjahresniveau. Bei den weiteren Teilnehmern schwankten die Erhöhungen zwischen zwei und sieben Prozent.
Für die Anfang 2000 mit einem Alter von 32 beziehungsweise 28 Jahren eingetretenen Musterkunden blieben seitdem mit durchschnittlich 2,65 Prozent pro Jahr die prozentualen Erhöhungen bei der Signal Iduna am geringsten. Dahinter rangieren Provinzial und Concordia Krankenversicherungs-AG.
Weitere Studiendetails und Bezugshinweis
Der 81-seitige Map-Report Nr. 900 – „Rating Private Krankenversicherung“ enthält umfangreiches Datenmaterial zu zahlreichen Bilanz-, Service- und Vertragskennzahlen sowie Bewertungen der Transparenz, des Gesundheitsmanagements sowie der Flexibilität der Tarife von bis zu 30 Krankenversicherungs-Gesellschaften.
Die Studie ist lieferbar als PDF-Datei für Unternehmen oder als gedrucktes Heft (Preise je ab 363 Euro, inklusive Mehrwertsteuer) sowie im rabattierten Jahresabonnement. Bestellt werden kann unter diesem Link. Die Konditionen für das Jahresabonnement sind auf dieser Internetseite einzusehen.
Volker Riegel - Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung. mehr ...
+Thorulf Müller - Entspricht nicht der Realität echter Beitragsverläufe. mehr ...
Günter Römmich - Versicherer geben Phantasiezahlen heraus. mehr ...
Ob Kundenzeitung, Homepage oder Newsletter – durch regelmäßige Fachinformationen bieten Sie Ihren Kunden echten Nutzen.
Sie haben keine Zeit dafür? Die Autoren des VersicherungsJournals nehmen Ihnen das Schreiben ab.
Jetzt auch für Ihren Social Media Auftritt.
Eine Leseprobe und mehr Informationen finden Sie hier...
Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:
Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 14.000 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.
Von Fonds und Fondspolicen lassen die meisten Deutschen die Finger.
Wie Sie dennoch mit dieser Produktgruppe Vertriebserfolge einfahren, zeigt ein aktuelles Praxisbuch.
Mehr Informationen erhalten Sie hier.