5.5.2025 – 15 der 50 größten Kompositversicherer hatten zwischen 2018 und 2023 rückläufige Vertragsbestände hinzunehmen. Am stärksten schrumpfte nach absoluten Zahlen der HDI und prozentual gemessen die Bayerische Landesbrand. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2024: Kompositversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.
Im Geschäftsjahr 2023 bauten die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Kompositversicherer den Vertragsbestand um drei Prozent auf 364,2 Millionen aus. Auf Sechsjahressicht betrug das Plus etwa 15 Prozent.
Dabei konnten laut dem „Branchenmonitor 2024: Kompositversicherung“, angeführt von der Rhion Versicherung AG (VersicherungsJournal 14.4.2025), allerdings nur 34 der 50 nach Beitragseinnahmen größten Anbieter zulegen. Die Analyse der V.E.R.S. Leipzig GmbH enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Akteure mit 87 Prozent Marktanteil.
Keine Werte für den gesamten Zeitraum liegen für die erst vor einigen Jahren gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor. Bei diesem Unternehmen verminderte sich die Vertragszahl zwischen 2019 und 2023 um über ein Fünftel auf nur noch 1,5 Millionen. Dabei fiel die Schrumpfungsrate zuletzt mit fast sieben Prozent besonders hoch aus.
Die verbleibenden 15 Akteure hatten sinkende Bestände hinzunehmen. Sechs von ihnen schrumpften im sechsstelligen Bereich. Am stärksten nach absoluten Zahlen verlor die HDI Versicherung AG (minus fast 682.500 Kontrakte). Einbußen von jeweils um eine halbe Million Policen hatten die Bayerische Landesbrandversicherung AG und die Axa Versicherung AG zu verzeichnen.
Um fast 320.500 Verträge verminderte sich der Bestand bei der Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG, um jeweils gut 100.000 Stück beim DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Sach- und HUK-Versicherungsverein a.G. sowie bei der Cosmos Versicherung AG. Die SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung AG büßte fast 80.000 Stück ein.
Prozentual gesehen verlor die Bayerische Landesbrand am stärksten (minus fast ein Fünftel). Um ein Achtel schrumpfte der Bestand beim HDI.
Verminderungen zwischen fünf und vier Prozent waren zu beobachten beim DEVK VVaG, bei der Oldenburgischen Landesbrandkasse, beim Bayerischen Versicherungsverband sowie bei der Axa.
Die Bayerische Landesbrand verlor als einziger der vorgenannten Akteure kontinuierlich. Diese ging vor allem auf die hauptsächlich betriebene Wohngebäude-Sparte (77 Prozent Anteil am Umsatz) zurück.
Die wird im Geschäftsbericht 2023 (PDF, 3,4 MB) begründet mit der „Umstellung der Bestände auf das neue Produkt in der verbundenen Wohngebäudeversicherung, das im Risikoträger Bayerischer Versicherungsverband Versicherungs-AG geführt wird.“
Besonders stark waren die Verluste im vorletzten Jahr des Beobachtungszeitraums. Im Geschäftsbericht 2022 (PDF, 3,9 MB) hatte das Unternehmen erläutert: „Aufgrund der geänderten Ermittlung der Anzahl der Versicherungsverträge kann es in einzelnen Versicherungszweigen zu Abweichungen im Vergleich zum Vorjahr kommen“. Deshalb seien die 2022er-Zahlen mit denen des Vorjahres nicht vergleichbar (16.1.2025).
Bei der Axa waren zunächst zwei Rückgänge zu beobachten, wobei die Schrumpfung 2020 mit über drei Prozent besonders hoch war. Dies ging zum Großteil auf die Kfz-Versicherung zurück. Hier waren das Corona-bedingt niedrigere Mobilitätsniveau und dadurch deutlich weniger Neuzulassungen besonders zu spüren (31.3.2022).
Nach dem Turnaround 2021 mit einer „schwarzen Null“ gelang den Kölnern 2022 mit 0,2 Prozent ein leichter und 2023 mit 1,3 Prozent ein deutlicher Bestandsausbau.
Der HDI büßte erst dreimal in Folge an Bestand ein – besonders stark in den Jahren 2019 und 2020. Hintergründe waren neben einem geringeren Neugeschäft vor allem in Kfz-Haftpflicht auch pandemiebedingte Effekte sowie das Auslaufen eines Kooperationsmodells (20.6.2022). Die Rückkehr in die Gewinnspur im Jahr 2022 konnten die Hannoveraner zuletzt nicht wiederholen.
Auf Sechsjahressicht gehörte der HDI vor allem in der Haftpflicht- (10.3.2025) und der Hausrat- (26.2.2025), aber auch in der Unfall- (24.4.2025) und der Wohngebäudeversicherung (16.1.2025) zu den Bestandsverlierern.
Die Branchengrößen mit mindestens elf Millionen Verträgen wuchsen zwar bis auf eine Ausnahme, agierten jedoch mehrheitlich schlechter als der Markt (5.5.2025).
Der „Branchenmonitor 2024: Kompositversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023).
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