12.1.2021 – Zwischen 2014 und 2019 hat die Ammerländer ihren Vertragsbestand sowohl nach absoluten Zahlen als auch prozentual am stärksten ausgebaut. Die Generali büßte hingegen fast 120.000 Verträge ein. Die Alte Leipziger schrumpfte mit über einem Fünftel relativ am deutlichsten. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2013-2018: Hausratversicherung“.
Zwischen 2014 und 2019 haben die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Hausratversicherer den Bestand um etwa 1,2 Millionen auf 26,6 Millionen Verträge ausgebaut. Dies entspricht einer prozentualen Steigerung von rund fünf Prozent.
Dabei ist das Geschäft in diesem Segment äußerst profitabel. Auf Zehnjahressicht betrachtet verdiente die Branche dort versicherungstechnisch zwischen 16 und über 27 Cent pro Beitragseuro. Zuletzt hatte keiner der 50 nach Beitragseinnahmen größten Anbieter eine Combined Ratio von über 100 Prozent zu verzeichnen.
Das zeigen der „Branchenmonitor 2014-2019: Hausratversicherung“ (VersicherungsJournal 23.11.2020) und die Auflagen der Vorjahre (7.11.2019, 7.11.2018, 15.11.2017). Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH, jetzt in Kooperation mit der Sirius Campus GmbH, durchgeführt. Sie enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Anbieter in der Sparte mit rund 90 Prozent Marktanteil.
Die Vertragsbestände auf Ebene der einzelnen Gesellschaften entwickelten sich demnach höchst unterschiedlich. So erlitt etwa jede dritte der aufgeführten Gesellschaften Einbußen.
Der größte Policenschwund stand für die Ergo Versicherung AG zu Buche. Das Minus von insgesamt fast 120.000 Kontrakten verteilte sich relativ gleichmäßig auf die betrachteten Jahre. Einbußen im hohen fünfstelligen Bereich hatte ferner die HDI Versicherung AG zu verzeichnen. Bei den Hannoveranern erhöhte sich das Minus kontinuierlich auf zuletzt mehr als 30.000 Verträge im Jahr.
Verminderungen zwischen 35.000 und 27.000 verzeichneten DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Sach- und HUK-Versicherungsverein a.G., Provinzial Nord Brandkasse AG und Alte Leipziger Versicherung AG. Bei allen drei Akteuren waren kontinuierlich Rückgänge zu beobachten.
Auf der anderen Seite bauten 33 Anbieter ihre Bestände aus. Am stärksten wuchs dabei die Ammerländer Versicherung VVaG (plus mehr als 350.000 Verträge).
Die Gesellschaft legte zu Beginn des Betrachtungszeitraums in der Hausratsparte, die in etwa drei Viertel des gesamten Bestandes ausmacht, Jahr für Jahr um zwischen einem knappen Fünftel und einem guten Viertel zu. 2019 steigerte das Unternehmen sich immerhin noch um etwa ein Achtel. Mit rund 590.000 Stück rangiert die Ammerländer mittlerweile an 14. Stelle im Markt.
Nicht berücksichtigt wurde hier der Sonderfall der Generali Deutschland Versicherung AG, für die ein Policenzuwachs von fast 800.000 ausgewiesen wird. Hierzu schreiben die Studienautoren unter „Besonderheiten zu den analysierten Versicherern“ am Ende des Monitors: „2019: Das Maklergeschäft der Generali Versicherung AG wurde auf die neugeründete Dialog Versicherung AG übertragen.
Das Geschäft des Ausschließlichkeits-Vertriebs verblieb in der Generali Versicherung AG. Die Generali Versicherung AG wurde auf die Aachenmünchener Versicherung AG verschmolzen und zur Generali Deutschland Versicherung AG umfirmiert. Eine Vergleichbarkeit gegenüber den Vorjahren ist nur eingeschränkt möglich.“
Hohe Zuwächse von jeweils um die 200.000 Kontrakte gelangen der Axa Versicherung AG, der Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG und der Haftpflichtkasse VVaG.
Die Axa profitierte dabei vor allem von der Verschmelzung mit der DBV Deutsche Beamten Versicherung AG, die seit Anfang 2016 nur noch als Zweigniederlassung existiert (27.9.2016). In den Folgejahren zeigte die Kurve leicht nach unten.
Bei der Huk-Coburg-Allgemeinen verteilte sich die Steigerung relativ gleich auf die einzelnen Jahre des Beobachtungszeitraums. Die Haftpflichtkasse wuchs ebenfalls erst kontinuierlich und legte 2019 mit einem knappen Viertel in etwa doppelt so stark zu wie in den Jahren davor.
Betrachtet man die Veränderungsraten, so konnten die Ammerländer ihren Vertragsbestand ungefähr verzweieinhalbfachen. Jeweils eine gute Verdoppelung gelang der Barmenia Allgemeinen Versicherungs-AG und der Haftpflichtkasse.
Bei den Wuppertalern waren dafür unter anderem Bestandsübertragungen eines Kooperationspartners im Geschäftsjahr 2016 ursächlich. Die Haftpflichtkasse bezeichnet im Geschäftsbericht 2019 (PDF, 12,6 MB) den zur Jahresmitte 2018 eingeführten neuen Tarif (25.6.2018) als „Treiber des starken Wachstums“.
Auf der anderen Seite fiel bei der Alten Leipziger mit mehr als einem Fünftel der Rückgang am stärksten aus. Auch für HDI, Ergo und Provinzial Nord standen Verminderungen im zweistelligen Prozentbereich zu Buche.
Der „Branchenmonitor 2014-2019: Hausratversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig sowie Daten zur Bestandskundenanalyse.
Die knapp 100-seitige Studie kann als PDF-Version für 803,25 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Clemens Wilde per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659265 bestellt werden.
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