Die wachstumsstärksten Kfz-Haftpflichtversicherer

15.8.2024 – Zwischen 2017 und 2022 stiegen die Einnahmen der Rhion mit Abstand am stärksten. Auch Provinzial und Generali wuchsen deutlich überdurchschnittlich – beides war fusionsbedingt. Deutlich stärker als der Markt wuchsen auch Nürnberger, Helvetia und Huk24. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2017-2022: Kraftfahrtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.

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Das Beitragsaufkommen in der Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung ist in den zurückliegenden Jahren kräftig gestiegen. Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zufolge sind die gebuchten Bruttobeiträge von 2017 auf 2022 um sechs Prozent auf annähernd 17 Milliarden Euro gewachsen. Zuletzt summierten sich die Einnahmen auf über 29,1 Milliarden Euro.

Große Unterschiede bei der Prämienentwicklung in der Kfz-Versicherung

Dabei unterscheiden sich die einzelnen Unternehmen laut dem „Branchenmonitor 2017-2022: Kraftfahrtversicherung“ deutlich. Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt. Sie enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Marktakteure in der Kraftfahrtversicherung, die auf rund 87 Prozent Marktanteil kommen.

Demnach konnten nur 33 der 50 größten Akteure ihren Umsatz auf Sechsjahressicht steigern. Sieben von ihnen wuchsen nur unterdurchschnittlich, neun weitere um mehr als ein Viertel.

Rhion legte am stärksten zu

Am größten fiel das Plus bei der Rhion Versicherung AG aus. Das Unternehmen, das erst im Jahr 2017 in das Kraftfahrtgeschäft eingestiegen ist, konnte seine Einnahmen mehr als verfünfzehnfachen (auf fast 38 Millionen Euro). Mehr als eine Verdoppelung (auf 482 Millionen Euro) gelang der Provinzial Versicherung AG.

Um knapp über beziehungsweise unter 60 Prozent wuchsen die Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG (auf knapp 73 Millionen Euro) sowie die Generali Deutschland Versicherung AG (auf 595 Millionen Euro).

Die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, Direktion für Deutschland, legte um über 40 Prozent auf 94,5 Millionen Euro zu. Steigerungsraten von je rund einem Drittel schafften die Huk24 AG (auf 554 Millionen Euro) und die R+V Direktversicherung AG (R+V24, auf über 64 Millionen Euro).

Ihre Umsätze um jeweils ein gutes Viertel steigerten die Kravag Allgemeine Versicherungs-AG (auf 331 Millionen Euro) und die WGV-Versicherung AG (auf 186 Millionen Euro).

Zuwächse (Bild: Wichert)

Fusionen trieben das Wachstum bei Provinzial und Generali

Das vergleichsweise starke Wachstum der Provinzial ging zum Großteil darauf zurück, dass die Westfälische Provinzial mit der Provinzial Rheinland fusioniert und dann in Provinzial Versicherung umfirmiert wurde (13.12.2021). 2019 war sogar ein leichter Umsatzrückgang zu beobachten.

Bei der Generali waren konzerninterne Umstrukturierungen und Zusammenlegungen von Risikoträgern (25.10.2018, 23.10.2018) verantwortlich für die kräftige Steigerung. Bei ihr fielen die Einnahmen 2020 und 2022 niedriger aus als vor Jahresfrist.

Provinzial, Generali (Bild: Wichert)

Hintergründe zu den hohen Wachstumsraten

Bei der Rhion stachen wachstumsmäßig vor allem die Jahre 2018 und 2020 heraus, als das Unternehmen das Prämienvolumen jeweils fast verdoppelte. In den letzten beiden Jahren des Beobachtungszeitraums schaffte der Anbieter Zuwachsraten von jeweils mehr als der Hälfte.

Bei der Helvetia flachte die Wachstumskurve nach einer Steigerung um ein Viertel zu Beginn des Betrachtungszeitraums deutlich ab und drehte danach sogar leicht ins Minus. Dabei verteilte sich der Rückgang laut Geschäftsbericht 2021 (PDF, 580 KB) fast gleichmäßig auf die Segmente Kfz-Haftpflicht- und sonstige Kfz-Versicherung. Zuletzt kehrte das Unternehmen wieder in die Wachstumsspur zurück.

Die Nürnberger legte kontinuierlich zu. Am höchsten fiel die Steigerungsrate 2019 mit fast einem Sechstel aus, am schwächsten im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums mit knapp sechs Prozent.

helvetia, Nürnberger, Rhion (Bild: Wichert)

Der „Branchenmonitor 2017-2022: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.350,65 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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