22.4.2025 – Die Verbraucherschützer haben Versicherungslösungen verglichen, die Operationen von Hunden finanziell absichern. Nur 29 der 121 geprüften Tarife erhielten die Noten „sehr gut“ oder „gut“. Besonders positiv fielen den Testern die Angebote der Barmenia sowie die ihrer Kooperationspartner die Bayerische, Dogprotect24 und Petprotect auf – unter anderem aufgrund der Bedingungen zum Kündigungsverzicht.
Die Redaktion der Stiftung Warentest hat Hunde-OP-Versicherungen unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse sind in der Ausgabe Finanzen 5/2025 in dem Beitrag „Tierisch gut versichert“ veröffentlicht.
Auf den Prüfstand kamen 121 Tarife von Versicherern und Assekuradeuren. „Wir haben alle verfügbaren Tarifvarianten bewertet – es sei denn, ein Anbieter hat mehr als zehn davon“, schreiben die Tester. Stichtag war der 1. Februar.
Nicht berücksichtigt wurden reine Unfall-Policen und Offerten für spezielle Fellnasen wie Arbeitshunde. Angebote, bei denen Zahn- und Heilbehandlungen dazugebucht werden können, wurden ohne diese Bausteine beurteilt.
Manche Kandidaten fehlen im Teilnehmerfeld, da sie „während des Untersuchungszeitraums keine Unterlagen zur Verfügung stellten, den Kontakt abbrachen oder ihr Angebot vom Markt nahmen“. Dazu gehören:
Die Gesamtnote setzt sich aus fünf Teilnoten zusammen, die unterschiedlich gewichtet wurden. Der Schwerpunkt lag auf den Versicherungsbedingungen (50 Prozent). Folgende Kriterien wurden unter anderem abgefragt:
Für die Gesamtnote von besonderer Bedeutung war auch, wie hoch die Erstattung im Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten von drei Beispieloperationen war (30 Prozent), wobei die Hunde im dritten Jahr bislang leistungsfrei versichert waren. Dazu wurden Rechnungen einer norddeutschen Tierklinik außerhalb des Notdienstes herangezogen für eine
In die Wertung ging außerdem ein, ob Anbieter Annahmen begrenzen (zehn Prozent), auf Kündigungen verzichten oder diese einschränken (fünf Prozent) und Versicherungsbedingungen verständlich formulieren (fünf Prozent).
Nicht gewertet, aber als Information in die Tabellen des Berichts eingefügt sind die Eintrittsbeiträge für vier privat gehaltene, gesunde Beispielhunde unterschiedlichen Alters und Risikotyps. Ebenso sind Angaben zum Höchsteintrittsalter, zu planmäßigen Beitragserhöhungen und zum möglichen Ausschluss von vier besonders teuren Operationen in den Listen zu finden.
„Das Ergebnis ist ernüchternd“, schreiben die Tester. Nur 29 der 121 geprüften Tarife erhielten die Noten „sehr gut“ oder „gut“. Die so Beurteilten werden im Bericht vorgestellt. Die restlichen sind in den nur online verfügbaren Zusatzinformationen aufgeführt. Die Note „befriedigend“ erreichten insgesamt 50 Policen, 27 waren laut der Prüfer nur „ausreichend“ und 15 wurden als „mangelhaft“ eingestuft.
Bei den Angeboten ohne Selbstbeteiligung sicherten sich die Note „sehr gut“:
Risikoträger der Offerten der Bayerischen, der Dogprotect24 und der Petprotect ist die Barmenia. Die Jahresbeiträge liegen zwischen 236 Euro und 321 Euro für einen sechsjährigen Jack-Russell-Terrier sowie zwischen 305 Euro und 403 Euro für einen ebenso alten Labrador Retriever. „Sehr gute“ Absicherungsmöglichkeiten für siebenjährige Fellnasen bietet nur der LVM ohne Selbstbeteiligung an.
Bei den Tarifen mit 20 Prozent Selbstbeteiligung schafften die Höchstnote:
Eine „sehr gute“ OP-Versicherung mit 20 Prozent Selbstbeteiligung für einen jungen Jack-Russell-Terrier kostet zwischen 216 Euro und 273 Euro pro Jahr, für einen älteren zwischen 580 Euro und 670 Euro. Eine solche Police für einen jungen Labrador beläuft sich auf jährlich 259 Euro bis 327 Euro, für einen älteren auf 754 Euro bis 871 Euro.
„Positiv sind uns die Tarife der Barmenia aufgefallen sowie die ihrer Kooperationspartner die Bayerische, Dogprotect24 und Petprotect“, schreiben die Tester und meinen damit nicht allein die guten Noten. Die Anbieter würden sowohl auf eine reguläre Kündigung zum Ende des Vertragsjahres als auch auf eine außerordentliche nach einem Versicherungsfall verzichten, wird berichtet.
Dies gelte aber erst nach dem dritten Versicherungsjahr. Und zwei Hintertürchen würden sich auch diese Akteure offenlassen, wenn zu viele teure Operationen anfielen. Zum einen könnten sie eine Änderungskündigung aussprechen und zum anderen die Prämie erhöhen.
Die Tester haben nach eigenen Angaben Angebote besonders streng bewertet, die sich vorbehalten, zum Ende des Vertragsjahres oder nach einem Schadensfall zu kündigen. Das Qualitätsurteil wurde zudem abgewertet, wenn die Teilnote für den Kündigungsausschluss schlecht ausfiel.
Dies sei beispielsweise bei „Gold SB 0“ von Balunos, einer Marke der IAS Internationale Assekuranz-Service GmbH und „OP-Kostenschutz Exklusiv“ von Agila Haustierversicherung AG der Fall gewesen, heißt es.
Man empfehle grundsätzlich keine Tarife, die Leistung deckeln. Als Beispiel werden die als „mangelhaft“ beurteilten Tarife der Agria Tierversicherung, deutsche Zweigniederlassung der Försäkringsaktiebolaget Agria (publ) angeführt, die eine Versicherungssumme von 1.500 Euro vorsehen.
„Mit dieser Deckungssumme lassen sich viele OPs nicht vollständig bezahlen“, wird berichtet. Alle sehr guten oder guten Tarife im Test würden dagegen eine unbegrenzte Versicherungssumme bieten.
Der Beitrag „Tierisch gut versichert“ ist auf den Internetseiten der Stiftung Warentest in Auszügen veröffentlicht. Der Artikel lässt sich an gleicher Stelle für 4,90 Euro freischalten.
Das gesamte Heft Finanzen 5/2025 ist im Onlineshop für 7,49 Euro als Download zu erwerben. Die Print-Ausgabe kann für 7,90 Euro angefordert werden.
Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.
Geraten Sie in Verkaufssituationen immer wieder an Grenzen?
Wie Sie unterschiedliche Persönlichkeitstypen zielgerichtet ansprechen, erfahren Sie im Praktikerhandbuch „Vertriebsgötter“.
Interessiert? Dann können Sie das Buch ab sofort zum vergünstigten Schnäppchenpreis unter diesem Link bestellen.