Die Lebensversicherer mit den höchsten Verwaltungskostensätzen

3.12.2025 – Die Lebensversicherer haben im Fünfjahresschnitt betrachtet (2020 bis 2024) eine Verwaltungskostenquote von 2,26 Prozent zu verzeichnen. Für die Europa und die Hansemerkur standen laut dem Map-Report 941 mit unter einem Prozent die niedrigsten Quoten zu Buche, für die Targo die höchste von über elf Prozent.

Der Verwaltungskostensatz (Verwaltungsaufwendungen brutto in Prozent der verdienten Bruttobeiträge) der Lebensversicherer betrug im Schnitt der Jahre 2020 bis 2024 laut dem Map-Report Nummer 941 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2024“ 2,26 Prozent.

Europa und Hansemerkur mit einer Null vor dem Komma

Insgesamt neun der 54 aufgelisteten Anbieter blieben im Betrachtungszeitraum unter 1,7 Prozent. Dabei hatten die Europa Lebensversicherung AG und die Hansemerkur Lebensversicherung AG als einzige Akteure sogar eine Null vor dem Komma. Leicht über der Marke von einem Prozent lag die Allianz Lebensversicherungs-AG.

Werte zwischen unter 1,2 und 1,3 Prozent wurden errechnet für die Cosmos Lebensversicherungs-AG, die R+V Lebensversicherung AG und die Hannoversche Lebensversicherung AG.

Zwischen 1,6 und unter 1,7 Prozent waren es beim Debeka Lebensversicherungsverein a.G., bei der LVM Lebensversicherungs-AG und der Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. Wie die übrigen Platzhirsche der Branche abgeschnitten haben, hat die Redaktion in einem separaten Artikel zusammengestellt (VersicherungsJournal 3.12.2025).

Niedrige Verwaltungskostenquote (Bild: Wichert)

Für insgesamt 15 Unternehmen werden Werte unter zwei Prozent aufgelistet, 23 weitere haben eine Zwei vor dem Komma. Die verbleibenden 16 Marktteilnehmer hatten höhere Kostensätze zu verzeichnen.

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Die Anbieter mit den höchsten Verwaltungskostensätzen

Am unteren Ende der Liste findet sich die Targo Lebensversicherung AG mit einem Verwaltungskostensatz von 11,3 Prozent wieder. Der zweithöchste Wert von etwa 9,4 Prozent wird für die LPV Lebensversicherung AG (früher PB Leben) (11.1.2023) ausgewiesen.

Auf den dritthöchsten Wert von annähernd fünf kam die inzwischen ins Neugeschäft zurückgekehrte und in BY die Bayerische Vorsorge Lebensversicherung a.G. umfirmierte frühere Bayerische Beamten Leben a.G. (5.6.2024).

Vergleichsweise hohe Verwaltungskostenquoten von jeweils über vier Prozent hatten den Map-Report-Daten zufolge auch die HDI Lebensversicherung AG sowie die Helvetia schweizerische Lebensversicherungs-AG.

Zwischen 3,9 und 3,7 Prozent lagen die Interrisk Lebensversicherungs-AG Vienna Insurance Group, die Nürnberger Lebensversicherung AG, die Öffentliche Lebensversicherung Braunschweig und die Inter Lebensversicherung AG.

Hohe Verwaltungskostenquote (Bild: Wichert)

Kennzahlen nicht überbewerten

Kennzahlen sollten nach Aussage von Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages „generell nicht als der Weisheit letzter Schluss angesehen werden“. Dies gelte insbesondere für die medial beliebten Abschluss- und Verwaltungskostenquoten.

So erfreue sich die Verwaltungskostenquote „beim oberflächlichen Betrachter höchsten Interesses. Sie kann aber leicht missbraucht werden, um den vermeintlich kostengünstig arbeitenden Lebensversicherer über diese Quote zu ermitteln“, so Klages im Begleittext des aktuellen Heftes.

Denn in der Verwaltungskostenquote landen lediglich die Kosten der Abteilung Betrieb – wie viel Geld also etwa für Beitragsverbuchungen, Adressänderungen und Änderungen der Bankverbindung verbraucht wird. Die Kosten für die Kapitalanlageverwaltung verbergen sich in den Aufwendungen für Kapitalanlagen, die Kosten der Schadenregulierung würden bei den Versicherungsleistungen versteckt und die des Vertriebs in der Abschlusskostenquote.

Die Höhe der Verwaltungskostenquote sei „unter anderem abhängig von der Bestandsstruktur und dem Alter des Unternehmens. Bei einem hohen Anteil an Risikoversicherungen mit vergleichsweise niedrigem Beitragsniveau wird diese Quote häufig höher sein, als wenn überwiegend beitragsintensive Einzel-Kapitalversicherungen im Bestand enthalten sind“, erläutert Klages.

Map-Report: Bezugsmöglichkeit

Der Map-Report Nummer 941 – „Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2024“ ist bei der Franke und Bornberg GmbH erschienen. Er enthält auf 201 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen (21.10.2025) auch Übersichten zu insgesamt rund zwei Dutzend Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2024) von bis zu 75 Anbietern.

Dazu gehören neben dem Bestand an Hauptversicherungen (4.11.2025, 4.11.2025, 23.10.2025) unter anderem auch die Verwaltungskosten- (28.10.2025, 28.10.2025) sowie die Abschlusskostenquoten (11.11.2025, 11.11.2025).

Das Heft ist als E-Paper ab 495 Euro netto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.

 
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