Dies sind die Kfz-Haftpflichtversicherer mit dem größten Beitragsschwund

28.7.2025 – Die Axa Easy hatte auf Sechsjahressicht in der Kfz-Haftpflichtversicherung mit 19,2 Prozent den größten Beitragsschwund zu verzeichnen. Ähnlich stark schrumpften die Einnahmen bei der Cosmos. Laut dem „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig gingen bei zehn weiteren Akteuren aus der Top 50 die Prämieneinnahmen zurück.

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Von 2018 auf 2023 baute die Branche das Prämienvolumen in der Kfz-Haftpflichtversicherung um 7,5 Prozent aus. Angeführt von der Rhion Versicherung AG, die ihren Umsatz mehr als verzehnfachte, legten 37 der 50 größten Marktteilnehmer zu (VersicherungsJournal 14.7.2025).

Dies zeigt der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“. Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt. Sie enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Marktakteure in der Kraftfahrtversicherung, die auf rund 87 Prozent Marktanteil kommen.

Zwölf Kfz-Haftpflichtversicherer im Minus

Bei zwölf Anbietern sank gegen den Branchentrend das Prämienaufkommen. Kein Wert für den Zeitraum liegt für die erst vor wenigen Jahren gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor.

Bei dem Unternehmen reduzierten sich zwischen 2019 und 2023 die Einnahmen um fast ein Neuntel auf unter 75 Millionen Euro. Dabei hatte die Gesellschaft nach zwei Zuwächsen von bis zu über sechs Prozent zuletzt Abnahmen von fast zehn und über sieben Prozent hinzunehmen.

Axa Easy mit dem stärksten Rückgang

Die größten Einbußen waren bei der Axa Easy Versicherung AG zu beobachten. Deren Umsatz gab um annähernd ein Fünftel auf 48 Millionen Euro nach.

Das Unternehmen, das seit einigen Jahren fast ausschließlich im Kfz-Geschäft unterwegs ist (14.8.2018), hatte zunächst drei Verlustjahre mit Schrumpfungsraten von bis zu über einem Fünftel hinzunehmen. Dieses Minus hatte der Anbieter mit „dem niedrigen Neugeschäft aufgrund der Coronakrise und den Vertragsverlusten im umkämpften Jahreswechselgeschäft“ begründet (1.7.2025).

Zwei Jahre später kehrte die Gesellschaft in die Gewinnspur zurück und hielt diese auch im letzten Jahr des Betrachtungszeitraums. Allerdings war die Zuwachsrate zuletzt mit gut sieben Prozent nur in etwa ein Drittel so groß wie ein Jahr zuvor.

Dialog, Axa Easy (Bild: Wichert)

Weitere Kfz-Versicherer im roten Bereich

Fast genauso stark wie die Axa Easy schrumpfte auf Sechsjahressicht die Cosmos Versicherung AG (auf 152 Millionen Euro). Um ein Sechstel verminderten sich die Einnahmen bei der HDI Versicherung AG (auf unter 331 Millionen Euro), um fast ein Achtel bei der Axa Versicherung AG (auf unter 741 Millionen Euro).

Verminderungsraten zwischen sechs und drei Prozent standen für die DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG (DA Direkt; auf 156 Millionen Euro), die Landschaftliche Brandkasse Hannover (VGH; auf 230 Millionen Euro), die Fahrlehrerversicherung VaG (auf unter 31 Millionen Euro), die Alte Leipziger Versicherung AG (auf knapp 75 Millionen Euro) und die Versicherer im Raum der Kirchen Sachversicherung AG (VRK; auf 53 Millionen Euro) zu Buche.

Bestandsverlierer (Bild: Wichert)

HDI kehrt in Wachstumsspur zurück

Von den letztgenannten Anbietern verlor nur die Cosmos kontinuierlich – und dies auch relativ gleichverteilt. So lag die jährliche Verminderungsrate bestenfalls bei unter vier und im schlechtesten Fall bei über fünf Prozent.

Der HDI hatte zu Beginn des Betrachtungszeitraums drei Rückgänge zu verzeichnen. Am stärksten verlor das Unternehmen 2020 mit fast einem Achtel. Dies war nach Unternehmensangaben „getrieben durch pandemiebedingte Effekte, das Auslaufen eines Kooperationsmodells sowie Bestandsverluste aus dem Jahreswechselgeschäft 2019/2020“ (29.8.2024).

Im vorletzten Jahr des Beobachtungszeitraums kehrten die Hannoveraner dann wieder in die Wachstumsspur zurück und legten um 7,5 Prozent zu. Im Geschäftsbericht 2022 (PDF, 1,4 MB) werden zum Hintergrund das „Bestandswachstum aus dem Jahreswechselgeschäft 2021/2022“ sowie „unterjähriges Bestandswachstum“ angeführt; Letzteres „insbesondere aus dem Direkt- und Maklervertrieb gemäß strategischer Ausrichtung“.

Zuletzt kam das Wachstum dann wieder fast zum Erliegen – die Hannoveraner schafften aber immerhin eine „schwarze Null“.

HDI, Cosmos (Bild: Wichert)

Weitere Studiendetails und Bezugshinweis

Die Branchenschwergewichte mit mehr als 600 Millionen Euro Prämienvolumen agierten mehrheitlich besser als der Markt. Allerdings hatte auch einer von ihnen einen Rückgang zu verzeichnen (28.7.2025).

Der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.487,50 Euro bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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