10.11.2025 – Mehr als die Hälfte aller Schäden, für die die Assekuranzen deutscher Immobilienbesitzer einspringen, entstehen durch ausgetretenes Leitungswasser. Die hierfür anfallenden Reparaturen treiben damit auch die Kosten der Anbieter in die Höhe. Finanztip zeigt die Entwicklung der unterschiedlichen Schadensarten in den vergangenen 20 Jahren und zeigt, wie viel mehr Prämie Altbauten kosten.
Schäden durch ausgetretenes Leitungswasser sind der bei Weitem bedeutendste Kostentreiber in der Wohngebäudeversicherung. Deren Prämien für die besonders gefährdeten unsanierten Altbauten liegen deutlich über denen von Neubauten oder vollständig sanierten Häusern.
Auf bis zu 500 Euro beziffert die Finanztip Verbraucherinformation GmbH den Preisvorteil der sichereren Immobilien. Dazu hat die Redaktion des Online-Portals aktuelle Beiträge für Häuser unterschiedlicher Baujahre und Sanierungszustände miteinander verglichen.
Das Ergebnis: Neubauten oder komplett sanierte Häuser lassen sich „klar günstiger versichern“ als ein Haus aus dem Baujahr 2000. Je nach Lage des Gebäudes variiere der Vorteil zwar. Doch in dem jeweils selben Tarif seien grundsätzlich mindestens 100 Euro Ersparnis möglich.
Drei Grundprofile mit unterschiedlichen Gefahrenklassen
Auf Anfrage des VersicherungsJournals teilt eine Sprecherin des Unternehmens mit, dass in der Untersuchung drei Grundprofile mit unterschiedlichen Gefahrenklassen betrachtet wurden. Die Redaktion hat jeweils unterschiedliche Bau- und Sanierungsjahre miteinander verglichen.
„Dabei wurden sowohl Einzelsanierungen – insbesondere an den Rohrleitungen – als auch Komplettsanierungen berücksichtigt“, heißt es von Finanztip. „Die Häuser hatten im Grundprofil stets das Baujahr 2000.“
Und weiter: „In den Vergleichsvarianten wurden Baujahre von 2015 und 2024 sowie eine Sanierung im Jahr 2025 angenommen. Abgesehen davon wurden keine weiteren Änderungen am Gebäude vorgenommen.“
Umfassende Komplettsanierung senkt den Beitrag der Gebäudeversicherung
Das Ergebnis zeige, dass eine reine Rohrsanierung keinen Einfluss auf den Versicherungsbeitrag hat. Erst durch eine umfassende Komplettsanierung komme es zu Beitragsänderungen, stellen die Tester fest. „Dabei fällt auf, dass nicht alle Anbieter nach einer Sanierung günstigere Beiträge anbieten.“
Insgesamt sei jedoch zu sehen gewesen, dass „nach einer Sanierung mehr günstige Tarife in der Ergebnisliste auftauchten“. Finanztip zitiert in seiner Untersuchung konkret die Vergleichsportale der Mr-Money Makler-Bund GmbH und Fairfekt Versicherungsmakler GmbH.
„Die Preisunterschiede lassen sich allerdings nicht pauschal in Prozent ausdrücken“, betont Finanztip. „Es ist also nicht möglich, eine feste Aussage zu treffen, dass die Beiträge nach einer Sanierung oder bei einem Neubau beispielsweise um 20 Prozent niedriger sind.“
Vielmehr hängen die Unterschiede demnach stark vom jeweiligen Anbieter und vom Standort ab. „Besonders in risikoreichen Gebieten fällt die prozentuale Ersparnis geringer aus, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass hier der Aufschlag für Elementarschäden stärker ins Gewicht fällt.“
Schäden durch Leitungswasser sind der größte Kostentreiber
Elementargefahren spielen mit Ausnahme des Jahres der Ahrtalflut, 2021, eine nachgeordnete Rolle bei den Schäden, für die Wohngebäudeversicherer aufkommen. Vielmehr haben Leitungswasserschäden in den vergangenen zwei Jahrzehnten massiv zugenommen.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) stieg der jährliche Schadensaufwand von gut 2,3 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf mehr als 4,9 Milliarden Euro 2024 (VersicherungsJournal 14.10.2025). Das entspricht einem Plus von rund 110 Prozent.

Besonders deutlich ist der Anstieg im jüngeren Vergleich: Seit dem Jahr 2019 haben sich diese Kosten um rund 60 Prozent erhöht. In kaum einem anderen Schadensbereich sind die Ausgaben derart stark gestiegen.
Ein entscheidender Grund hierfür: die bröckelnde Bausubstanz vieler älterer Häuser, vor allem im Westen Deutschlands. Dort sind noch zahlreiche Gebäude mit veralteten Leitungen ausgestattet – und je älter die Rohre, desto höher das Risiko für Rohrbrüche.
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