Bei diesen Kfz-Haftpflichtversicherern schrumpften die Bestände am stärksten

16.4.2025 – Bei 15 der 50 größten Anbieter schrumpfte zwischen 2018 und 2023 der Bestand an Versicherungsverträgen in der Sparte Kfz-Haftpflicht. Die R+V Direkt büßte laut dem „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ prozentual am stärksten ein. Auch Axa easy und Cosmos verloren deutlich.

Die Kraftfahrzeughaftpflichtversicherer haben den Vertragsbestand zwischen 2018 und 2023 kräftig ausgebaut. Er stieg Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) zufolge um etwa acht Prozent auf rund 70,4 Millionen Stück.

Große Unterschiede bei der Bestandsentwicklung in der Kfz-Haftpflicht

Auf Ebene der einzelnen Gesellschaften zeigten sich deutlich unterschiedliche Entwicklungen. So hatten zwei Drittel der 50 umsatzstärksten Marktteilnehmer teil an der positiven Entwicklung. Am stärksten wuchs die Rhion Versicherung AG, die ihren Bestand mehr als verzwanzigfachte (VersicherungsJournal 24.3.2025).

Dies zeigt der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“. Die Studie wird jährlich von der V.E.R.S. Leipzig GmbH durchgeführt und enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 größten Marktakteure in der Sparte, die auf rund 90 Prozent Marktanteil kommen.

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R+V Direkt und Axa easy mit besonders großen Bestandsrückgängen

15 der aufgeführten Unternehmen allerdings hatten Rückgänge zu verzeichnen. Sechs von ihnen büßten sogar im zweistelligen Prozentbereich ein. Am größten fiel die Verminderung mit über einem Viertel bei der R+V Direktversicherung AG aus (auf unter 181.200 Verträge).

Um über ein Fünftel schrumpfte der Bestand bei der Axa Easy Versicherung AG (auf 138.700 Stück), um ein gutes Sechstel bei der Cosmos Versicherung AG (auf unter 570.500).

Die HDI Versicherung AG hatte eine Verminderung um ein Siebtel (auf 1,22 Millionen Kontrakte), die Axa Versicherung AG um fast ein Achtel (auf unter 2,1 Millionen) und die DA Deutsche Allgemeine Versicherung AG (DA Direkt) um fast ein Neuntel (auf unter 516.300) hinzunehmen.

Mehr als fünf Prozent verloren ansonsten nur noch die Alte Leipziger Versicherung AG (auf unter 241.900 Verträge) sowie die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft AG, Direktion für Deutschland (auf 210.700).

Bestandsverlierer (Bild: Wichert)

Hintergründe zu den besonders hohen Rückgängen

Die R+V Direkt hatte nach anfänglich zwei Gewinnjahren zuletzt dreimal in Folge Bestandsverluste hinzunehmen. Die Schrumpfungsdynamik nahm von 3,6 Prozent über ein gutes Siebtel auf zuletzt ein Drittel zu. Dies resultierte laut Geschäftsbericht 2023 (PDF, 585 KB) „im Wesentlichen aus der im Vorjahr beendeten Zusammenarbeit mit Vergleichsportalen“.

Die Cosmos schaffte nur 2020 eine „schwarze Null“ und verlor in den übrigen Jahren des Betrachtungszeitraums. Dabei fiel die Verminderungsrate zuletzt mit acht Prozent höher aus als im Jahr davor. Dies begründet das Unternehmen mit dem rückläufigen Neugeschäft in den Kraftfahrtsparten.

Die Axa easy kehrte nach drei Verlustjahren mit Bestandsverminderungen zwischen einem Achtel und weit über einem Fünftel 2022 in die Gewinnspur zurück. Das deutliche Plus um über ein Drittel führte die Gesellschaft vor allem auf Vertragsgewinne im unterjährigen Geschäft zurück. Zuletzt flachte die Wachstumskurve wieder ab.

Cosmos, R+V Direkt, Axa easy (Bild: Wichert)

Weitere Studiendetails und Bezugshinweis

Die Branchenschwergewichte mit mindestens 2,4 Millionen Kontrakten im Bestand (10.2.2025) konnten bis auf eine Ausnahme allesamt zulegen (16.4.2025). Dies war wie oben beschrieben die Axa.

Der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.487,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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