Das sind laut Classic Cars die günstigsten Kfz-Versicherungen für Oldtimer

12.6.2025 – Die Redaktion der Zeitschrift Classic Cars hat einen neuen Versicherungsvergleich für Kulturgüter auf vier Rädern aufgelegt. Im Rennen um die günstigsten Prämien für einen relativ preiswerten VW Käfer 1200 siegte die WGV. Beim mittelpreisigen Porsche 911 S, beim teuren Jaguar E-Type 3.8 Roadster sowie beim Youngtimer Mercedes SLK 230 fuhr OCC als Erster über die Ziellinie.

Die Redaktion der Auto Zeitung hat auch in diesem Sommer Kfz-Versicherungen für Oldtimer verglichen. Die Ergebnisse sind in der Ausgabe Classic Cars 7/2025 veröffentlicht.

Auf den Prüfstand kamen insgesamt 684 Tarife von 17 Anbietern. Im Vorjahr gehörten elf Gesellschaften zum Teilnehmerfeld (VersicherungsJournal 28.6.2024), vor zwei Jahren waren es nur acht Akteure (12.6.2023).

Das Angebot an speziellen Klassiker-Versicherungen ist dem Bericht zufolge stark gewachsen. Liebhaber solcher Automobile würden oft Geld auf der Straße liegen lassen, wenn sie sich für eine normale Autoversicherung statt für einen speziellen Oldtimer-Tarif entscheiden. Letztere sind „konkurrenzlos günstig“, heißt es.

Allerdings müssen die Schnauferl und ihre Besitzer bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die Preisvorteile genießen zu können. Diese beziehen sich unter anderem auf ein bestimmtes Fahrzeug- und Nutzeralter, den Fahrzeugwert und -zustand und auf die Jahresfahrleistung und die Alltagstauglichkeit des nostalgischen Vehikels.

Tarife für vier klassische Automobile im Test

In dem Vergleich wurden die Jahresprämien für vier Fahrzeugbeispiele ermittelt, die alle einen guten Erhaltungszustand (Zustand zwei) aufweisen. Ausgewählt wurden:

  • als relativ günstiger Oldtimer ein VW Käfer 1200 (Baujahr 1964, Leistung 34 PS, Wert 17.500 Euro),
  • als mittelpreisiger Auto-Veteran ein Porsche 911 S (Baujahr 1974, Leistung 175 PS, Wert 55.000 Euro),
  • als teurer Klassiker ein Jaguar E-Type 3.8 Roadster (Baujahr 1963, Leistung 265 PS, Wert 159.000 Euro) und
  • als Youngtimer ein Mercedes SLK 230 Kompressor (Baujahr 1998, Leistung 193 PS, Wert 9.200 Euro).

Durchgespielt wurden jeweils die Jahresbeiträge für eine Haftpflicht- und eine Vollkasko-Versicherung sowie eine Allrisk-Deckung, die sich für besonders wertvolle Oldtimer anbietet. Mit Ausnahme beim Youngtimer wurden ebenso die Kosten abgefragt für die vier Zulassungsarten:

  • reguläres Kennzeichen,
  • H-Kennzeichen („H“ steht für historisch; erhalten nur mindestens 30 Jahre alte Fahrzeuge, die weitestgehend im Originalzustand sind oder fachmännisch restauriert wurden),
  • Saison-Kennzeichen und
  • rotes 07-Kennzeichen (für mehrere Fahrzeuge bei eingeschränkter Nutzung wie gelegentlicher Teilnahme an Veranstaltungen).
WERBUNG

Persönliche Details sind weniger relevant

Versicherungsnehmer ist in allen Beispielfällen ein 50-jähriger, verheirateter Angestellter. Der Vater eines Kindes wohnt in Köln im eigenen Einfamilienhaus. Nur er setzt sich ans Steuer des rollenden Kulturgutes.

„Doch im Gegensatz zu normalen Versicherungen sind die persönlichen Details bei Oldtimer-Tarifen nicht so entscheidend – ein weiterer Vorteil der speziellen Angebote für klassische Automobile“, wird berichtet.

Anbieter, die in einem Fahrzeugbeispiel die meisten günstigsten Tarife (nach Deckung und Zulassungsart) offerieren, wurden zum Gesamtsieger dieser Kategorie gekürt.

WGV ist Gesamtsieger beim relativ günstigen VW Käfer

Beim Käfer gewinnt die WGV-Versicherung AG. Die Stuttgarter legen hier sechsmal den günstigsten Tarif auf. Bei Ausstattung mit einem regulärem Kennzeichen oder mit einem H-Kennzeichen ist jeweils eine Haftpflichtpolice für 50 Euro und eine Allgefahrendeckung für 126 Euro im Jahr zu haben. Fällt die Wahl auf ein Saisonkennzeichen, kostet die Haftpflicht 29 Euro und die Allrisk 74 Euro.

Soll das Kultauto mit Boxermotor eine Vollkaskoversicherung erhalten, liegt die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg beim normalen sowie auch beim H-Kennzeichen vorne (jeweils 58 Euro im Jahr). Ebenso beim Saison-Kennzeichen (34 Euro).

Ein 07-Kennzeichen in Verbindung mit einer Haftpflichtversicherung (24 Euro) ist am günstigsten bei der OCC Assekuradeur GmbH, ebenso in Verbindung mit einer Vollkaskoversicherung (80 Euro). Bei einem 07-Kennzeichen in Kombination mit einer Allrisk-Deckung ist Belmot, eine Marke der Mannheimer Versicherung AG, mit 83 Euro im Jahr nicht zu unterbieten.

OCC ist Gesamtsieger beim mittelpreisigen Porsche ...

Beim Porsche 911 fährt OCC der Konkurrenz fünfmal davon und ist damit Spitzenreiter bei den mittelpreisigen Kulturgütern auf vier Rädern.

Eine Allrisk ist bei den Lübeckern sowohl beim regulären (426 Euro) als auch beim H- (426 Euro) und Saison-Kennzeichen (248 Euro) am günstigsten. Hinzu kommt das beste Angebot für 07-Kennzeichen in der Haftpflicht- (24 Euro) und Vollkaskoversicherung (229 Euro).

Den zweiten Platz teilen sich zwei Akteure. Dies sind Herzenssache. Der Assekuradeur! GmbH (Haftpflicht bei normalem und H-Kennzeichen für je 58 Euro und bei Saison-Kennzeichen für 34 Euro) und Huk-Coburg (Vollkasko bei normalem und H-Kennzeichen für je 154 Euro und bei Saison-Kennzeichen für 90 Euro).

Belmont sichert sich mit seiner Allgefahren-Deckung für 07-Kennzeichen (201 Euro) einen Spitzenplatz.

... beim hochpreisigen Jaguar ...

Im Rennen um die günstigste Prämie für den teuren Klassiker hat wie in den beiden vorangegangenen Jahren ebenfalls OCC die Nase vorne, in diesem Jahr sogar achtmal.

Und zwar bei den Zulassungsvarianten mit normalem Kennzeichen und mit H-Kennzeichen als Vollkasko (jeweils 736 Euro) und Allrisk (jeweils 957 Euro) sowie auch mit Saisonkennzeichen als Vollkasko (429 Euro) und Allrisk (558 Euro). Hinzu kommt der preiswerteste Haftpflicht- sowie Vollkasko-Tarif bei den 07-Kennzeichen (24 Euro beziehungsweise 515 Euro).

Die HDI Versicherung AG ist in der Haftpflicht wieder dreimal unschlagbar (67 Euro bei einem normalen und einem H-Kennzeichen sowie 39 Euro bei einem Saison-Kennzeichen). Mit exakt identischem Angebot zieht die WGV in diesem Jahr gleich und sichert sich gemeinsam mit dem HDI Rang zwei.

Auch beim teuren Klassiker überzeugt Belmont preislich mit seiner Allgefahrendeckung (369 Euro) für rote Kennzeichen.

... und beim jungen Mercedes-Klassiker

Classic Cars 2025 (Bild: Auto Zeitung)
Classic Cars 2025 (Bild: Auto Zeitung)

OCC dominiert gleichfalls beim Youngtimer. Die Hansestädter bieten für den 27-jährigen Mercedes die sparsamste Haftpflicht- und Allgefahrenpolice bei Montage eines normalen Kennzeichens (84 Euro beziehungsweise 132 Euro) und auch bei Anbringung eines Saisonkennzeichens (49 Euro beziehungsweise 77 Euro).

Es folgen HDI und Huk-Coburg, die zusammen Silber für ihre Vollkaskoversicherungen einfahren. Beide rufen Jahresprämien von 84 Euro bei normalem Kennzeichen und 49 Euro bei einem Saisonkennzeichen auf.

Bezugsquelle

Neben den Testergebnissen thematisiert der Bericht ausführlich die Vorteile von Oldtimer-Versicherungen – und die Hürden, die vor Abschluss zu nehmen sind. Letztere sind in einer Tabelle zusammengefasst.

Zudem kommen Leistungsmerkmale der speziellen Klassiker-Versicherungen zur Sprache. Diese enthielten oft Erweiterungen, die es für normale Fahrzeuge nicht gebe, heißt es.

Der Beitrag „Preise zum Jubeln“ ist in der Ausgabe Classic Cars 7/2025 veröffentlicht. Die Zeitschrift ist als Einzelheft im Handel für 5,40 Euro oder bei Online-Kiosken als E-Paper für 3,90 Euro erhältlich.

Im Jahresabo kostet das monatlich aufgelegte E-Paper bei der Bauer Vertriebs KG 39 Euro. Die gedruckte Ausgabe liegt bei 64,80 Euro.

WERBUNG
 
WERBUNG
WERBUNG
Werben im Extrablatt

Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.

Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.

WERBUNG
Noch erfolgreicher Kundengespräche führen

Geraten Sie in Verkaufssituationen immer wieder an Grenzen?
Wie Sie unterschiedliche Persönlichkeitstypen zielgerichtet ansprechen, erfahren Sie im Praktikerhandbuch „Vertriebsgötter“.

Interessiert? Dann können Sie das Buch ab sofort zum vergünstigten Schnäppchenpreis unter diesem Link bestellen.

Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
28.6.2024 – Die Fachjournalisten haben wieder Jahresprämien für vier Fahrzeug-Beispiele vom Youngtimer bis zum teuren Klassiker verglichen. In diesem Jahr haben drei Anbieter die Nase vorne. (Bild: Auto Zeitung) mehr ...
 
12.6.2023 – Die Zeitschrift hat 726 Tarife von 18 Anbietern getestet und Jahresprämien für vier Fahrzeug-Beispiele vom Youngtimer bis zum teuren Klassiker ermittelt. Zwei Akteure fahren vorne weg. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...
 
4.6.2025 – Die Bafin hatte im vergangenen Jahr nur unwesentlich mehr Reklamationen über die Anbieter dieser Sparte zu bearbeiten als 2023. Bei welchen Gesellschaften die Beanstandungen besonders gehäuft auftraten und wie sich die Platzhirsche schlugen. (Bild: Wichert) mehr ...
 
27.5.2025 – Im vergangenen Jahr hatte die Bafin etwa ein Siebtel mehr Reklamationen über die Anbieter dieser Sparte zu bearbeiten. Bei welchen Gesellschaften die Beanstandungen besonders gehäuft auftraten und wie sich die Platzhirsche schlugen. (Bild: Wichert) mehr ...
 
13.5.2025 – Die Bafin hat im vergangenen Jahr über ein Drittel mehr Reklamationen als 2023 über die Anbieter dieser Sparte bearbeitet. Bei welchen Gesellschaften die Beanstandungen besonders gehäuft auftraten und wie sich die Marktgrößen schlugen. (Bild: Wichert) mehr ...
 
12.5.2025 – Die Bafin hat im vergangenen Jahr weit über die Hälfte mehr Reklamationen als 2023 und so viele wie seit Jahren nicht mehr über die Anbieter dieser Sparte bearbeitet. Bei welchen Gesellschaften die Beanstandungen besonders gehäuft auftraten und wie sich die Marktgrößen schlugen. (Bild: Wichert) mehr ...
 
12.5.2025 – Zwischen 2018 und 2023 steigerten die meisten Platzhirsche ihre Einnahmen stärker als die Branche. Doch einer von ihnen hatte deutlich rückläufige Umsätze zu verzeichnen. (Bild: Wichert) mehr ...
 
28.4.2025 – Die Schadenaufwendungen der 50 umsatzstärksten Gesellschaften sind 2023 um rund ein Neuntel gestiegen, in der Spitze haben sie sich in etwa verdreieinhalbfacht. Gegen den Branchentrend sank der Aufwand bei acht Anbietern. Die Schadenquoten lagen bei bis zu fast 107 Prozent. (Bild: Wichert) mehr ...
 
16.4.2025 – Vier Platzhirsche gewannen zwischen 2018 und 2023 deutlich mehr Kunden hinzu als der Marktdurchschnitt. Zwei Akteure konnten ihre Bestände um fast eine Million Verträge ausbauen. Ein Branchenriese verlor, und das deutlich. (Bild: Wichert) mehr ...
 
13.3.2025 – Die Verbraucherschützer wollen Orientierung bieten. Doch welche private Absicherung sie als unbedingt notwendig erachten und welche nicht, lässt sich anhand der gegebenen Begründungen nicht in jedem Fall nachvollziehen. (Bild: Pixabay CC0) mehr ...