9.9.2025 – Das Analysehaus Morgen & Morgen hat in seinem Rating von privaten Krankenversicherungsunternehmen neun Akteure mit „ausgezeichnet“ (fünf Sterne) bedacht. Dies sind neben den „Wiederholungstätern“ Allianz, Alte Oldenburger, LVM, R+V, Signal Iduna und Universa neuerdings auch Hallesche, Inter und Provinzial Hannover. Weiterhin nur die Concordia ist „schwach“ (zwei Sterne). Anhand von 13 Bilanzkennzahlen aus den Bereichen Erfolg, Sicherheit und Bestand wurden 30 Anbieter bewertet.
Die Morgen & Morgen GmbH hat am Dienstag die aktuelle Ausgabe ihres jährlichen Unternehmensratings der privaten Krankenversicherer (PKV) vorgelegt. Dabei griffen die Analysten erneut auf die vor zwei Jahren umfangreich überarbeitete Ratingsystematik (VersicherungsJournal 6.9.2023) für das „Rating KV-Unternehmen“ zurück.
Die Bewertungssystematik besteht aus einer Gesamtbewertung und den drei Teilratings Erfolg, Bestand und Sicherheit. In das Teilrating Erfolg gehen fünf Kennzahlen ein, in das Teilrating Sicherheit sechs und in das Teilrating Bestand zwei Kennzahlen. Das Teilrating Bestand besitzt zehn Prozent Gewichtung für die Gesamtwertung, die beiden anderen Teilratings je 45 Prozent.
Das Analysehaus teilte weiter mit, dass jede bewertete Gesellschaft anhand eines Benchmark-Systems beurteilt werde, „bei dem die Benchmarks im Zeitverlauf angepasst und Marktschwankungen mitberücksichtigt werden. Damit ist zu jeder Zeit sichergestellt, dass das Ratingergebnis die aktuelle Marktsituation widerspiegelt“.
Betrachtet wurden die Geschäftsjahre 2020 bis 2024. Einzelheiten zum Bewertungsverfahren haben die Analysten in ihrer Rating-Dokumentation (PDF, 2,1 MB) veröffentlicht. Ergebnis der Berechnungen sind Noten von fünf Sternen („ausgezeichnet“) bis zu einem Stern („sehr schwach“).
Wie in den Vorjahren (7.9.2022, 8.9.2021, 29.9.2020) hat M&M 30 PKV-Unternehmen unter die Lupe genommen. Nicht berücksichtigt hat das Analysehaus wiederum die noch sehr junge Ottonova Krankenversicherung AG.
Gut jeder vierte Testkandidat erhielt die Höchstnote „ausgezeichnet“ (fünf Sterne). Knapp die Hälfte der Gesellschaften schnitt mit vier Sternen („sehr gut“) ab. Fast jeder vierte Akteur erhielt drei Sterne („durchschnittlich“). Für ein Unternehmen reichte es nur für zwei Sterne („schwach“).
Dabei handelt es sich erneut um die Concordia. Von zwei auf drei Sterne hat sich die 2022 „sehr schwache“ Huk-Coburg verbessert.
Von den neun Krankenversicherern mit fünf Sternen schaffte nur die R+V in allen drei Teilratings die Höchstnote. Zweimal die Höchstnote erzielten einerseits die Allianz, die Alte Oldenburger, die Signal Iduna, die Universa, die Inter und die Provinzial (jeweils „Erfolg“ und „Sicherheit“).
Andererseits gelang dies auch der Hansemerkur, dem LVM, der Mecklenburgischen und der Halleschen (jeweils „Bestand“ und „Sicherheit“). Alle anderen Anbietern kamen bestenfalls einmal auf die Bestnote.
Versicherer | Sterne 2024 | Sterne 2025 |
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Quelle: Morgen & Morgen, M&M Rating KV-Unternehmen 2025 und 2024; Stand: 9/2025 | ||
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5 | 4 | |
5 | 4 | |
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4 | 3 | |
2 | 2 |
Die Gruppe der Fünf-Sterne-Anbieter im Gesamtrating wuchs im Vergleich zum Vorjahr (4.9.2024) um einen auf neun Akteure an. Dabei schafften Hallesche, Inter und Provinzial den Aufstieg in die Spitzengruppe.
Aus dieser verabschieden mussten sich die DEVK und die Hansemerkur, die aktuell je vier Sterne erhielten. Nach unten zeigt die Kurve ansonsten nur noch bei der Debeka (von vier auf drei Sterne).
Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik bei M&M, kommentiert die Ratingergebnisse folgendermaßen: „Die Privaten Krankenversicherer sind weiterhin sehr gut aufgestellt“. Auch wenn steigende Leistungsausgaben die Ergebnisse belasteten, blieben Sicherheit und Solvabilität unverändert stark.
Die Analysten teilten weiter mit, das Wachstum in der Vollversicherung sei erstmals seit längerer Zeit wieder leicht positiv, während die Zusatzversicherung weiterhin wachse. Bei weitgehend stabil gebliebenen Kostenquoten hätten sich die Kapitalerträge leicht verbessert.
Positiv, wenn auch nur moderat, hätten sich Bewertungsreserven, Nettoverzinsung und Überzinsquote entwickelt. Leicht rückläufig sei die Entwicklung hingegen bei Eigenkapital und RfB.
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