2.10.2024 – Die größten Geschäftsanteile im privaten Vorsorgegeschäft im unabhängigen Vermittlermarkt erzielen die Allianz (Fondspolicen mit Garantien und („Neue“) Klassik Indexpolicen) sowie die Alte Leipziger (fondsgebunden ohne Garantien). Dies zeigt die Asscompact-„Marktstudie Private Vorsorge 2024“. In früheren Jahren hatte die Allianz lange Zeit alle drei Segmente dominiert.
Auch in diesem Jahr hat die BBG Betriebsberatungs GmbH wieder eine Untersuchung zur Marktbedeutung der Anbieter in der privaten Altersvorsorge im unabhängigen Vermittlermarkt durchgeführt. Basis ist eine zwischen Ende Juli und Mitte August durchgeführte Onlineumfrage unter unabhängigen Vermittlern. Die Nettostichprobengröße wird mit 307 angegeben.
93 Prozent der Befragten sind männlich, etwa sieben Prozent weiblich. Sie haben durchschnittlich 26,6 Jahre Berufserfahrung bei einem Durchschnittsalter von gut 55 Jahren. Im Schnitt wollen sie mit 67,7 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Nur rund jeder 18. Befragte plant ein Ausscheiden vor Vollendung des 60. Lebensjahres – und mehr als jeder Dritte will bis mindestens 70 Jahre arbeiten.
Im Rahmen der Befragung wurden die Vermittler unter anderem „gebeten, zu ihren präferierten Anbietern jeweils ihre Geschäftsanteile (nach Stück) in Prozent anzugeben. Die Prozentwerte werden als Punktwerte interpretiert, so dass jeder Vermittler maximal 100 Punkte auf alle Anbieter verteilen kann“, wird zur Methodik erläutert.
Abschließend wird den Angaben zufolge ein Index gebildet, bei dem der Anbieter mit dem höchsten Wert 100 Punkte erhält und die weiteren Gesellschaften anhand ihrer Abstände prozentual abgestuft werden.
Dieses Verfahren wurde für die abgefragten Produktbereiche Fondspolicen mit und ohne Garantien sowie die Kategorie „(Neue) Klassik“ angewandt. Letztgenanntes Segment wurde in den vergangenen beiden Auflagen nicht abgefragt.
Bei den klassischen Lebensversicherungen (inklusive „Neue Klassik“) kommt die Allianz Lebensversicherungs-AG auf den mit Abstand größten Geschäftsanteil. Dieser fällt mehr als dreimal so groß aus wie derjenige der ärgsten Verfolger.
In einem engen Rennen um den Silberrang setzte sich die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. (33,2 Punkte) gegen die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G. (31,1 Zähler) durch. Dahinter folgen die Lebensversicherung von 1871 a.G. München (LV 1871), die Ideal Lebensversicherung a.G. und die Continentale Lebensversicherung AG mit 22 bis 13 Punkten.
Die Allianz hatte auch in der Vergangenheit ihre Wettbewerber distanziert (VersicherungsJournal 6.10.2021, 4.10.2019, 5.10.2018, 6.10.2017, 5.10.2016, 5.11.2015, 10.11.2014, 7.8.2013). Bei der letztmaligen Abfrage dieser Produktkategorie hatte der Volkswohl Bund an zweiter Stelle gelegen. Dahinter waren die Alte Leipziger, die Continentale platziert.
Bei den fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen holte sich die Allianz die Spitzenposition von der Canada Life Assurance Europe plc, Niederlassung für Deutschland, zurück.
Die irische Gesellschaft hatte den zuvor langjährigen Spitzenreiter (5.10.2022, 6.10.2020) im Vorjahr überholt (5.10.2023). Dabei münzte der Marktführer in der Lebensversicherung (4.9.2024) einen Rückstand von 17 Zählern in einen Vorsprung von 19 Punkten um. Hauchdünn hinter der Canada Life belegt die Alte Leipziger den Bronzerang. Sie schnitt damit zwei Positionen besser ab als vor Jahresfrist.
Von drei auf vier nach unten ging es für den Volkswohl Bund, der auf einen in etwa halb so großen relativen Geschäftsanteil wie die Allianz kommt. Dahinter folgen mit relativen Anteilen zwischen 44 und 42 Zählern die Continentale (von zehn auf fünf), die LV 1871 (von sieben auf sechs) sowie die WWK Lebensversicherung a.G. (von vier auf sieben).
Während die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. unverändert an achter Stelle liegt, verschlechterte sich die Swiss Life Lebensversicherung SE von sechs auf neun und die Nürnberger Lebensversicherung AG von neun auf zehn.
Bei den fondsgebundenen Verträgen ohne Garantien konnte die Allianz die führende Position nicht verteidigen. Sie rutschte etwas hinter die Alte Leipziger zurück, mit der sie sich den Platz an der Sonne im Vorjahr hatte teilen müssen.
Den Bronzerang sicherte sich die Nürnberger, die als einziger Testkandidat den relativen Geschäftsanteil ausbauen konnte (von gut 56 auf knapp 66 Punkte) und von sieben auf drei aufwärts kletterte. Von drei auf vier nach unten ging es für die LV 1871, die es mit 53 nur noch auf in etwa halb so viele Zähler schaffte wie vor Jahresfrist.
Dahinter folgen die Canada Life (unverändert an fünfter Stelle), der Volkswohl Bund (von vier auf sechs), die Continentale (von elf auf sieben), die Condor Lebensversicherungs-AG (von 13 auf acht), die Swiss Life (von sechs auf neun) und die WWK (von neun auf zehn). Die vorgenannten sechs Akteure kamen auf 51 bis 26 Punkte.
Die 328-seitige „Marktstudie Private Vorsorge 2024“ enthält neben detaillierten Ranglisten zu den Geschäftsanteilen und zur Vermittlerzufriedenheit auch eine Analyse der Top-Anbieter. Der Berichtsband kann für 2.975 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Dr. Mario Kaiser per E-Mail oder per Telefon unter 0921 7575833 bestellt werden.
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