So (un)profitabel sind die Platzhirsche in Kfz-Haftpflicht

28.8.2025 – Die Generali verdiente im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 mit unter vier Cent pro Beitragseuro am wenigsten unter den Branchenriesen (mindestens 600 Millionen Euro Umsatz und/oder 2,5 Millionen versicherte Risiken). Am profitabelsten war die VHV mit einer Combined Ratio von 85 Prozent, wie der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.

Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 nahmen zehn Kfz-Haftpflichtversicherer weniger ein, als sie für Schäden und Kosten ausgaben (VersicherungsJournal 18.8.2025). Dies zeigt die Publikation „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH.

Die Analyse enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen (auf Sechsjahressicht; 2018 bis 2023) der 50 größten Marktakteure in der Sparte, die auf rund 90 Prozent Marktanteil kommen. Die verbleibenden vier Fünftel schafften es versicherungstechnisch in die Gewinnzone (25.8.2025).

VHV am profitabelsten

Betrachtet man die Branchenschwergewichte mit mindestens 600 Millionen Euro Prämienvolumen und/oder mehr als 2,5 Millionen versicherter Risiken (10.2.2025), so fällt auf, dass alle in den schwarzen Zahlen landeten.

Die niedrigste Combined Ratio – sowohl unter den Platzhirschen als auch branchenweit – schaffte auf Sechsjahressicht die VHV Allgemeine Versicherung AG mit 85,3 Prozent. Jeweils um die acht Cent Gewinn pro Beitragseuro erzielten der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. und die Huk24 AG.

Im Betrachtungszeitraum zweimal unter der Marke von 80 Prozent blieb nur die VHV (2018 und 2021). Einmal gelang dies dem LVM (2021), der dafür aber 2023 versicherungstechnisch in der Verlustzone landete.

Huk24 zweimal in der Verlustzone

Dort fand sich in den letzten beiden Jahren des Beobachtungszeitraums auch die Huk24 wieder. Zunächst war dabei eine Steigerung um 16 Prozentpunkte (auf 104,1 Prozent) zu beobachten. Zum Hintergrund für den seinerzeit „deutlichen Anstieg der Schadenaufwendungen“ führte das Unternehmen eine inflationsbedingte Verteuerung der Schäden an (9.9.2024).

VHV, LVM, Huk24 (Bild: Wichert)

Zuletzt kam der Anbieter erneut auf die dritthöchste Schadenquote (28.4.2025), verteidigte aber den Spitzenplatz bei der Betriebskostenquote (5.12.2024).

So schlugen sich die übrigen Branchenschwergewichte

Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 kamen die Axa Versicherung AG und die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg auf kombinierte Schaden-Kosten-Quoten von jeweils um die 95 Prozent.

Jeweils etwa vier Cent Gewinn pro Beitragseuro schrieben auf Sechsjahressicht die R+V Allgemeine Versicherung AG, die Allianz Versicherungs-AG, die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG und die Generali Deutschland Versicherung AG.

Rangliste (Bild: Wichert)

Weitere Studiendetails und Bezugshinweis

Die Marktführerin Allianz lag zwischen 91 (2020) und 98 Prozent (2018), die ärgste Verfolgerin Huk-Coburg-Allgemeine zwischen knapp 88 (2020 sowie 2021) und 105 Prozent (2023). Wie ihre Direktversicherungs-Schwester landete sie zweimal in den roten Zahlen. Jeweils einmal, und zwar 2023, traf dies auch auf Axa, Generali und LVM zu.

Der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für 1.487,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

 
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