26.11.2024 – Da haben wir also die nächste Pleite (um den vulgären Begriff für Insolvenz zu gebrauchen), eines der hochgelobten Newcomer, Insurtechs, Disruptoren, Gamechanger und wie noch weiter derlei tituliert wird.
Ohne in den Verdacht der Innovationsfeindlichkeit zu geraten, möchte man doch angesichts der Häufung die Frage stellen, wie es um die Tragfähigkeit der Geschäftsmodelle bestellt ist.
Es scheint sich doch zu häufen, dass Unternehmen mit ebenso klangvollen wie exotischen Namen im Finanz- beziehungsweise Versicherungsumfeld mit millionenschweren Fundings in den Markt eintreten, um nach einiger Zeit – je nachdem wie viele Finanzierungsrunden erfolgreich bei Investoren platziert wurden – wieder zu verschwinden. Sie lassen dabei nicht nur oftmals einen Totalverlust investierten Kapitals zurück, sondern fast immer verunsicherte Kunden und Vermittler. Die Gründer sind da meistens schon woanders beim Neugründen...
Die leicht anklingende Ironie des vorstehend Gesagten möge man dem Leserbriefschreiber verzeihen. Aber ist es nicht an der Zeit, dass wieder etwas mehr „alte Tugenden” in der Versicherungswirtschaft das Geschehen bestimmen? Gerade auch bei der Entwicklung neuer Produkt- und Vertriebskonzepte sind Verlässichkeit, Wirtschaftlichkeit, Beständigkeit viel wichtiger als „knallige Salesstorys”, die zwar den Gründern viel Investorengeld bescheren, Kunden, Vermittler und Versicherer aber nicht weiterbringen. Es würde auch dem gesamten Erscheinungsbild der Versicherungswirtschaft gut tun.
Thomas Gottschling
zum Artikel: „Cogitanda stellt Insolvenzantrag”.
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