5.6.2025 – Die Plattform der Normungsinitiative Bipro ist voll aktiv. Sie soll eine schnelle und fehlerfreie Kommunikation mit großen Assekuranzen ermöglichen. Mehr Teilnehmer und mehr Leistungen sind aber in der Planung.
„In den nächsten drei bis fünf Jahren werden über unsere digitale Plattform die wesentlichsten Geschäftsvorfälle zwischen Versicherungsmaklern und Versicherern abgewickelt werden können“, sagte Frank Schrills, geschäftsführender Präsident des Brancheninstitut für Prozessoptimierung e.V. (Bipro) und Geschäftsführer der Bipro Service GmbH anlässlich einer Pressekonferenz.
„Zudem werden sehr viele Unternehmen unsere digitale Plattform nutzen“, so die Vision des langjährigen Vereinsvorstandes.
Die Plattform, der sogenannte Bipro-Hub, ist das neue „Herzstück“ der Bipro und stellt die Kommunikation zwischen Assekuranzen und Versicherungsmaklern sowie Dienstleistern wie Maklerverwaltungsprogramm-Anbietern her.
In einer Video-Grußbotschaft erklärte der Chief Executive Officer vom Großmakler Aon Holding Deutschland GmbH, Hartmuth Kremer-Jensen: „Der Bipro-Hub steht dafür, es ist besser es einmal miteinander richtig zu machen, für alle gemeinsam, anstelle mit vielen nebeneinander etwas zu entwickeln, was danach wieder final aufeinander abgestimmt werden muss.“
Die Vereinskonstruktion soll dafür sorgen, dass die Plattform neutral alle Interessen im Markt und Wettbewerb bedient. „Der Bipro-Hub verlässt nun die Testphase und wird ein Ökosystem für den gesamten Markt“, sagte der neue Geschäftsführer des Bipro-Dienstleisters, Patrik Möbis.
Das System, dass im November 2023 gestartet war, verlaufe weitgehend fehlerfrei und es gebe eine 100-prozentige Verfügbarkeit. Pro Monat würden bereits eine Million Transaktionen über die Plattform abgewickelt.
Noch sind aber die möglichen Dienstleistungen eher gering. Möglich ist die Übermittlung von Personenvertragsdaten für die Leben- und Krankenversicherung sowie von Vertragsdaten für die Komposit-Sparten Kfz, Sach und Haftpflicht. Auch die Maklerpost und Inkassostörfälle sowie die schaden- und leistungsbezogenen Dokumente können über den Hub abgewickelt werden.
In Planung sind zudem weitere Dienstleistungen, wie „Makleranbindung“, „Schaden“ und die „TAA“ (Tarifierung Angebot Anfrage) für die Sparten Leben, Komposit und Industrie.
Die Krux: Die Kommunikation ist nur mit der Alte Leipziger Versicherung AG, der Allianz Versicherungs-AG, der Axa Versicherung AG, den Barmeniagothaer Versicherungen, der Ergo Versicherung AG, der HDI Versicherung AG, der R+V Allgemeine Versicherung AG, der Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG und der Volkswohl Bund Sachversicherung AG möglich. Mit vielen weiteren Versicherern sei man aber im Gespräch.
Nach Einschätzung von Frank Lamsfuß, stellvertretender Präsident des Bipro-Vereins und Vorstand bei der Barmeniagothaer, müssen Versicherer die Hürde für einen einmaligen internen Aufwand überspringen. Derzeit sei aber die gesamte Branche in der IT schon stark belastet.
Lamsfuß betonte: „Plattformmodelle sind erfolgreich, wenn viele mitwachen.“ Jetzt gelte es, die Chance zu wahren und auf den Zug für eine neue digitale Zukunft aufzuspringen. Eine neutrale Branchenplattform arbeite entgegen dem Prinzip „the winner takes it all“.
Einen deutlichen Schub versprechen sich die Verantwortlichen der Plattform von der automatischen Anbindung von Versicherungsmakler, die in Vorbereitung ist.
„Das ist nämlich noch immer nicht harmonisiert. Daher ist heute jede Anbindung an eine Assekuranz sehr zeit- und kostenaufwendig“, betonte Marc Rindermann, Geschäftsführer der Assfinet GmbH und Teilnehmer des Bipro-Hubs.
Künftig könnten Versicherungsmakler innerhalb von 24 Stunden an alle Versicherer angebunden werden. Auch für Dienstleister sei die Plattform von großem Vorteil. Sie hätten nur einmal einen Aufwand und könnten dann später für alle neuen Anbieter „einfach den Schalter“ umlegen.
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