Beiträge sind Vertriebsdruck ausgesetzt

15.10.2014 – Die Aussage, dass Versicherer junge und alte Fahrer mit Abwehrprämien aus ihren Beständen fernhalten (wollen), ist eine zu einfache Betrachtung. Man sollte eher davon ausgehen, dass diese Versicherer den Beitrag erheben, der den Risikoverhältnissen entspricht.

Natürlich ist die Konsequenz, dass dieses Segment dann, im Marktvergleich, unterdurchschnittlich vertreten ist. Der Grund ist relativ einfach: Gerade Versicherer mit Außendienst sehen sich einem extremen Druck ihrer Vertriebspartner ausgesetzt, bei jungen Leuten nicht bedarfsgerechte Beiträge zu erheben: „Wir brauchen die jungen Leute als Nachwuchs in unseren überalterten Beständen”.

Deswegen werden die sogenannten „Abwehrprämien” im Regelfall von Versicherern ohne eigenen Außendienst erhoben, während der Versicherer mit eigenem Vertrieb die Untertarifierung durch Zuschläge auf die „besseren” Segmente ausgleichen.

Ob das dem Vertrieb im Ergebnis tatsächlich hilft, darf durchaus bezweifelt werden, da die Verweildauer von jungen Autofahrern in den Beständen unterdurchschnittlich ist und die versicherungs-technischen Ergebnisse auch durch eventuelle Anbündelungen nicht ausgeglichen werden.

Der Tipp für die Vertriebspartner, der die Familie des jungen Fahrers versichert hat, darf durchaus lauten: Suche ihm einen Versicherer mit günstigen Beiträgen für Fahranfänger, verzichte auf die Provision und akquiriere ihn, wenn er der kritische Altersgrenze überschritten hat mit den dann günstigen Beiträgen.

Rainer Weckbacher

rweckbacher@aol.com

zum Artikel: „Finanztest kritisiert Verschleierungstaktik der Autoversicherer”.

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Schlagwörter zu diesem Artikel
Außendienst · Provision
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