Kraftfahrtversicherung: So (un)profitabel sind die Marktgrößen

4.8.2025 – Mit der R+V hatte einer der nach Beiträgen größten Kfz-Versicherer im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 eine Schaden-Kosten-Quote von über 100 Prozent zu verzeichnen. Der größte versicherungstechnische Gewinn fiel bei der VHV an, wie der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.

Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 nahmen 19 Kfz-Versicherer weniger ein, als sie für Schäden und Kosten ausgaben (VersicherungsJournal 6.6.2025). Dies zeigt die Publikation „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH.

Die Analyse enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen (auf Sechsjahressicht; 2018 bis 2023) der 50 größten Marktakteure in der Sparte, die auf rund 90 Prozent Marktanteil kommen. Die verbleibenden rund 60 Prozent schafften es versicherungstechnisch in die Gewinnzone (30.6.2025).

So schlugen sich die Branchenschwergewichte

Betrachtet man die Branchenschwergewichte mit mindestens einer Milliarde Euro Prämienvolumen (21.11.2024), so fällt auf, dass diese bis auf eine Ausnahme in den schwarzen Zahlen landeten. Ein Combined Ratio von über 100 Prozent erzielte nur die R+V Allgemeine Versicherung AG.

Die Wiesbadener schafften es in den ersten vier Jahren des Beobachtungszeitraums dreimal in die schwarzen Zahlen und kamen dabei auf kombinierte Schaden-Kosten-Quoten zwischen 96 und 101 Prozent. Danach stieg die Quote zweimal um jeweils rund sieben Prozentpunkte auf zuletzt fast 113 Prozent an.

2023 erhöhten sich die Schadenaufwendungen um ein Achtel auf über 1,14 Milliarden Euro, während der Umsatz nur um gut vier Prozent auf knapp 1,22 Milliarden Euro anwuchs.

So gerade eben in der Gewinnzone landete die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg. Nach vier Jahren in der Gewinnzone rutschte das Unternehmen 2022 in die roten Zahlen. 2023 gab die Gesellschaft zwölf Cent pro Beitragseuro mehr für Schäden und Kosten aus als sie einnahm.

R+V, Huk VVaG (Bild: Wichert)
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VHV war der profitabelste Platzhirsch

Nur unwesentlich besser lief es auf Sechsjahressicht für die Generali Deutschland Versicherung AG, die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG und die Allianz Versicherungs-AG. Sie kamen auf Combined Ratios zwischen im Schnitt fast 99 und knapp 98 Prozent.

Jeweils um die vier Cent Gewinn pro Beitragseuro erwirtschafteten auf Sechsjahressicht die Huk24 AG, die Axa Versicherung AG und der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. Am profitabelsten unter den Platzhirschen war die VHV Allgemeine Versicherung AG mit im Schnitt etwa 93,5 Prozent.

Marktgrößen (Bild: Wichert)

Weitere Studiendetails und Bezugshinweis

Schaut man auf das Abschneiden in den einzelnen Jahren, so fällt auf, dass Allianz, Axa und LVM nur 2023 versicherungstechnische Verluste schrieben. Huk24, Huk-Coburg-Allgemeine, Generali sowie VHV landeten zusätzlich auch noch 2022 in den roten Zahlen.

Der „Branchenmonitor 2024: Kraftfahrtversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023).

Die rund 200-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 1.487,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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