Diesen Schaden-/Unfallversicherern gelang der stärkste Bestandsausbau

14.4.2025 – Auf Sechsjahressicht betrachtet haben 34 der 50 größten Anbieter ihre Bestände in der Kompositversicherung ausgebaut. Das prozentual größte Wachstum gelang der Rhion. Sie konnte ihren Bestand fast versechsfachen, wie der „Branchenmonitor 2024: Kompositversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.

Die Zahl der Verträge in der Schaden-/Unfallversicherung ist in den zurückliegenden Jahren kräftig gestiegen. Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zufolge betrug das Plus von 2010 auf 2023 fast ein Viertel. Zuletzt summierte sich der Bestand auf 364,2 Millionen Verträge.

Während des genannten Zeitraums legte die Branche kontinuierlich zu. Die (teilweise aufgrund der Änderung der Grundgesamtheit bereinigten) Zuwachsraten lagen zwischen 0,5 Prozent 2013 und 3,0 Prozent im Jahr 2023. Von 2018 auf 2023 baute die Branche das Vertragsvolumen um gut 15 Prozent aus.

Entwicklung (Bild: Wichert)

34 Versicherer im Plus

Laut dem „Branchenmonitor 2024: Kompositversicherung“ konnten auf Sechsjahressicht nur 34 der 50 nach Beitragseinnahmen größten Anbieter ihre Bestände ausbauen. Die Analyse der V.E.R.S. Leipzig GmbH enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Akteure mit 87 Prozent Marktanteil.

Am stärksten legte die Rhion Versicherung AG zu, die ihren Bestand fast versechsfachte (auf 3,62 Millionen Verträge). Jeweils mehr als eine Verdoppelung gelang der Provinzial Versicherung AG (auf 10,14 Millionen) sowie der Arag Allgemeinen Versicherungs-AG (auf fast 1,96 Millionen).

Die Allianz Direct Versicherungs-AG wuchs um knapp zwei Drittel (auf 2,18 Millionen Kontrakte) und die Generali Deutschland Versicherung AG um fast 60 Prozent (auf 12,29 Millionen).

Steigerungsraten zwischen gut 46 und knapp 39 Prozent schafften die Huk24 AG (auf 8,05 Millionen Policen), die Kravag Allgemeine Versicherungs-AG (auf 3,44 Millionen), die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG (auf 1,56 Millionen) und die WGV-Versicherung AG (auf 4,17 Millionen).

Zuwachs (Bild: Wichert)

Fusionen treiben Wachstum bei Provinzial und Generali

Die hohen Steigerungen bei Generali und Provinzial gingen vornehmlich auf Fusionen zurück. Zum einen war dies die Zusammenlegung der Generali und der Aachenmünchener (25.10.2018, 23.10.2018). In den beiden Jahren danach zeigte die Kurve nach unten, zuletzt wieder zweimal nach oben.

Zum anderen gab es die Verschmelzung der Westfälischen Provinzial Versicherung AG auf die Provinzial Rheinland Versicherung AG, die dann in Provinzial Versicherung AG umfirmiert wurde (13.12.2021). Das Unternehmen konnte auch nach der Fusion leicht wachsen, hatte aber im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums Einbußen zu verzeichnen.

Sonderfaktoren bei Rhion …

Bei einigen weiteren Wachstumsgewinnern waren ebenfalls Sonderfaktoren maßgeblich für die großen Steigerungen verantwortlich. Die Rhion etwa legte 2020 (plus 180 Prozent) und 2021 (plus fast zwei Drittel) besonders stark. Hintergrund war insbesondere das zuvor neu aufgenommene Geschäft in den Niederlanden (4.4.2022).

Hinzu kamen der Ausbau des Kooperationsgeschäftes in den Niederlanden und das wachsende Maklergeschäft in Deutschland. Die Rhion wuchs vor allem in der Kraftfahrt- (13.3.2025), aber auch in der Haftpflichtversicherung (20.2.2025).

… und Allianz Direct

Das starke Wachstum der Allianz Direct auf Sechsjahressicht war vor allem auf Verschmelzungen und Bestandsübertragungen in Spanien und in den Niederlanden im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums zurückzuführen. Dies geschah im Rahmen der Neuordnung des europäischen Direktversicherungsgeschäfts unter der Marke Allianz Direct (8.11.2024).

Von 2018 auf 2021 hatte sich der Bestand bei kontinuierlichen Verlusten mehr als halbiert. Dies war unter anderem dadurch bedingt, dass das Unternehmen den Vertrieb über Vergleichsportale eingestellt hatte (31.3.2022).

Allianz Direct, Rhion (Bild: Wichert)

Der „Branchenmonitor 2024: Kompositversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

 
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