WERBUNG

Dies waren 2024 die (un)profitabelsten Rechtsschutzversicherer

6.11.2025 – Nur die Continentale kam im letzten Jahr in Rechtsschutz auf eine Combined Ratio von über 100 Prozent. Bei ihr stieg die Quote mit fast 17 Prozentpunkten besonders stark an. Bei der Concordia sank die Quote um fast 17 Prozentpunkte unter die Marke von 100 Prozent. Am besten schnitt die WGV mit 70 Prozent ab. Dies zeigt der „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2025“.

Die Ertragslage der deutschen Rechtsschutzversicherer hat sich im vergangenen Jahr minimal verbessert. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (nach Abwicklung; in Relation zu den verdienten Bruttobeiträgen) ist um 0,1 Prozentpunkte auf 91,9 Prozent gesunken.

Zweitniedrigste Combined Ratio in Rechtsschutz

Dies entspricht nach Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) dem zweitniedrigsten Wert in den vergangenen 19 Jahren. Niedriger war die Quote nur zwei Jahre zuvor (VersicherungsJournal 14.12.2023).

Der Zweig erreichte zum 15. Mal im Beobachtungszeitraum die versicherungstechnische Gewinnzone. Lediglich im Jahr 2020 (19.1.2022) sowie zwischen 2014 und 2016 war dies nicht der Fall.

2006-2024 (Bild: Wichert)
WERBUNG

Nur ein Rechtsschutzversicherer im Minus

Zum dritten Mal in Folge steht nur für einen (2021: sechs; 2020: zwölf) der 25 nach Prämienvolumen größten Anbieter eine Combined Ratio von über 100 Prozent zu Buche. Die übrigen 24 (19; 13) Unternehmen landeten versicherungstechnisch in der Gewinnzone.

Dies zeigt der „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2025“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. In diesem werden zahlreiche Kennzahlen der 25 größten Akteure mit 98 Prozent Marktanteil dargestellt.

Höchste Quote für die Continentale

In dem Branchenmonitor wird für die Continentale Sachversicherung AG die höchste Quote ausgewiesen (112,4 Prozent). Die Gesellschaft verschlechterte sich um fast 17 Prozentpunkte. Dabei erhöhten sich die Schadenaufwendungen mit einem Drittel (auf 26,1 Millionen Euro) mehr als viermal so stark wie der Umsatz (plus knapp sechs Prozent auf 31,9 Millionen Euro).

Im Geschäftsbericht 2024 (PDF, 797 KB) merkt das Unternehmen zum weiteren Hintergrund an, dass sich die Abwicklungsgewinne durch einen höheren Nachreservierungsbedarf bei den Vorjahrsschadenfällen „spürbar“ reduziert hätten. Der um über ein Viertel auf 82 Prozent gestiegenen Schadenquote stand eine leicht gesunkene Betriebskostenquote von 30,4 Prozent gegenüber.

Concordia springt nach kräftiger Verbesserung in die Gewinnzone

Nur beziehungsweise immerhin so gerade eben in die Gewinnzone schaffte es mit 99,2 Prozent die Concordia Versicherungsgesellschaft a.G. Die Gesellschaft hatte zuvor fünfmal in Folge mehr für Schäden und Kosten ausgegeben, als sie an Beiträgen eingenommen hatte.

Vor Jahresfrist kam sogar keiner der Wettbewerber auf eine höhere Schaden-Kosten-Quote. Dies hatten die Hannoveraner unter anderem auf eine deutliche Reservestärkung zurückgeführt (26.11.2024).

Im Geschäftsbericht 2024 (PDF, zehn MB) wird erläutert, dass aktuell kein weiterer Stärkungsbedarf bestehe, „weshalb sich das Abwicklungsergebnis deutlich von minus 8,1 Millionen Euro auf plus 11,2 Millionen Euro verbessert“ habe.

Unter dem Strich fielen die Schadenaufwendungen mit 85 Millionen Euro um mehr als ein Sechstel niedriger aus als vor Jahresfrist. Zudem wuchsen die verdienten Bruttoprämien um drei Prozent auf 135,4 Millionen Euro. Die Schadenquote sank um 15 Prozentpunkte auf 63 Prozent, während die Betriebskostenquote um einen Prozentpunkt auf 36,2 Prozent zunahm.

Die profitabelsten Rechtsschutzversicherer

Die niedrigste Combined Ratio weist die WGV-Versicherung AG mit nur 70 Prozent auf. Unter 80 Prozent blieb ansonsten nur noch die Württembergische Versicherung AG. Versicherungstechnisch etwa 17 Cent Gewinn pro Beitrag erwirtschaftete die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG, rund 16 Cent die Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 VVaG.

Zwischen 14 und zwölf Cent Gewinn pro Beitragseuro waren es bei der R+V Allgemeine Versicherung AG, der ADAC Versicherung AG, der Debeka Allgemeine Versicherung AG, der Allianz Versicherungs-AG, dem LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. und der Auxilia Rechtsschutz-Versicherungs-AG.

Profitable Versicherer (Bild: Wichert)

Württembergische mit deutlicher Verbesserung

Verschlechtert haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur drei der letztgenannten Akteure. Um jeweils weniger als einen Prozentpunkt stieg die Combined Ratio bei der Allianz und der Itzehoer, um etwa fünf Prozentpunkte bei der R+V.

Besonders deutlich verbessern (minus 16 Prozentpunkte) konnte sich die Württembergische, die in der Rangliste um 17 Plätze auf Position zwei nach oben kletterte. Bei um fast sieben Prozent (auf 158 Millionen Euro) erhöhtem Umsatz verminderte sich der Schadenaufwand um über ein Fünftel auf 72 Millionen Euro.

In der Folge kletterte das Unternehmen von 13 auf eins nach oben in der Schadenquoten-Rangliste (45,7 Prozent). Die Betriebskostenquote sank leicht auf 33 Prozent.

Der „Branchenmonitor 2025: Rechtsschutzversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 50-seitige Studie kann als PDF-Version für 654,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Geschäftsbericht · Marktanteil · Rechtsschutz · Sachversicherung · Schaden-Kosten-Quote · Senioren
 
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.

WERBUNG
Noch erfolgreicher Kundengespräche führen

Geraten Sie in Verkaufssituationen immer wieder an Grenzen?
Wie Sie unterschiedliche Persönlichkeitstypen zielgerichtet ansprechen, erfahren Sie im Praktikerhandbuch „Vertriebsgötter“.

Interessiert? Dann können Sie das Buch ab sofort zum vergünstigten Schnäppchenpreis unter diesem Link bestellen.

Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
5.9.2022 – Im Schnitt der Jahre 2015 bis 2020 gaben zehn der 25 Marktgrößen zum Teil deutlich mehr aus als sie einnahmen. Wer zu den Akteuren mit besonders niedrigen beziehungsweise hohen kombinierten Schaden-Kosten-Quoten gehört. (Bild: Wichert) mehr ...
 
19.1.2022 – Versicherungstechnisch rutschte die Branche zuletzt wieder in die Verlustzone. Fast die Hälfte der 25 größten Akteure gaben bis zu über 30 Cent pro Beitragseuro mehr aus als sie einnahmen. Bei fast allen betroffenen Akteuren lief es deutlich bis massiv schlechter. (Bild: Wichert) mehr ...
 
13.11.2018 – Nach drei Jahren ohne Gewinn haben die Rechtsschutzanbieter 2017 die Verlustzone verlassen. Allerdings gab immer noch mehr als jede fünfte der 28 größten Gesellschaften mehr für Schäden und Kosten aus als an Beiträgen eingenommen wurde. Wer am besten abschnitt. (Bild: Wichert) mehr ...
 
13.3.2018 – Zum Teil immense Marktanteils-Verschiebungen hat es zwischen 2014 und 2016 im Versicherungszweig Rechtsschutz gegeben. Wer die größten Einbußen zu verzeichnen hatte und wer am stärksten zulegen konnte. (Bild: Wichert) mehr ...
 
19.6.2025 – Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 gaben fünf der 25 Marktgrößen zum Teil deutlich mehr aus als sie einnahmen. Drei weitere schafften es nur so gerade eben in die versicherungstechnische Gewinnzone. Wer zu den Akteuren mit besonders hohen kombinierten Schaden-Kosten-Quoten gehört. (Bild: Wichert) mehr ...
 
3.2.2025 – Mehr als vier Fünftel der 25 größten Akteure wuchsen zwischen 2018 und 2023 – in der Spitze um über 850.000 Kontrakte. Nur einer der Wachstumssieger legten nicht fünf Mal in Folge zu. (Bild: Wichert) mehr ...
 
30.1.2025 – Versicherungstechnisch gelangte die Branche so gerade eben in die schwarzen Zahlen. 25 der 50 größten Akteure gaben weniger für Schäden und Kosten aus, als sie einnahmen. Zwei von ihnen erzielten über zwölf Cent Gewinn pro Beitragseuro. (Bild: Wichert) mehr ...
WERBUNG