5.11.2024 – In Berlin wurden auch im vergangenen Jahr nach absoluten Zahlen die meisten Wohnungseinbruchdiebstähle registriert. In Relation zur Einwohnerzahl liegt Mülheim an der Ruhr an der Spitze. Dort war die Einbruchsrate mehr als dreimal so hoch wie im Bundesschnitt. Dies geht aus der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Sie zeigt auch riesige Unterschiede bei den Aufklärungsquoten, die zwischen null und über 70 Prozent liegen.
Die Zahl der versicherten Wohnungseinbrüche ist im vergangenen nach Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) um etwa ein Sechstel auf 95.000 gestiegen (VersicherungsJournal 10.4.2024).
In der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS 2023) wird die Zahl der erfassten Wohnungseinbruchdiebstähle (§ 244 Absatz 1 Nummern 3 und 4 StGB sowie § 244a StGB) mit 77.819 angegeben.
Dies bedeutet eine Zunahme um ebenfalls über ein Sechstel (10.4.2024). Im Jahr davor war es bereits um ein Fünftel nach oben gegangen, nachdem es zuvor sechs Mal in Folge Rückgänge gegeben hatte (31.3.2023).
Die Differenzen zwischen den PKS- und den GDV-Zahlen dürften unter anderem darauf zurückzuführen sein, dass der Versichererverband auch Einbrüche in Keller, Dachböden oder Wirtschaftsräume berücksichtigt.
In den 400 deutschen Landkreisen sind nach den aktuellen PKS-Daten gewaltige Unterschiede zu beobachten. Spitzenreiter nach absoluten Zahlen ist die Bundeshauptstadt Berlin mit über 8.300 erfassten Delikten, gefolgt von der Stadt Hamburg mit knapp 3.100 Einbrüchen.
Vergleichsweise hohe Zahlen werden auch für die Städte Köln (fast 2.400) und Bremen (über 1.500), sowie für den Landkreis Region Hannover (knapp 1.500) ausgewiesen. Vierstellige Deliktzahlen gab es ansonsten nur noch in den Düsseldorf, Dortmund und Essen sowie in den Kreisen Recklinghausen und Aachen.
Besonders wenige Wohnungseinbruchdiebstähle wurden andererseits im Kreis Rhön-Grabfeld und in den Städten Schwabach und Ansbach (jeweils sechs Taten) sowie in den Kreisen Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Garmisch-Partenkirchen (je sieben Delikte) registriert.
Auffällig ist zudem, dass es in vielen Städten massive Veränderungen gab. So nahm die Anzahl der registrierten Taten nur gut jedem vierten der 400 Landkreise und kreisfreien Städte ab.
Am stärksten fielen die Verminderungsraten mit drei Vierteln in der Stadt Ansbach (von 24 auf sechs) sowie mit jeweils knapp zwei Dritteln im Landkreis Garmisch-Partenkirchen (von 18 auf sieben) und in der Stadt Passau (von 35 auf 13) aus.
Andererseits hat sich die Zahl der Delikte in den Kreisen Sonneberg (von 23 auf 100) sowie Greiz (von sieben auf 29) jeweils mehr als vervierfacht. Mehr als eine Verdreifachung war in den vier Kreisen Regen (von drei auf elf), Weimarer Land (von 29 auf 98), Dillingen an der Donau (von acht auf 27) und Aschaffenburg (von 15 auf 50) zu beobachten.
In Relation zur Einwohnerzahl war 2023 Mülheim an der Ruhr die Hauptstadt der Wohnungseinbrecher. Dort ist die Einbruchsrate von 217 (Platz drei) auf 283 pro 100.000 Einwohner gestiegen. Zum Vergleich: Bundesweit erhöhte sich der Durchschnittswert nur von 79 auf 92.
Die zweithöchste (2022: fünfthöchste) Einbruchsrate stand für Bremen mit 268 zu Buche. An dritter Stelle liegt Bremerhaven mit fast 254 Delikten pro 100.000 Einwohner. Die Stadt hatte in den beiden Vorjahren die unrühmliche Spitzenposition belegt (20.9.2023, 8.12.2022).
Dahinter folgen Gelsenkirchen (von neun auf vier) mit einer Quote von 250 und Krefeld (von vier auf fünf) mit knapp 242 Taten pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Wert in Bremen von 206 auf 268 nach oben, in Gelsenkirchen von 188 auf 250 und in Krefeld vom 215 auf 242. In Bremerhaven gab es einen Rückgang von 289 auf 254.
Wie die PKS-Daten auf Kreisebene weiter zeigen, ist Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim der Landkreis mit der niedrigsten Einbruchsrate. Dort wurden weniger als sieben Wohnungseinbruchdiebstähle pro 100.000 Einwohner amtlich gezählt.
Werte von jeweils unter zehn verzeichneten Delikten pro 100.000 Einwohner haben die Statistiker für Rhön-Grabfeld, Garmisch-Partenkirchen, Bad Kissingen, Eichstädt und Landshut errechnet.
Deutliche Unterschiede gibt es auch bei der Aufklärungsquote, die den aktuellen PKS-Daten zufolge 2023 bundesweit auf unter ein Sechstel gesunken ist. Eine Quote von null – es wurde also gar keine Tat aufgeklärt – gab es in den Kreisen Garmisch-Partenkirchen, Oberallgäu, Landsberg am Lech und Kulmbach sowie in der kreisfreien Stadt Memmingen.
Im Main-Tauber-Kreis war es immerhin eines von 36 Delikten, Odenwaldkreis zwei von 57 Taten und im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald sieben von 186 Diebstählen.
Spitzenreiter ist der Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, wo im vergangenen Jahr in fünf von sieben Fällen der oder die Täter ermittelt wurden. Aufklärungsquoten zwischen 63 und 52 Prozent waren im Kreis Straubing-Bogen, in der Stadt Landshut, in den Kreisen Passau und Rottal-Inn sowie in der Stadt Fürth zu beobachten.
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