5.11.2025 – Die Verdienstspanne von vermieteten oder selbst genutzten Häusern und Wohnungen in deutschen Städten liegt im langfristigen Mittel bei rund fünf Prozent. Das haben Wirtschaftswissenschaftler im Auftrag der Bausparkassen der Sparkassen berechnet. Über die betrachteten Zeiträume verzeichneten Eigenheimer zwar leichte Wertverluste, die jedoch von den Mietrenditen wettgemacht wurden.
Mit der geplanten Frühstart-Rente (VersicherungsJournal 23.10.2025) will die Bundesregierung vorrangig die private Altersvorsorge mit Hilfe des Kapitalmarkts fördern. Das politische Augenmerk müsste aber viel stärker auf die eigene Wohnimmobilie gerichtet sein, fordert die Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen im Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V.
Denn: „In puncto Rendite sind Immobilien konkurrenzfähig zu Aktien“, verweisen die Baufinanzierer auf das Thesenpapier „Rendite selbst genutzten Wohneigentums“. Dr. Reiner Braun vom Forschungs- und Beratungsinstitut Empirica AG hat hierfür im Auftrag der deutschen Landesbausparkassen (LBS) mehrere wissenschaftliche Studien ausgewertet.
Diese Studien sind empirische Grundlagenarbeiten, die nicht von den LBS beauftragt wurden. Die vier Ökonomen Francisco Amaral, Martin Dohmen, Sebastian Kohl und Moritz Schularick analysierten beispielsweise die Objektrenditen von Wohnimmobilien in 42 beziehungsweise 127 deutschen Städten. Die mittlere Gesamtrendite beträgt über 43 und 25 Jahre 4,6 beziehungsweise 5,03 Prozent.

Die als Anteil der Jahresmiete am Kaufpreis ermittelte Mietrendite fiel dort mit 4,79 und 5,55 Prozent sogar noch etwas höher aus. Denn in den betrachteten Zeiträumen war jeweils ein Wertverlust von 0,2 und 0,56 Prozent des Kaufpreises zu verzeichnen.
In diesen Berechnungen sind die Erwerbsnebenkosten nicht berücksichtigt, erklärt eine LBS-Sprecherin auf Anfrage des VersicherungsJournals. „Das schmälert aber die Vergleichbarkeit mit Aktienrenditen nicht unbedingt, weil dort ja auch keine Kaufprovisionen und Steuern auf Verkaufserlöse berücksichtigt werden.“
„In den historischen Untersuchungen sind Instandhaltungskosten ebenfalls nicht berücksichtigt“, teilt die Sprecherin weiter mit. „Diese schmälern im individuellen Fall die Rendite durch die ersparte Miete oder – wenn die Instandhaltung nicht vorgenommen wird – die Wertsteigerungsrendite.“
Für mehr Wohneigentum als politisches Ziel spreche aber der Umstand, dass Immobilienbesitzer erfahrungsgemäß insgesamt mehr Geld zurücklegen. Die LBS-Sprecherin bezeichnet den Effekt als „selbst auferlegtes Zwangssparen“.
Über die höheren Sparbeträge häuften die Menschen ein größeres Vermögen an als „Mieter, die platt gesagt öfter verreisen und weniger in ETF & Co. anlegen als Eigentümer in ihre Immobilie“. Dieser Effekt gilt übrigens für dieselben Einkommensklassen. Das zeigten die regelmäßig bei Empirica in Auftrag gegebenen Analysen von Daten des Statistischen Bundesamts.
Zum Vergleich: Wer über einen Zeitraum von 15 Jahren oder mehr in Aktien spart, hat in den vergangenen 50 Jahren im Durchschnitt stets Erträge zwischen sechs und neun Prozent pro Jahr erzielt. Das berichtet der Deutsches Aktieninstitut e.V. mit Verweis auf seine sogenannten Renditedreiecke für die Aktienindizes Dax, Euro Stoxx und MSCI World.
Richard Rahl - Wie wird ein „Verdienst” bei einer selbst genutzten Immobilien realisiert? mehr ...
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