12.5.2025 – Die Axa Easy hatte auf Sechsjahressicht in der Kraftfahrtversicherung mit 20,2 Prozent den größten Beitragsschwund zu verzeichnen. Der HDI schrumpfte um etwa ein Sechstel, die Cosmos um fast ein Siebtel. Laut dem „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig gingen bei sieben weiteren Akteuren aus der Top 50 die Prämieneinnahmen zurück.
Die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Kfz-Versicherer bauten das Prämienvolumen von 2018 bis 2023 um knappes Zehntel auf 30,6 Milliarden Euro aus.
Allerdings hatten lediglich 39 der 50 größten Akteure an dem Wachstum teil. Acht von ihnen wuchsen um mehr als 40 Prozent. Am stärksten legte die Rhion Versicherung AG zu. Die Gesellschaft, die erst im Jahr 2017 in das Kraftfahrtgeschäft eingestiegen ist, konnte ihre Einnahmen auf 77 Millionen Euro in etwa verneunfachen (VersicherungsJournal 13.3.2025).
Dies geht aus dem „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ hervor. Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt. Sie enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Marktakteure in der Kraftfahrtversicherung, die auf rund 87 Prozent Marktanteil kommen.
Bei zehn Anbietern sank gegen den Branchentrend das Prämienaufkommen. Kein Wert für den Zeitraum liegt für die erst vor wenigen Jahren gegründete Dialog Versicherung AG (25.10.2018, 23.10.2018) vor.
Bei dem Unternehmen reduzierten sich zwischen 2019 und 2023 die Einnahmen um über acht Prozent auf unter 133 Millionen Euro. Dabei hatte die Gesellschaft nach zwei Zuwächsen zuletzt Rückgänge von 8,5 und 5,6 Prozent hinzunehmen.
Die größten Einbußen waren bei der Axa Easy Versicherung AG zu beobachten, deren Umsatz sich um über ein Fünftel auf 69 Millionen Euro reduzierte. Verminderungsraten im zweistelligen Prozentbereich hatten auch die HDI Versicherung AG (auf unter 564 Millionen Euro) und die Cosmos Versicherung AG (auf unter 249 Millionen Euro) zu verzeichnen.
Um acht bis sechs Prozent nach unten zeigte die Kurve bei der Axa Versicherung AG (auf unter 1.260 Millionen Euro), der DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG (DA Direkt) (auf unter 246 Millionen Euro) und der Alten Leipziger Versicherung AG (auf unter 131 Millionen Euro).
Bei der Landschaftlichen Brandkasse Hannover (VGH) schrumpfte der Umsatz um knapp vier Prozent (auf 401 Millionen Euro), bei der Oldenburgischen Landesbrandkasse um rund 2,5 Prozent (auf unter 65 Millionen Euro).
Der HDI hatte zunächst dreimal Umsatzrückgänge zu verzeichnen. 2019 wurde aufgrund einer „profitabilitätsorientierten Zeichnungspolitik“ ein spürbar geringeres Neugeschäft generiert, was zu Prämienverlusten führte. Das zweistellige Minus im Jahr 2020 war nach Unternehmensangaben „getrieben durch pandemiebedingte Effekte, das Auslaufen eines Kooperationsmodells sowie Bestandsverluste aus dem Jahreswechselgeschäft 2019/2020“.
Treiber der Verminderung um über sechs Prozent im darauffolgenden Jahr waren laut Geschäftsbericht 2021 (PDF, 1,2 MB) „im Wesentlichen Bestandsverluste aus dem Jahreswechselgeschäft 2020/2021 sowie der Verzicht auf Beitragsanpassungen infolge der positiven pandemiebedingten Schadenentwicklung“.
Danach kehrten die Hannoveraner dann wieder in die Wachstumsspur zurück und legten um über vier Prozent zu. Im Geschäftsbericht 2022 (PDF 1,4 MB) werden zum Hintergrund das „Bestandswachstum aus dem Jahreswechselgeschäft 2021/2022“ sowie „unterjähriges Bestandswachstum“ angeführt; Letzteres „insbesondere aus dem Direkt- und Maklervertrieb gemäß strategischer Ausrichtung“. Im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums gelang den Hannoveranern ein Plus von gut einem Prozent.
Eine ähnliche Entwicklung war bei der Axa Easy zu beobachten. Nach drei Verlustjahren, wobei es 2020 mit über einem Fünftel besonders stark nach unten ging (1.7.2022), konnte 2023 den positiven Trend aus dem Jahr zuvor bestätigen. Allerdings fiel der Zuwachs zuletzt mit etwa acht Prozent deutlich schwächer aus als zuvor mit fast 19 Prozent.
Die Cosmos verlor kontinuierlich, wobei die Schrumpfungsraten in den letzten beiden Jahren des Betrachtungszeitraums mit vier bis fünf Prozent vergleichsweise hoch ausfielen. Dies begründet das Unternehmen mit dem rückläufigen Neugeschäft in den Kraftfahrtsparten.
Die Branchenschwergewichte mit mindestens 2,4 Millionen Kontrakten im Bestand (10.2.2025) konnten bis auf eine Ausnahme allesamt zulegen (12.5.2025). Dies war wie oben beschrieben die Axa.
Der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.487,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.
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