Gesunde von heute sind die Risiken von morgen

16.4.2014 – Selten habe ich so sehr gelacht. Finanztest ist immer für einen Brüller gut. Der Beitrag ist das alles entscheidende Kriterium, die Inhalte des Vertrages scheinen kaum ins Gewicht zu fallen.

Wenn ich aber tatsächlich viel Inhalt (Leistungsumfang im Detail und Leistungshöhe) zu einem günstigen Beitrag anbiete, dann sagt das Spannungsdreieck der privaten Krankenversicherung (PKV): Das kann nicht beitragsstabil sein.

Und nun holt uns die Realität der Kalkulation nach Art der Lebensversicherung ein. Alles, was ich vorne weniger bezahlt habe, muss ich hinten um Zinseszinseffekte bereinigt nachzahlen, und zwar in einem immer kürzer werdenden Zeitraum.

Die Kosten der Behandlung sind für alle gleich. Die Eintritts-Wahrscheinlichkeit ist für alle Kollektive identisch. Und in der Krankenversicherung ist die Ente immer hinten fett, also in 40, 50 oder 60 Jahren, je nach Eintrittsalter!

Da kann ich vorne Risikoprüfung machen oder lassen. Das ist irrelevant, da die Gesunden von heute die besonders kostenträchtigen Risiken sein können. Und je mehr man dafür tut, dass man gesund lebt, desto länger und teurer ist der Verlegungsprozess in die Pathologie!

Der Test ist absurd, weil der Glaube an das optimale Preis-/ Leistungsverhältnis in der PKV wieder gefüttert wird. Die Beiträge bestimmter langjähriger alter und großer Kollektive (beispielhaft „M-TOP“ der DKV) sind nicht zu hoch – ergo sind die anderen zu niedriger. Gesünder stirbt niemand!

Thorulf Müller

th.mueller@derkvprofi.de

zum Artikel: „Finanztest seziert PKV-Tarife: Nur fünf Mal „sehr gut“”.

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