Die PKV-Anbieter mit den höchsten Verwaltungskostensätzen

27.11.2024 – Im Fünfjahresschnitt (2019 bis 2023) verzeichnete die Branche eine Verwaltungskostenquote von 2,20 Prozent. Für die Huk-Coburg stand laut dem Map-Report 935 die niedrigste Quote zu Buche, für die DEVK die höchste. Mit der Huk-Coburg, der Debeka, der Axa, der Hansemerkur AG und der Bayerischen Beamtenkrankenkasse blieben fünf der zwölf Marktgrößen unter dem Branchenschnitt.

In den vergangenen Jahren konnten die Anbieter der privaten Krankenversicherung (PKV) den Verwaltungskostensatz (Verwaltungsaufwendungen brutto in Prozent der verdienten Bruttobeiträge) deutlich senken. Von 2011 bis 2023 schrumpfte die Quote nach Berechnungen der Map-Report-Redaktion von knapp 2,5 auf etwas über 2,2 Prozent – Tendenz zuletzt zweimal minimal steigend.

2023 war die Spannbreite zwischen den einzelnen Marktteilnehmern laut dem Map-Report Nummer 935 – „Bilanzrating private Krankenversicherung 2023“ (VersicherungsJournal 5.9.2024) gewaltig. Sie lag bei den 31 aufgeführten, im Vollversicherungsgeschäft aktiven Marktteilnehmern zwischen unter einem und annähernd sechs Prozent (12.9.2024).

Huk-Coburg mit der niedrigsten Quote

Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2022 hat der Map-Report für die Branche einen Verwaltungskostensatz von 2,20 Prozent errechnet. Insgesamt zwölf der aufgelisteten Anbieter unterboten im Betrachtungszeitraum den Marktschnitt. Zehn von ihnen kamen dabei auf Quoten von weniger als zwei Prozent.

Den Spitzenplatz sicherte sich erneut (17.1.2024) die Huk-Coburg-Krankenversicherung AG. Sie blieb ein weiteres Mal als einzige Gesellschaft unter der Ein-Prozent-Marke. An zweiter Stelle liegt der Debeka Krankenversicherungsverein a.G. mit einer Quote von knapp 1,4 Prozent.

Alte Oldenburg auf Position drei

Dahinter folgen die Alte Oldenburger Krankenversicherung AG mit etwa 1,7 Prozent vor der R+V Krankenversicherung AG und der Versicherer im Raum der Kirchen Krankenversicherung AG (VRK) mit jeweils um die 1,85 Prozent.

Verwaltungskostensätze von je über 1,9 hat der Map-Report errechnet für die Axa Krankenversicherung AG, die UKV – Union Krankenversicherung AG, die Landeskrankenhilfe V.V.a.G. (LKH), die Hansemerkur Krankenversicherung AG und die Bayerische Beamtenkrankenkasse AG (BBKK).

Niedrige Quote (Bild: Wichert)

DEVK mit dem höchsten Verwaltungskostensatz

Am unteren Ende der Liste finden sich die DEVK Krankenversicherungs-AG und die Nürnberger Krankenversicherung AG mit jeweils über vier Prozent wieder.

Auf vergleichsweise hohe Werte von jeweils über drei Prozent kommen auch die Generali Deutschland Krankenversicherung AG, die Württembergische Krankenversicherung AG und die Münchener Verein Krankenversicherung a.G.

Hohe Quote (Bild: Wichert)

So schlugen sich die Branchengrößen

Von den zwölf größten Marktteilnehmern mit mindestens eine Milliarde Euro verdienten Bruttoprämien 2021 (23.10.2024) kamen nur die Huk-Coburg, die Debeka, die Axa, die Hansemerkur und die BBKK auf unterdurchschnittliche Quoten.

Etwas schlechter als der Markt agierten die Continentale Krankenversicherung a.G. die Barmenia Krankenversicherung AG, die Allianz Private Krankenversicherungs-AG und die Signal Iduna Krankenversicherung a.G.

Dahinter folgen mit Quoten zwischen fast 2,6 und über 3,3 die Hallesche Krankenversicherung a.G., die DKV Deutsche Krankenversicherung AG und die Generali.

Marktgrößen (Bild: Wichert)

Ergebnisse bei Verwaltungskostenquote nicht überinterpretieren

Der Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages warnt davor, die Verwaltungskostenquote zu stark zu gewichten. Niedrige Verwaltungskosten erfreuten sich in der Presse seit jeher einer besonderen Aufmerksamkeit, mit Lob für die vermeintlich kostengünstig arbeitenden Versicherer.

„Oft wird dabei übersehen, dass auch noch andere Kosten, zum Beispiel Aufwendungen für Kapitalanlagen, für Schadenregulierung oder eben Abschlusskosten anfallen“, so Klages.

Nichtsdestotrotz bezeichnet er die Verwaltungskostenquote als eine interessante Kennzahl. „Bei der Interpretation dieser Quote ist zu berücksichtigen, dass ihre Höhe durch die Dienstleistungsqualität in den Bereichen Kundenbetreuung und -beratung, aber auch durch Investitionen, zum Beispiel in die Datenverarbeitung, beeinflusst wird“, erläutert Klages.

Map-Report: Bezugshinweis

Der Map-Report Nummer 935 – „Bilanzrating private Krankenversicherung 2023“ ist bei der Franke und Bornberg GmbH erschienen. Er enthält auf 135 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen auch Übersichten zu insgesamt mehr als zwei Dutzend Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2023) von rund 30 Anbietern.

Hierzu gehören neben den Vollversichertenzahlen (1.10.2024) auch die Prämieneinnahmen (10.9.2024, 23.10.2024, 28.10.2024), die Verwaltungskosten- (12.9.2024) sowie die Abschlusskostensätze (24.9.2024).

Das Heft bietet auch Einzelübersichten mit acht ausgewählten Kennzahlen in der Zeitreihe von 2012 bis 2023. Es ist als E-Paper ab 495 Euro netto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Geschäftsbericht · Mapreport · Private Krankenversicherung · Schadenregulierung · Strategie
 
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