14.8.2024 – In Berlin wurden auch im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen die meisten Fahrraddiebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl liegt Göttingen an der Spitze. Dort war die Klaurate mehr als sechsmal so hoch wie im Bundesschnitt. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Sie belegt auch, wie stark sich die Aufklärungsquoten unterscheiden.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 264.062 Diebstahldelikte von Fahrrädern (inklusive unbefugter Ingebrauchnahme) amtlich registriert. Das zeigt die im Frühjahr vorgestellte Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2023) (VersicherungsJournal 10.4.2024).
Dies entspricht nach der zehnten Abnahme in den letzten zwölf Jahren (aktuell minus 0,6 Prozent) dem drittniedrigsten Wert seit 2000. Nur in den beiden Coronajahren (5.4.2021, 27.9.2022) wurden weniger Delikte verzeichnet. Zum Vergleich: Zwischen 2001 und 2004 wurden noch jeweils über 400.000 solcher Taten verzeichnet. In der Spitze waren es sogar über 437.000.
Mittlerweile liegen auch regional aufgeschlüsselte Statistikdaten vor. Demnach wurden in den deutschen Großstädten (ab 100.000 Einwohner) gewaltige Unterschiede beobachtet. Nach absoluten Zahlen ist die Bundeshauptstadt Berlin mit rund 28.750 solcher Delikte (minus 0,2 Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor) zum wiederholten Male (20.6.2018, 13.5.2019, 11.2.2021) Spitzenreiter.
Dahinter folgen Hamburg mit 13.500 geklauten Drahteseln (minus 8,2 Prozent), Köln mit 8.400 (plus 19,1 Prozent), Bremen mit 5.900 (plus 12,5 Prozent) und Leipzig mit 5.650 (minus 3,9 Prozent).
Auffällig ist zudem, dass es in vielen Städten massive Veränderungen gab. So nahm die Anzahl der gestohlenen Velos in 49 der 83 aufgelisteten Großstädte zu. Jeweils fast verdoppelt haben sich die Taten in Würzburg (von 195 auf 388) und Essen (von 1.018 auf 1.958). In Hildesheim ging um gut zwei Drittel nach oben (von 402 auf 671).
Der größte Rückgang war andererseits in Hagen mit weit über der Hälfte zu beobachten (von 440 auf 181). Um etwas über beziehungsweise 30 Prozent weniger Delikte wurden in Koblenz (von 406 auf 271), Bottrop (von 369 auf 253), Reutlingen (von 506 auf 367), Solingen (von 226 auf 164) und Ulm (von 589 auf 429) erfasst.
In Relation zur Einwohnerzahl war 2023 Göttingen die Hauptstadt der Fahrraddiebe. Dort lag die Klaurate bei über 2.000 Delikten pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Bundesweit liegt der Wert bei 313.
Vierstellige Klauraten werden ansonsten nur noch für Münster, Freiburg im Breisgau, Bremen und Magdeburg ausgewiesen. Mehr als 900 geklaute Drahtesel pro 100.000 Einwohner wurden in Kassel, Leipzig und Osnabrück erfasst.
In insgesamt nur zwei Großstädten lag die Klaurate pro 100.000 Einwohner unter 100. Das geringste Risiko für Fahrraddiebstähle bestand den PKS-Daten zufolge im vergangenen Jahr erneut in Remscheid. Hier wurden lediglich 60,4 Drahtesel pro 100.000 Einwohner gestohlen.
Vergleichsweise niedrig war das Risiko mit Klauraten von 100 bis 120 auch in Solingen, Wuppertal und Pforzheim. Unter 200 Delikte pro 100. Einwohner wurden ansonsten nur noch in Stuttgart, Bochum, Kaiserslautern, Hanau, Siegen und Gelsenkirchen gezählt.
Die Aufklärungsquote liegt bundesweit weiterhin bei rund einem Elftel. Zwischen den deutschen Großstädten zeigen sich hier deutliche Unterschiede. So wurde etwa in Hamburg nicht einmal jedes 25. Delikt aufgeklärt. In weniger als jedem 20. Fall wurden in Solingen, Mannheim, Rostock, Berlin, Duisburg und Bremen die Täter ermittelt.
Auf den ersten drei Plätzen finden sich Hanau, Offenbach am Main und Bremerhaven wieder. Dort wurde im Berichtsjahr jeweils mehr als jeder vierte Fahrraddiebstahl aufgeklärt. In Potsdam, Chemnitz und Moers lag die Quote jeweils bei über einem Fünftel.
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