40 Prozent sorgen weniger fürs Alter vor

27.8.2025 – Aufgrund des starken Anstiegs der Inflation haben 40 Prozent der Deutschen weniger für den Ruhestand zur Seite gelegt, so der Axa Vorsorge Report. Bei 28 Prozent liegt der Betrag unter 200 Euro monatlich. 54 Prozent der fürs Alter Vorsorgenden blicken mit Freude auf den Renteneintritt. Mehr als ein Viertel schiebt die finanziellen Planungen für den Ruhestand vor sich her. 41 Prozent der Befragten möchten nicht bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten.

Für den „Vorsorge Report“ der Axa Versicherungen hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov Deutschland GmbH Anfang August über 2.000 Personen in Deutschland online befragt. Ein Ergebnis: 40 Prozent der Deutschen sorgen aufgrund der großen Preissteigerungen der letzten Jahre weniger für den Ruhestand vor. Damit hat sich die Quote in nur zwei Jahren um acht Prozentpunkte erhöht.

Nur die Hälfte der Deutschen investiert regelmäßig

Obwohl das nominale Geldvermögen der privaten Haushalte steigt, wird weniger in die private Altersvorsorge investiert (VersicherungsJournal 28.4.2025) Damit bestätigt die Studie der Axa die kürzlich erschienene Studie des Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) (14.8.2025).

Während 2023 noch 32 Prozent angaben, dass sie aufgrund des starken Anstiegs der Inflation weniger vorgesorgt haben, waren es im vergangenen Jahr bereits 38 Prozent. Aktuell sind es noch zwei Prozentpunkte mehr.

Die Kehrseite: 35 Prozent geben an, überhaupt nicht für die eigene private Altersvorsorge zu investieren. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr (32 Prozent).

Der Anteil der Menschen, die regelmäßig privat vorsorgen, ist dementsprechend ebenfalls gesunken. Während im vergangenen Jahr noch 62 Prozent angaben, dass sie monatlich einen gewissen Betrag investieren, ist es in diesem Jahr nur noch die Hälfte der Bevölkerung (50 Prozent).

Über 200 Euro monatlich bringt nur jeder vierte Haushalt auf

Unverändert 14 Prozent der Deutschen investieren aktuell unter 100 Euro pro Monat in ihre private Altersvorsorge. In allen anderen untersuchten Bereichen ist der Anteil gesunken. Ebenfalls 14 Prozent sparen monatlich zwischen 100 und 200 Euro für den eigenen Ruhestand. Im vergangenen Jahr waren es noch 17 Prozent.

200 bis 300 Euro pro Monat investieren acht Prozent der Befragten. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr (zwölf Prozent). Fünf Prozent der Deutschen sparen aktuell monatlich 300 bis 400 Euro. Im Vorjahr waren das noch acht Prozent. Rund jeder Zehnte (neun Prozent) investiert mehr als 400 Euro monatlich. Im Jahr 2024 waren es noch elf Prozent.

Laut BVR-Studie gehen die Deutschen davon aus, durchschnittlich 298 Euro monatlich sparen zu müssen, um ihren eigenen finanziellen Zielen – etwa im Hinblick auf Altersvorsorge oder Rücklagen – gerecht zu werden. Das tatsächliche Sparvolumen lag allerdings nur bei 192 Euro.

Wer privat vorsorgt, freut sich mehr auf den Ruhestand

Insgesamt blickt fast die Hälfte (49 Prozent) eher mit Freude auf den zukünftigen Ruhestand. Bei denjenigen, die regelmäßig monatlich in die eigene private Altersvorsorge investieren, steigt dieser Anteil auch nur auf 54 Prozent.

Damit werden indirekt andere Studien bestätigt, die die Hauptursache für Ängste vor dem Alter nicht vorrangig in der finanziellen Situation sehen. So haben beispielsweise laut dem Stada Health Report der Stada Arzneimittel AG 43 Prozent der Europäer Angst vor dem Altern. Für 68 Prozent der Befragten ist der Hauptgrund für diese Angst die Sorge vor einem altersbedingten körperlichen Verfall.

Mehr als ein Viertel der Befragten schiebt die Ruhestandsplanung vor sich her

Immerhin 15 Prozent der in der Axa-Studie Befragten geben zu, dass sie zu wenig für ihren Ruhestand vorsorgen – obwohl es ihnen finanziell möglich wäre, mehr dafür zu tun. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) sagt außerdem, dass sie die finanziellen Planungen für den Ruhestand vor sich herschiebt.

Während die Bundesregierung weitere Anreize schaffen möchte, damit Menschen, die die Regelaltersgrenze erreicht haben, freiwillig weiterarbeiten, geben 41 Prozent der Befragten an, dass sie nicht einmal bis zum regulären Renteneintrittsalter arbeiten wollen.

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) lag die Erwerbstätigenquote bei den über 65-Jährigen im Jahr 2024 bei 9,5 Prozent. Davon sind 32 Prozent selbstständig.

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