19.6.2025 – Auf Sechsjahressicht kam die Huk24 mit 112,5 Prozent auf die höchste Combined Ratio. Zwischen 105,5 und knapp 103 Prozent lagen Deurag und Concordia. Leicht in der Verlustzone landeten auch NRV und Continentale. Dies zeigt die Publikation „Branchenmonitor 2024: Rechtsschutzversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.
Im Geschäftsjahr 2023 nahmen fast alle der 25 größten Marktteilnehmer mehr an Beiträgen ein als sie für Schäden und Kosten ausgaben. Einzige Ausnahme war die Concordia Versicherungsgesellschaft a.G., die mit einer kombinierten Schaden-Kosten-Quote von 113,4 Prozent deutlich in der Verlustzone landete.
Dies ist ein Ergebnis der Publikation „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2024“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. In diesem werden zahlreiche Kennzahlen der 25 größten Akteure mit 98 Prozent Marktanteil dargestellt.
Aus dem Branchenmonitor lässt sich auch ablesen, dass auf Sechsjahressicht betrachtet fünf der aufgelisteten Akteure versicherungstechnisch zum Teil tief in den roten Zahlen steckten. Drei weitere landeten nur so gerade eben in der Gewinnzone und schrieben weniger als einen Cent Gewinn pro Beitragseuro.
Die höchste Combined Ratio wird mit im Schnitt über 112,5 Prozent für die Huk24 AG ausgewiesen. Die Combined Ratio setzt sich aus der mit auf Sechsjahressicht unter acht Prozent niedrigsten Betriebskostenquote und der höchsten Schadenquote (fast 105 Prozent) zusammen.
Zwischen 2018 und 2021 lag die kombinierte Schaden-Kosten-Quote jeweils zwischen 120 und 130 Prozent. Danach gelang dem Unternehmen die Rückkehr in die Gewinnzone. Die Combined Ratio sank um 44 Prozentpunkte auf 82,5 Prozent, wodurch der Anbieter von der letzten Position im Jahr zuvor (15.12.2022) auf den sechsten Rang nach oben klettert.
Bei erhöhten Durchschnittsbeiträgen verringerten sich laut Geschäftsbericht 2022 (PDF, 901 KB) sowohl die Schadenhäufigkeit als auch der Schadendurchschnitt. In der Folge verbesserte sich die Schadenquote von 118,7 auf 75,4 Prozent, was allerdings weiterhin den höchsten aller im Branchenmonitor aufgeführten Anbieter darstellt. Zuletzt stieg die Quote zwar wieder um zehn Punkte an, der Anbieter blieb mit knapp 93 Prozent jedoch deutlich in der Gewinnzone.
Die Huk24 gehört zu den kleinsten Marktteilnehmern und liegt mit 155.733 Verträgen im Bestand an 23. Stelle beziehungsweise mit gut 20 Millionen Euro gebuchter Bruttoprämie auf Position 25. Das Unternehmen weist im Sechsjahresschnitt mit 330 (263) Prozent die mit Abstand höchste Rückstellungsquote (Schadenreservequote) auf.
Bei der Durchschnittsprämie pro Kontrakt kommt der Akteur mit knapp 133 Euro auf den drittniedrigsten Wert. Zum Vergleich: Beim „Spitzenreiter“ Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG liegt der Wert mit 275 Euro mehr als doppelt so hoch.
Die Concordia kam im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 auf eine Combined Ratio von 105,5 Prozent. Sie lag als einziger Akteur in allen sechs Jahren in der Verlustzone – mit Werten von bis zu 113 Prozent im letzten Jahr des Betrachtungszeitraums.
Dieser war laut Geschäftsbericht 2023 (PDF, zehn MB) geprägt von den Auswirkungen der Inflation und zunehmenden Massenschäden. Dies zog Reservestärkungen in Höhe von fast zehn Millionen Euro nach sich. Hinzu kamen Abwicklungsverluste in fast gleicher Höhe.
Unter dem Strich fielen die Schadenaufwendungen mit 102,5 Millionen um mehr als ein Fünftel höher aus als vor Jahresfrist. Demgegenüber wuchsen die verdienten Bruttoprämien um nicht einmal ein Prozent auf 131,4 Millionen Euro (26.11.2024).
Für die Deurag Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG wird ein Sechsjahreswert von fast 103 Prozent ausgewiesen. Sie schaffte es nur im Jahr 2022 in die schwarzen Zahlen. 2020 fiel die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit rund 111 Prozent besonders hoch aus. In den übrigen Jahren des Beobachtungszeitraums waren es zwischen 102 und 104 Prozent.
Auf Sechsjahressicht in den roten Zahlen – wenn auch jeweils nur hauchdünn – landeten ferner die Neue Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG (NRV) und die Continentale Sachversicherung AG.
Jeweils weniger als einen Cent Gewinn pro Beitragseuro schrieben die Allianz Versicherungs-AG, die DEVK Rechtsschutz-Versicherungs-AG und die Örag Rechtsschutzversicherungs-AG.
Der „Branchenmonitor 2024: Rechtsschutzversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 50-seitige Studie kann als PDF-Version für 654,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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