26.6.2025 – Ihren früheren Lebensstandard können nur 24 Prozent der heute 63- bis 70-Jährigen ohne jeden Abstrich halten. Dies gelingt vor allem Ruheständlern, die Wohneigentum besitzen, wie aus einer Studie des Versicherers HDI hervorgeht. Die hierfür beauftragten Meinungsforscher von Yougov registrieren eine weit verbreitete Sorge um die eigenen Finanzen. Für Mieter ist das nicht selten mit einem Umzug verbunden.
Die Mehrheit der Rentner macht sich finanzielle Sorgen. Die Angst vor Altersarmut ist bei 32 Prozent von ihnen groß und kommt bei einem Viertel zumindest teilweise auf. Bei denjenigen, die nur auf die gesetzliche Rente vertraut haben, sind es sogar 39 (groß) beziehungsweise 27 Prozent (teilweise).
Das zeigt die repräsentative HDI Rentner-Studie, die 2025 zum zweiten Mal (VersicherungsJournal 17.6.2024) mit der Yougov Deutschland GmbH durchgeführt wurde. Befragt wurden im Mai knapp 1.100 Menschen im Alter zwischen 63 und 70 Jahren, die sich bereits im Ruhestand befinden.
Demnach fürchten sich nur 25 Prozent derjenigen Jungrentner, die sich auch privat abgesichert haben, ganz oder eher sowie elf Prozent teilweise vor Altersarmut. Sie setzen hierfür auf
„Wer sich ein selbstbestimmtes Leben im Alter wünscht, muss frühzeitig handeln und zusätzlich vorsorgen“, kommentiert Holm Diez. Er ist als Mitglied des Vorstands der HDI Deutschland AG verantwortlich für das Ressort Leben und Bancassurance des Versicherers.
Besonders beliebt ist bei der heutigen Rentnergeneration die selbstgenutzte Immobilie: 31 Prozent der Befragten wohnen im eigenen Haus, weitere zwölf Prozent in einer Eigentumswohnung. Doch 50 Prozent wohnen zur Miete in einer Wohnung beziehungsweise einem Haus (weitere vier Prozent).
Von den heutigen Mietern unter den Senioren haben jeweils 71 Prozent noch nie Wohneigentum besessen und sich zur Altersvorsorge ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlassen. Letzteres sagen mit Einschluss der Eigenheimer (55 Prozent) durchschnittlich 63 Prozent aller Befragten.
Dass sie zusätzlich privat fürs Alter vorgesorgt haben, geben hingegen im Durchschnitt 29 Prozent aller Umfrageteilnehmer an. Von den in Wohneigentum lebenden Ruheständlern sind es 38 Prozent und von den zu Miete wohnenden Jungrentnern lediglich 21 Prozent.
Die durchschnittliche Rente der Befragten liegt zwischen 1.201 und 1.500 Euro. Mit einem Anteil von 80 Prozent waren die meisten von ihnen früher überwiegend in Vollzeit berufstätig. Letzteres trifft insbesondere auf 95 Prozent der Männer zu, jedoch nur auf 65 Prozent der Frauen.
Vor allem die Bewohner von Mietwohnungen, deren Warmmiete durchschnittlich bei 770 Euro liegt, müssen ihre weiteren Ausgaben oft gut abwägen. Das beeinflusst den Lebensalltag der meisten Senioren, die ohne Einkünfte aus einer zusätzlichen Privatvorsorge auskommen müssen.
Nur 24 Prozent der Befragten konnten mit dem Renteneintritt ihren gewohnten Lebensstandard nach eigenen Angaben halten. Auch die Eigenheimbesitzer konnten nur zu 33 Prozent ohne jegliche Abstriche weiterleben wie zuvor. Von den Mietern berichteten davon nur 17 Prozent.
Mit kleinen Abstrichen kamen 33 Prozent aller Befragten aus. Der Anteil der Mieter (32 Prozent) liegt auch hier unter dem der Eigenheimbesitzer (36). Dieses Verhältnis kehrt sich um bei den zwei Antwortoptionen, die auf höhere finanzielle Einbußen bei je einem Fünftel aller Befragten hindeuten.
Von etwas größeren Abstrichen berichten nämlich 22 Prozent der Mieter und 19 Prozent der Immobilienbesitzer. Letztere antworten nur zu einem geringen Anteil (zehn Prozent), dass sie ihren zuvor gewohnten Lebensstandard nicht mehr halten können. Von den Mietern sagen das 28 Prozent.
Von den 522 Teilnehmern, die nie Wohneigentum besessen haben, konnten nur 37 Prozent die Miete nach Rentenbeginn problemlos weiterbezahlen. Von einigen oder großen Einschränkungen in anderen Bereichen berichten 31 beziehungsweise 13 Prozent dieser Teilgruppe.
Weitere zwölf Prozent konnten sich ihre frühere Miete nach eigenen Angaben nicht mehr leisten und mussten deswegen umziehen. Hinzu kommen vier Prozent der Langzeitmieter, die sich ihre jetzige Unterkunft eigentlich nicht mehr leisten können und noch nach Alternativen suchen.
Von allen 63- bis 70-Jährigen wissen elf Prozent nicht, wie lange sie sich ihre Wohnung oder ihr Haus aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten noch leisten können. Weitere zwölf beziehungsweise 23 Prozent der gesamten Stichprobe stimmen dem eher oder zumindest teilweise zu.
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