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Betriebliche Krankenversicherung: Budgettarife im direkten Vergleich

9.9.2025 – Immer mehr Anbieter der privaten Krankenversicherung (PKV) setzen auf Firmenkunden, die einen arbeitgeberfinanzierten Zusatzschutz als Benefit für ihre Belegschaften suchen. Um die einzelnen Offerten miteinander vergleichen zu können, haben wir jeweils die Prämien für einen versicherten Jahresbetrag von etwa 900 Euro abgefragt. Bis zu dieser Obergrenze können die Versicherten aus einem bunten Strauß von Leistungen auswählen.

Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) gilt für beinahe alle privaten Krankenversicherer hierzulande als Wachstumsfeld. Das zeigt die Umfrage, die das VersicherungsJournal im Juni 2025 unter 28 PKV-Gesellschaften durchgeführt hat. Lediglich die Inter Krankenversicherung AG, die Concordia Krankenversicherungs-AG und die Alte Oldenburger Krankenversicherung AG haben bisher keine Pläne, eine bKV in ihren Häusern einzuführen.

Demgegenüber hat die Provinzial Krankenversicherung Hannover AG „erste Überlegungen angestellt“, das Produktportfolio um eine betriebliche Krankenversicherung zu erweitern.

Die DEVK Krankenversicherungs-AG ist schon weiter. „Zum jetzigen Zeitpunkt bieten wir nur im Einzelfall im Nicht-Verkehrsmarktbereich ab 1.000 Mitarbeitenden eine bKV an, die dann sowohl bei den Leistungen als auch beim Beitrag individuell kalkuliert wird“, erläutert die Assekuranz. Es sei aber geplant, künftig ein eigenes Standardprodukt anzubieten. Details wollte die DEVK nicht nennen, da der Produktentwicklungsprozess noch nicht abgeschlossen sei.

Siegeszug der Budgettarife ungebremst

Immerhin: 23 PKV-Unternehmen bieten eine bKV als Standard an, wie die Marktübersicht des VersicherungsJournals zeigt. Eigentlich sind es sogar 24, denn die LVM Krankenversicherungs-AG kooperiert mit der Hallesche Krankenversicherung a.G. und kann so über ihre Ausschließlichkeit ebenfalls eine bKV anbieten.

Auch der Siegeszug der Budgettarife ist ungebremst. Allein die Huk-Coburg Krankenversicherung AG und die Universa Krankenversicherung a.G. haben das von Arbeitgebern und Arbeitnehmern favorisierte Modell noch nicht im Angebot.

Budgettarife sind der kleinste Nenner für den Extra-Gesundheitsschutz. Hier können die Mitarbeiter aus einem bunten Strauß von Leistungen auswählen – egal ob alternative Medizin, Zahnschutz oder Sehhilfen. Denn die Ansprüche sind ja auch sehr unterschiedlich.

Versorgung ohne Gesundheitsprüfung

„Der Leistungsumfang bezieht sich auf ambulante und zahnärztliche Leistungen und schließt stationäre Behandlungen aus“, erläutert Uwe Jüttner, Experte für Gesundheitsschutz bei der Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH (VersicherungsJournal 28.4.2025).

Stationäre Leistungen können aber über Tarifbausteine aufgenommen werden. Die bKV bietet jeweils Versorgung ohne Gesundheitsprüfung ab Tag eins für jeden Mitarbeiter an. Damit steht sie auch Menschen zur Verfügung, die aufgrund ihrer Vorerkrankungen selbst nicht mehr jeden Versicherungsschutz abschließen können.

Die Budgetspanne am Markt reicht mittlerweile von 300 bis 1.700 Euro, wie beispielsweise das Angebot der Hansemerkur Krankenversicherung AG (8.5.2025). Je geringer das Budget, desto günstiger fällt die bKV für das Unternehmen aus.

Marktanalyse aktueller bKV-Prämien

Allerdings sind dann auch schneller Leistungsgrenzen erreicht. Das gilt etwa für Zahnersatz, wenn ein hochwertiges Implantat statt einer einfachen Metallbrücke gewünscht ist. Die Kassen zahlen immer nur einen sogenannten Festzuschuss.

Wer also beim Budget „klotzen“ möchte, sollte den Mitarbeitern ein hohes Geldvolumen pro Jahr bieten. Teilweise steigt das Budget im nächsten Jahr, wenn keine Leistung eingereicht wird (Continentale Krankenversicherung a.G.). Es kann aber auch steigen, wenn das Budget voll ausgeschöpft wird (Hallesche).

Wer unterjährig in die Firma einsteigt, kann trotzdem in der Regel auf das volle Budget zugreifen. Für beitragsfreie Zeiten – also während der Eltern-, Pflege- oder Sabbatical-Zeit sowie einer längeren Arbeitsunfähigkeit – können oft trotzdem Leistungen bezogen werden. Das macht den Tarif aber teurer.

Tarifvergleich für 900-Euro-Jahresbudget

Für die Budgettarife wurde ein versicherter Jahresbetrag von 900 Euro festgelegt. Die teilweisen Abweichungen von diesem Budget werden in der Tabelle unten dargestellt.

Wer die Kosten für den 900-Euro-Budget-Tarif auf einen Euro umrechnet, erhält im Schnitt aller dargestellten Budgetangebote einen Aufwand von 0,034 Euro. Somit würde ein Tarif mit einem Budget von 300 Euro – eine Gleichverteilung unterstellt – rund zehn Euro pro Monat kosten und ein Budget von 600 Euro bei etwa 20 Euro liegen.

In allen dargestellten Tarifen verzichten die Versicherer – wenn 20 Mitarbeiter versichert werden und der Arbeitgeber die volle Finanzierung übernimmt – meist auf eine Gesundheitsprüfung. Zudem sind meist bereits begonnene oder angeratene Behandlungen mitversichert.

Magische Freigrenze von 50 Euro Sachlohn

Fast immer können zudem die Angehörigen zu den gleichen Konditionen wie die Mitarbeiter mitversichert werden. Sie müssen aber unter Umständen höhere – nach Alter – kalkulierte Prämien zahlen.

„Der Leistungsumfang bezieht sich auf ambulante und zahnärztliche Leistungen und schließt stationäre Behandlungen aus.“

Uwe Jüttner, Aon Versicherungsmakler Deutschland

Die Übersicht zeigt aber auch: Wer als Unternehmer in die Vollen gehen will und beide Leistungen kombiniert, überschreitet schnell die magische Freigrenze von 50 Euro Sachlohn bei der Einkommensteuer. Leicht kann diese Grenze aber mit einer abgespeckten Budget-Lösung eingehalten werden.

Gesamtschau bei bKV-Rating wichtig

Vermittler, die in der bKV noch eher unerfahren sind, sollten mit den unterschiedlichen Prozessen bei der Einrichtung und Verwaltung der bKV-Angebote der Assekuranzen Erfahrungen sammeln. Die Leistungsunterschiede sind durch den scharfen Wettbewerb eher marginal.

Eine Übersicht gibt es im bKV-Produkt-Scoring (15.7.2025) der Ascore Das Scoring GmbH. Darin erreichen beispielsweise fünf ambulante Budgettarife die Höchstnote „herausragend“ und zehn die zweitbeste Bewertung „ausgezeichnet“.

Die genaue Punktevergabe ist auf der Homepage von Ascore aber nicht ersichtlich. Zudem ist ein reines Bedingungsrating, das Prozesse nicht analysiert, für die bKV unzureichend.

Ganzheitliche Bewertung für Versicherungsvermittler

Daher empfiehlt sich für die Vermittlerschaft, auf eine ganzheitliche Bewertung zu setzen. Das bietet beispielsweise die Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) mit ihrem bKV-Kompetenz-Rating (25.10.2024).

13 Unternehmen sind aktuell in der öffentlichen Bewertung (siehe Tabelle oben) vertreten. Die siebenstufige Notenskala reicht von „Exzellent“ bis „Ungenügend“. Im bKV-Kompetenz-Rating 2024 wurden nur Unternehmen veröffentlicht, welche die ersten beiden Top-Noten erzielen konnten: Zehn sind spitze, drei müssen sich mit dem zweiten Rang „sehr gut“ begnügen.

Das IVFP-Rating untersucht die Leistung der Versicherer in den Bereichen Beratung, Vertragsgestaltung, Service & Verwaltung sowie Produktportfolio. Die vier Rating-Bereiche sind jeweils mit 25 Prozent gewichtet.

Von Erfahrungen anderer Vermittler profitieren

Gut ist es zudem, von den Erfahrungen anderer Vermittler zu profitieren. Die Vema Versicherungsmakler Genossenschaft e.G. bewertet hierfür regelmäßig die Produktqualität, Antragsbearbeitung und Policierung sowie Schadenbearbeitung und Erreichbarkeit der Versicherer.

Zehn Unternehmen wurden im vorigen Jahr in einer Qualitätsumfrage bewertet (siehe Tabelle unten). Spitzenreiter sind demnach die Anbieter Hallesche und Gothaer Krankenversicherung AG. In der Gesamtbetrachtung erhalten beide Assekuranzen die Schulnote 1,69.

Weitere fünf Gesellschaften erreichen eine bessere Note als „gut“: Allianz (1,76), Barmenia und Hansemerkur (jeweils 1,85), SDK (1,89) und Nürnberger (1,92). Es folgen die Continentale (2,04), Axa (2,21) und Arag (2,38).

Musterfall Budgettarif (900 Euro pro Jahr, Leistungen: Zahnbehandlung, -ersatz, professionelle Zahnreinigung; Naturheilverfahren, Arznei- und Verbandsmittel, Vorsorgeuntersuchungen)

Versicherer

Mindestzahl Versicherte

Prämie¹

Prämie pro 1 Euro Budget¹

Kompetenzrating²

Qualitätsumfrage³

Allianz Private Krankenversicherungs-AG

5

32,90

0,037

K.B.

1,76

Arag Krankenversicherungs-AG

3

26,88⁴

0,030

K.B.

2,38

Axa Krankenversicherung AG

5

28,72

0,032

Exzellent

2,21

Barmenia Krankenversicherung AG

5

29,50

0,033

Exzellent

1,85

Continentale Krankenversicherung a.G.

10

27,20⁵

0,034

Exzellent

2,04

Debeka Krankenversicherungsverein a.G.

5

22,60

0,025

K.B.

K.B.

DKV Deutsche Krankenversicherung AG

5

33,84

0,038

Exzellent

K.B.

Generali Deutschland Krankenversicherung AG

5

28,25

0,031

K.B.

K.B.

Gothaer Krankenversicherung AG

5

36,70⁶

0,037

Exzellent

1,69

Hallesche Krankenversicherung a.G.

10

39,53

0,044

Exzellent

1,69

Hansemerkur Krankenversicherung AG

5

26,90

0,030

K.B.

1,85

Huk-Coburg-Krankenversicherung AG

10

kein Budgettarif

K.B.

K.B.

Landeskrankenhilfe V.V.a.G.

5

30,90

0,034

K.B.

K.B.

Münchener Verein Krankenversicherung a.G.

5⁷

32,90⁶

0,033

Sehr gut

K.B.

Nürnberger Krankenversicherung AG

10

29,50

0,033

Sehr gut

1,92

Ottonova Krankenversicherung AG

5

31,17

0,035

K.B.

K.B.

R+V Krankenversicherung AG

5

30,80

0,034

Exzellent

K.B.

Signal Iduna Krankenversicherung a.G.

3

30,00

0,033

Sehr gut

K.B.

SDK Süddeutsche Krankenversicherung a.G.

5

29,04

0,032

Exzellent

1,89

UKV – Union Krankenversicherung AG /Bayerische Beamtenkrankenkasse AG

5

28,46⁵

0,036

Exzellent

K.B.

Universa Krankenversicherung a.G.

10

kein Budgettarif

K.B.

K.B.

Versicherer im Raum der Kirchen Krankenversicherung AG

5

31,50

0,035

K.B.

K.B.

Württembergische Krankenversicherung AG

3

29,87

0,033

Exzellent

K.B.

Lesetipp: Extrablatt „Betriebliche Krankenversicherung“

In einer Fortsetzung dieses Artikels zeigen wir einen Produktvergleich der am deutschen Markt angebotenen bKV-Budgettarife. Ausgehend von einem versicherten Jahresbetrag von 900 Euro werden dabei die unterschiedlichen Preis-Leistungs-Verhältnisse einander gegenübergestellt.

Diese Artikel sind Auszüge aus dem aktuellen VersicherungsJournal Extrablatt 3|2025 mit dem Titel „Betriebliche Krankenversicherung – Wie Vermittler vom bKV-Boom profitieren“.

Das Heft ist im Inlandsbezug kostenfrei. Seit dem 25. August steht das Extrablatt als E-Paper (PDF, 4,1 MB) unter diesem Link zum Herunterladen zur Verfügung.

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