20.6.2025 – Die finanziellen Probleme der sozialen Pflegeversicherung spitzen sich immer weiter zu, warnen die gesetzlichen Krankenversicherer. Ihr Verband fordert daher zwei Sofortmaßnahmen, die den Kassen eine „finanzielle Atempause“ verschaffen sollen.
Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) dringt in einem aktuellen Appell auf politische Entscheidungen der noch jungen Bundesregierung. Ziel müsse es sein, die finanziellen Probleme der Pflegeversicherung (VersicherungsJournal 7.2.2025) kurzfristig abzumildern.
Konkret fordern die Krankenkassen, dass
„Diese beiden Sofortmaßnahmen würden der Pflege eine finanzielle Atempause verschaffen, um die notwendigen grundlegenden Reformen angehen zu können“, heißt es von dem Verband weiter. Sie könnten noch in diesem Jahr Einnahmen von bis zu zehn Milliarden Euro in die Pflegekassen spülen.
Hintergrund der Forderungen: Das Defizit der sozialen Pflegeversicherung beträgt bereits im ersten Quartal rund 90 Millionen Euro, obwohl der Beitragssatz 2025 um 0,2 Prozentpunkte gestiegen ist (20.12.2024). Mit 3,6 Prozent liegt er heute 1,25 Prozentpunkte über dem Wert vor zehn Jahren.
Denn allein das Jahr 2024 hatte die soziale Pflegeversicherung mit einem Minus in Höhe von 1,54 Milliarden Euro abgeschlossen. Für dieses Jahr 2025 liegt die Prognose laut GKV-Spitzenverband bei einem Defizit von 160 Millionen Euro.
„Die finanzielle Situation in der Pflege spitzt sich weiter zu“, kommentiert Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.
„So kann es nicht weitergehen, denn diese Art von Finanzpolitik hält die Pflegeversicherung nicht mehr lange aus.“
Das Ausgabenvolumen der Pflegekassen ist demnach in den vergangenen Jahren steil nach oben gegangen und liegt derzeit bei rund 65 Milliarden Euro. Den rund 5,5 Millionen leistungsberechtigten Pflegebedürftigen stehen aktuell rund 75 Millionen Versicherte gegenüber.
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