19.11.2025 – Fast ein Viertel des gesamten Bruttoneuzugangs in der Krankenvollversicherung entfällt auf die Debeka. Zusammen mit der Hansemerkur und der Signal Iduna, gehen über 41 Prozent des Neugeschäfts auf das Konto von nur drei Anbietern. Dies zeigt die Analyse „Die PKV im Jahre 2024“ in Heft 10/2025 der Zeitschrift für Versicherungswesen.
Die Anbieter der privaten Krankenversicherung (PKV) schafften es im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge, den Bestand an Krankenvollversicherten auszubauen. Die Steigerung betrug nach vorläufigen Zahlen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband) 32.900 Personen (plus 0,3 Prozent) auf etwa 8,71 Millionen Vollversicherte (VersicherungsJournal 9.7.2025).
Der Bruttoneuzugang bewegte sich laut der Analyse „Die PKV im Jahre 2024“ der Zeitschrift für Versicherungswesen (ZfV; Ausgabe 10/2025) deutlich über Vorjahresniveau. ZfV-Chefredakteur Dr. Marc Surminski verortete diesen unter Berufung auf vorläufige Zahlen des PKV-Verbands auf rund 312.400 (plus 11,4 Prozent).
Dies entspricht dem höchsten Wert seit 2013. In den drei Jahren davor waren es jeweils noch 400.000 bis fast 500.000 Menschen. Am niedrigsten fiel der Bruttoneuzugang 2014 und 2015 mit jeweils unter 270.000 Personen aus.

Die rückläufige Entwicklung beim Bruttoneuzugang im gesamten Beobachtungszeitraum ist insbesondere der in so gut wie jedem Jahr gestiegenen Versicherungspflichtgrenze geschuldet. Diese erhöhte sich seit 2011 um über 24.000 Euro beziehungsweise fast die Hälfte auf 73.800 Euro im Jahr 2025 (13.9.2024).
Im kommenden Jahr soll es laut dem Referentenentwurf zur Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung 2026 aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) um weitere 3.600 Euro auf 77.400 Euro nach oben gehen (8.10.2025).
Wie sich das Bruttoneugeschäft auf Ebene der einzelnen Anbieter betrachtet entwickelt hat, ist nirgendwo offiziell nachzulesen. Denn dies müssen die privaten Krankenversicherer in ihren Geschäftsberichten nicht ausweisen. Und die große Mehrheit der Marktteilnehmer tut dies auch nicht.
Hier hilft ein Blick in die oben erwähnte PKV-Analyse der ZfV weiter. Für das Geschäftsjahr 2023 haben immerhin 26 Unternehmen Zahlen gemeldet. Zum zweiten Mal nach der Premiere im Vorjahr tat dies auch die Ottonova Krankenversicherung AG. Keine Daten zum Bruttoneugeschäft lieferten hingegen die
Nach Aussage des ZfV-Chefredakteurs hat sich die Polarisierung des Marktes auch im Neugeschäft weiter fortgesetzt: „Auf die fünf Versicherer mit dem größten Neugeschäft in der Vollversicherung entfielen rund zwei Drittel der gesamten Neuverträge der PKV. […]
Einschließlich der Zahlenverweigerer Axa und Arag dürfte der Wert sogar bei rund 80 Prozent liegen. Das heißt: Nur eine Handvoll Gesellschaften trägt im Wesentlichen das Neugeschäft in der Vollversicherung“, so Surminski.
An erster Stelle liegt mit fast 74.400 Neueintritten der Debeka Krankenversicherungsverein a.G. Dahinter folgen die Hansemerkur Krankenversicherung AG (annähernd 30.000) und die Signal Iduna Krankenversicherung a.G. (knapp 24.300).
Einen fünfstelligen Nettoneuzugang schafften ansonsten nur noch die Barmenia Krankenversicherung AG, die Allianz Private Krankenversicherungs-AG, die Hallesche Krankenversicherung a.G. und die Continentale Krankenversicherung a.G.

Laut Surminski stehen am anderen Ende des Marktspektrums einige Akteure, „die nur ein äußerst bescheidenes Neugeschäft in der Vollversicherung einfuhren – und das zum Teil schon seit Jahren.“ So akquirierte die DEVK Krankenversicherungs-AG im Berichtsjahr gerade einmal 138 neue Personen.
Die Mecklenburgische Krankenversicherungs-AG schaffte 420 Neueintritte, die Versicherer im Raum der Kirchen Krankenversicherung AG (VRK) 430 und die Münchener Verein Krankenversicherung a.G. 444.

Fast jeder zweite der aufgelisteten Anbieter erzielte nach Kopfzahl einen niedrigeren Neuzugang als im Vorjahr. Am stärksten verlor die Signal Iduna (minus 1.126 Personen). Die Huk-Coburg verbuchte 914 Neueintritte weniger als vor Jahresfrist, die DKV 844 weniger.
Andererseits überboten die Debeka (plus fast 3.850 Neuakquisitionen) und die Hansemerkur (plus 3.550) ihre Vorjahreswerte besonders stark. Die Allianz und die Barmenia konnten immerhin noch jeweils über 2.000 Neueintritte mehr verbuchen.
Prozentual legte die Ottonova (3.571 Neueintritte nach 1.571 im Jahr zuvor) mit 127 Prozent am stärksten zu. „Damit scheint bei dem digitalen Newcomer, der sich die ersten Jahre äußerst schwertat und der seit einiger Zeit auch auf den klassischen Vertrieb setzt, der Knoten endgültig geplatzt zu sein“, kommentiert Surminski.
Mit diesem Neuzugang stoße das Unternehmen in ganz andere Dimensionen des Marktes vor. Die Münchener rangierten nun an 15. Stelle beim Neuzugang in der Vollversicherung und hätten einige Traditionskrankenversicherer deutlich hinter sich gelassen.
„Von einem umkämpften Markt hat Ottonova sich in wenigen Jahren damit einen bemerkenswerten Anteil erobert – nach vielen kritischen Stimmen zum Marktstart doch eine Erfolgsgeschichte“, so der ZfV-Chefredakteur.
Bei der DEVK fiel die Zahl der Neuakquisitionen um drei Viertel höher aus als vor Jahresfrist (10.10.2024), bei der Süddeutschen Krankenversicherung a.G. (SDK; 2.205 Neueintritte) und der DEVK immerhin noch um ein Viertel höher.

Auf der anderen Seite akquirierten die Landeskrankenhilfe V.V.a.G. (minus ein Viertel auf 616 Neueintritte) und die VRK (minus über ein Fünftel) besonders deutlich weniger Vollversicherte als ein Jahr zuvor.
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