28.5.2025 – Die Versicherungswirtschaft beurteilt die aktuelle Geschäftslage sehr positiv und deutlich besser als die Gesamtwirtschaft. Dies zeigen sowohl die „DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer 2025“ als auch der Ifo-Konjunkturtest Versicherungswirtschaft für das erste Quartal 2025. Die gilt trotz rückläufigem Trend auch für die Geschäftsaussichten.
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat am Dienstag ihre „Konjunkturumfrage Frühsommer 2025“ vorgelegt. Diese basiert auf der Befragung von rund 23.000 Unternehmen aus den verschiedensten Wirtschaftszweigen zu ihrer wirtschaftlichen Situation.
Demnach wird die Geschäftslage über alle Branchen hinweg mit einem Saldo von null Punkten (25 Prozent „gut“ zu 25 Prozent „schlecht“) etwas negativer beurteilt als bei der „Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2025“. Seinerzeit betrug der Saldo einen Zähler.
Zum Vergleich: Ein schlechterer Wert wurde mit minus drei Punkten zuletzt zu Beginn des zweiten Corona-Jahres gemessen. Der Tiefstwert von minus 26 Zählern war kurz nach Beginn der Pandemie zu beobachten.
Was die Geschäftserwartungen betrifft, so blieb die Gesamtwirtschaft mit saldierten minus zehn Punkten trotz einer Verbesserung um sieben Punkte im negativen Bereich. Dabei standen 16 Prozent mit positiven Aussichten 26 Prozent mit negativen Erwartungen gegenüber. Positiv war der Saldo zuletzt vor über drei Jahren (VersicherungsJournal 14.2.2022).
Dazu DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov: „Keiner unserer Indikatoren ist positiv. Der wirtschaftliche Aufbruch, den wir alle wünschen und den unser Land braucht, ist noch nicht in Sicht. Die Risiken, denen die Unternehmen begegnen, verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf in der Wirtschaftspolitik.“
Die Versicherungswirtschaft kann sich von der allgemeinen Entwicklung abkoppeln. Dies geht aus Detaildaten der Umfrage hervor, die dem VersicherungsJournal vorliegen. Demnach beurteilen 48 Prozent der 68 befragten Versicherungsunternehmen die derzeitige Lage als „gut“ und nur ein Prozent als „schlecht“. Der Saldo erhöhte sich von zuvor 44 Zählern (17.2.2025) auf ein neues Dreijahreshoch von 47 Punkten.
Deutlich besser als insgesamt sind auch die Geschäftserwartungen der Assekuranz. So rechnen 25 Prozent damit, dass sich die Geschäftsentwicklung über die kommenden zwölf Monate positiv entwickeln wird. Nur fünf Prozent glauben an ein schwierigeres Geschäftsumfeld. Der Saldo, der vor zweieinhalb Jahren noch im negativen Bereich lag (3.11.2022, 10.2.2023), beträgt aktuell unverändert 20 Punkte.
Ebenfalls gut sieht die Lage laut einer auch am Dienstag vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) veröffentlichten Mitteilung zum „Ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft“ aus.
Für diesen ermittelt das Ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. quartalsweise die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen aus Sicht der Assekuranz für die nächsten sechs Monate. Basis ist eine Befragung von circa 150 Versicherern verschiedener Sparten.
Demnach hat sich die Beurteilung der Geschäftslage zwischen Januar und März noch einmal verbessert (plus 6,5 auf 30,3 Punkte). GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen führt dies auf „das gute Abschneiden in der Lebensversicherung“ zurück, in der sich im ersten Vierteljahr „die positive Entwicklung im Neugeschäft gegen Einmalbeiträge“ fortsetzte.
Die Geschäftsaussichten werden hingegen schlechter bewertet: Im Vergleich zum Jahresende ging es von 25,2 auf 6,4 Punkte abwärts. Dies ist laut Asmussen im Wesentlichen nicht auf eine „fundamental schlechtere Einschätzung der Unternehmen für das weitere Geschäftsjahr“ zurückzuführen. Vielmehr hätten sich die hohen Erwartungen der Vorquartale erfüllt.
Der Geschäftsklima-Index, der Verbandsangaben zufolge als geometrisches Mittel aus den Salden der Antworten zur Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen ermittelt wird, ging in der Folge leicht von 25,2 auf 18,0 Punkte zurück. Damit schneidet die Assekuranz nach GDV-Angaben rund 40 Zähler besser ab als die gewerbliche Wirtschaft.
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